Julia Sommerliebe Band 24
geschmolzene Schokolade.
Louise nickte, fühlte sich jenseits von Worten, jenseits jeglicher Vernunft. Dimitri zahlte das Taxi und führte sie, immer noch ihre Hand haltend, ins Hotel. Nur vage nahm sie die opulent eingerichtete Lobby wahr. Sie betraten einen Fahrstuhl. Wenige Augenblicke später erreichten sie den obersten Stock und gingen über den Flur, bis er stehen blieb und sie in seine Suite führte.
„Was für ein schönes Zimmer“, murmelte sie in dem verzweifelten Versuch, das Schweigen zwischen ihnen zu unterbrechen und ein gewisses Maß an Normalität in die zunehmend irreale Situation zu bringen.
Die Suite war luxuriös eingerichtet, mit blassgrauen Teppichen und Seidentapeten, kissenbedeckten Sofas und Vorhängen in zartem Hellblau. Durch eine geöffnete Tür erhaschte Louise einen Blick auf ein großes Himmelbett und schaute schnell weg.
„Ich habe zu viel Zeit in Hotelzimmern verbracht, um sie wirklich noch schätzen zu können.“ Dimitri legte sein Jackett ab und ließ es über eine Sofalehne fallen, bevor er hinüber zur Bar ging. Er holte zwei Gläser heraus, füllte sie und ging zurück zu Louise, gab ihr eines der Gläser. „Ein Schlummertrunk – Cointreau.“
Sie brauchte wirklich nicht noch mehr Alkohol, aber es schien sicherer, an dem Drink zu nippen, als Dimitri in die Augen zu schauen. Der nach Orange schmeckende Likör war süß und doch mit einer raffinierten Hitze unterlegt, und eine köstliche Wärme durchströmte Louise –, obwohl sie das Zittern ihres Körpers noch immer nicht unter Kontrolle bekam.
„Bitte – setz dich doch.“ Er zeigte auf ein Zweisitzer-Sofa.
Louise erstarrte, als sie sich vorstellte, wie sie darin versank und Dimitri sich neben sie setzte. Sie war sich seines schlanken, harten Körpers nur zu bewusst, und jetzt, nachdem er sein Jackett ausgezogen hatte, konnte sie den Schatten seiner dunklen Brusthaare unter dem weißen Seidenhemd sehen.
Ich hätte nicht hierherkommen dürfen, dachte sie hektisch. Sie fühlte sich gefangen wie eine Fliege im Spinnennetz. Aber der Fairness halber musste sie sich eingestehen, dass sie nicht vor Dimitri Angst hatte, sondern vor sich selbst – vor ihrer Reaktion auf seine Sinnlichkeit.
Ihr Glas war noch halb voll. Da sie nicht unhöflich erscheinen wollte, trank sie den Rest aus und fühlte, wie der Alkohol in ihrer Kehle brannte.
„Schau, es ist schon spät. Und ich kann dir wirklich nichts Neues über Eirenne erzählen. Ich war nicht mehr dort, seit …“ Sie stockte, als die Erinnerungen an ihre eine leidenschaftliche gemeinsame Nacht sie überfluteten. „Seit wir vor sieben Jahren dort gewesen sind. Wärst du vielleicht einfach so gut, mich anzurufen, wenn du eine Entscheidung getroffen hast?“ Panik überkam sie. „Danke für das Abendessen. Du reist morgen ab, also nehme ich an, wir werden uns nicht noch einmal sehen.“
Louise hatte Dimitris leichtes Stirnrunzeln nicht bemerkt, sie wusste nicht, dass sich in ihm alles zusammengezogen hatte angesichts des verräterischen Zitterns ihrer Unterlippe.
„Du kleine Idiotin“, sagte er rau. „Glaubst du wirklich, ich kann dich einfach so gehen lassen?“
Die Zeit blieb stehen. Ihr Brustkorb bebte, so hart hämmerte ihr Herz dagegen. Dimitri leerte sein Glas und stellte es auf den Tisch. Louise wartete, konnte kaum atmen.
„Louise“, sagte er, seine Stimme klang tief und sexy. „Komm zu mir, pedhaki .“
Ein kleines Lämpchen in Louises Kopf blinkte tapfer und versuchte, sie zu warnen. Aber es hatte keine Chance gegen Louises Verlangen. Mit einem leisen Aufschrei stürzte sie sich in Dimitris Arme. Die Welt explodierte.
5. KAPITEL
Der Raum schien zu schwanken, als Dimitri Louise an sich zog und auf das Sofa sank, sodass sie auf seinem Schoß saß. Er verschloss ihren Mund mit einem sengend heißen Kuss, der jeglichen Gedanken an Widerstand zunichtemachte. Kein Mann hatte sie je so erregt wie Dimitri, und sie hatte keinerlei Verteidigung gegen den sinnlichen Ansturm seiner Lippen und auch nicht gegen das verwegene Eindringen seiner Zunge.
Mit beiden Händen fuhr er wie im Fieber über ihren Körper und strich ihr über den Rücken, bevor er ihren Nacken umfasste und ihren Kopf zurückbog, damit er den Kuss noch vertiefen konnte. Dann schob er eine Hand unter den schmalen Träger ihres Kleides und zog ihn über ihren Arm, tiefer und tiefer, entblößte dabei langsam eine Brust.
Die Luft war kühl auf ihrer nackten Haut, aber Dimitris Berührung war
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