JULIA VALENTINSBAND Band 21
die Kleine auf den Arm, als die Tür zum anderen Raum aufglitt und Ben hereinkam.
Er lächelte und kam näher. „Hallo, meine Süße“, begrüßte er sein Töchterchen und kitzelte sie am Kinn. „Eigentlich solltest du doch noch schlafen.“ Dann küsste er seine Frau. „Mach du ruhig deine Arbeit fertig. Ich werde sie wieder hinlegen.“
Celeste warf einen Blick auf die Kinderuhr an der Wand. Zehn nach acht, so spät schon!
Ava streckte einen Arm nach ihrem Daddy aus und hielt sich mit der anderen Hand an Celestes Haaren fest. Celeste küsste sie auf die Wange. „Lass nur. Ich habe für heute genug getan.“
Zum Glück war morgen Freitag. Da war sie nur morgens eine Stunde im Büro, dann war bis Dienstag Familienzeit. Ben und sie arbeiteten meistens zu Hause, für beide stand die Familie an erster Stelle. Am Samstag wollten sie zusammen einen Ausflug in den Zoo machen – für Vater und Tochter war es das erste Mal.
Celeste fuhr Ava durch die blonden Locken, und die Kleine versuchte, nach ihrer Hand zu fassen. Das war ein beliebtes Spiel zwischen den beiden. Celeste gab Ava einen zärtlichen Nasenstüber. Ben breitete die Arme aus, um auch an dem Spiel teilzunehmen, da klingelte sein Handy. Er sah nach, wer der Anrufer war, dann steckte er das Handy wieder zurück.
„Geh ruhig dran“, meinte Celeste und knuddelte Ava. „Ich zeige unserem Zwerg inzwischen ein Bilderbuch.“
„New York kann warten. Wir schauen uns das Bilderbuch alle zusammen an.“
Sie machten es sich zu dritt auf einem Sofa gemütlich, und zehn Minuten später war Ava wieder eingeschlafen. Ben legte den Arm um Celestes Schultern und betrachtete verzückt seine kleine Tochter. „Ich kann es gar nicht mehr erwarten, bis ich endlich mit ihr Ball spielen kann.“
Celeste ließ den Kopf an die Sofalehne sinken, und Ben streichelte ihren Nacken. „Die sportliche Erziehung überlasse ich dir“, gab sie flüsternd zurück. „Ich kümmere mich dafür um die Malstunden.“
„Ich bin übrigens ein Meister im Einkleben von Bildern, falls dir das weiterhilft“, bot Ben an.
„Eher nicht.“
Er lachte. „Willst du denn wissen, worin ich sonst noch Meister bin?“
Celeste stellte sich ahnungslos, und er kam näher und fing an, sanft an ihrem Ohr zu knabbern, bis ihr ganz heiß wurde und sie mit einem Seufzer die Augen schloss. „Richtig, ich erinnere mich …“
Seine Lippen strichen über ihren Hals. „Komm, bringen wir die Kleine ins Bett.“
Gemeinsam setzten sie sich in Bewegung, und Celeste legte Ava behutsam hin, während Ben sie zudeckte. Dann legte er den Arm um die Taille seiner Frau. „Es ist wunderbar, Kinder zu haben.“
Mit einem Lächeln lehnte Celeste sich an ihn, dankbar dafür, dass sie damals an ihre Liebe geglaubt hatten. Zusammen hatten sie eine Art Regelwerk aufgestellt, und es funktionierte hervorragend. Bens Vater kam mit seiner Frau und den Halbgeschwistern häufig zu Besuch, genau wie Rodney, Suzanne und die kleine Tiegan, die mindestens einmal im Monat darauf bestand, bei ihrer kleinen Nichte zu übernachten. Nächstes Mal, hatte sie angekündigt, würde sie das ganze Wochenende bleiben.
Die Vorhänge waren halb aufgezogen, sodass man den sternenübersäten Nachthimmel sehen konnte.
„Kannst du Sternschnuppen sehen?“
Celeste dachte an PLM, das sie kurz vor der Hochzeit verkauft hatte. Der Erlös lag auf der Bank und wartete auf Ava. Sie würde das Geld bekommen, wenn sie einundzwanzig war. Damit wäre wohl auch ihre Großmutter sehr einverstanden gewesen.
Mit einem zufriedenen Seufzer kuschelte sie sich an ihren Mann. „Ich brauche keine Sternschnuppen“, meinte sie. „Ich bin einfach wunschlos glücklich.“
Ben drehte sie in seinen Armen um, hob ihr Kinn an und küsste sie voller Liebe und mit unendlicher Zärtlichkeit. Und darunter brannte die Leidenschaft, die durch das gegenseitige Vertrauen noch stärker geworden war.
„Ich liebe dich“, gestand er, nachdem er sich von Celeste gelöst hatte.
Sie lächelte. „Ich liebe dich auch.“
So einfach war es. Und nichts war wichtiger. Heute nicht, morgen nicht, und auch nicht für den Rest ihres Lebens.
– ENDE –
Raye Morgan
Blind Date
am Valentinstag
1. KAPITEL
Schlechtes Timing.
Max Angeli steckte die rote Rose, die er in der Hand hielt, in die Tasche, während er mit der anderen Hand sein Handy aufklappte und den Anruf mit einem knappen „Hallo“ entgegennahm. Er war sicher, was auch immer man ihm erzählen würde, es würde
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