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JULIA VALENTINSBAND Band 21

JULIA VALENTINSBAND Band 21

Titel: JULIA VALENTINSBAND Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MERLINE LOVELACE ROBYN GRADY RAYE MORGAN
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leider einen Schönheitsfehler. Die Ranch geht mir durch die Lappen.“
    Cari setzte sich neben ihn auf das Sofa, stützte die Füße auf das Tischchen und legte sich Jamie auf die Oberschenkel. Das Baby lachte beide an, und sie spielten für einen Moment mit ihm.
    „Max, denkst du wirklich ernsthaft darüber nach, sie wegen der Ranch zu heiraten?“, fragte Cari nach einer Weile.
    „Ja, ich denke darüber nach.“
    Sie fühlte sich, als würde sich ein Messer in ihr Herz bohren, obwohl ihr klar war, dass es sie eigentlich gar nichts anging.
    „Warum?“
    „Wegen meiner Mutter.“ Sein Blick war klar und entschlossen, als er sie anschaute.
    Max hatte sich schon einmal ähnlich geäußert. Aber trotzdem hatte sie Probleme, ihm zu folgen. „Deine Mutter will dir vorschreiben, wen du heiratest?“
    „Nein.“ Max schüttelte den Kopf. „Du verstehst das nicht.“
    „Da hast du recht. Bitte erklär es mir.“
    Max saß ein paar Sekunden lang reglos auf dem Sofa. Cari wartete gespannt, was er ihr erzählen würde. Ihr Puls schlug ein bisschen schneller, denn sie wusste, dass es um Herzschmerz gehen würde. Wenn Menschen sich unvernünftig zu verhalten schienen, lag es meistens daran, dass ein gebrochenes Herz im Spiel war.
    „Mein Bruder Gino, der vor Kurzem gestorben ist, war immer ihr Liebling.“
    Er rutschte unruhig auf dem Sofa hin und her. Cari registrierte, dass es ihm nicht leichtfiel, über die Geschichte zu reden. Er stützte die Ellbogen auf die Knie, den Kopf auf die Hände und beugte sich vor. Sie widerstand dem Impuls, die Hand auszustrecken und mit den Fingern durch sein dichtes Haar zu fahren.
    „Gino hat immer alles richtig gemacht. Er war Skichampion und ein Weltklasse-Schwimmer, konnte tanzen wie Fred Astaire und singen wie Caruso. Er war klug und ein ausgezeichneter Geschäftsmann. Nachdem unser Onkel gestorben war, hat er ein paar kleine Cafés geerbt und eine große Kette mit Filialen überall in Europa daraus gemacht.“
    Max holte tief Luft. „Mein Bruder sah gut aus und war sehr liebevoll. Wenn er einem anderen Menschen begegnet ist, hat er ihm zuerst immer ein Lächeln geschenkt.“ Seine Stimme klang brüchig, aber trotzdem sprach er weiter. „Er war makellos.“
    Cari stockte der Atem. Sie empfand tiefes Mitgefühl für Max, ein Mitgefühl, das sie beinahe zu überwältigen drohte.
    „Es ist wirklich tragisch, dass du ihn verloren hast.“
    „Ja.“ Max räusperte sich. Als er sie anschaute, war sein Blick dunkel und aufgewühlt. „Aber für meine Mutter war es mehr als eine Tragödie. Für sie bedeutete es, dass auch ihr Leben zu Ende war.“
    Verwirrt schüttelte Cari den Kopf. „Aber sie hat doch noch dich.“
    Max nickte, sah aber trotzdem gequält aus. „Ja. Natürlich. Aber du musst verstehen, dass es Gino war, den sie …“ Seine Stimme verlor sich, und er wandte den Blick ab. Einen Moment lang brachte er keinen Ton über die Lippen.
    „Gino war der Älteste“, fuhr er dann fort. „Zwischen ihm und meiner Mutter gab es eine besondere Verbindung. In schlechten Zeiten hat Gino ihr immer unter die Arme gegriffen. Damals war ich noch zu jung, um es zu verstehen, zu jung, um ihr eine Hilfe zu sein.“
    Wieder hielt Max kurz inne. „Gino war ihre rechte Hand. Nachdem mein Vater sie verlassen hatte, hat sie immer behauptet, dass sie ohne Gino nicht überleben könnte.“
    Nachdenklich zog Cari die Brauen hoch. Im Grunde genommen hatte sie noch immer nicht begriffen. Denn Max unterstellte, dass seine Mutter seinen Bruder mehr liebte als alles andere auf der Welt – ihn eingeschlossen.
    Aber trotzdem hörte sie kein Fünkchen Bitterkeit aus seinen Worten heraus. Er schien die Tatsachen zu akzeptieren. Nein, dachte Cari, das verstehe ich nicht.
    „Willst du mir sagen, dass du deiner Mutter keinerlei Vorwürfe machst?“
    Erschrocken erwiderte er ihren Blick. „Vorwürfe? Nicht im Geringsten. Ich empfinde genauso für ihn wie sie. Er war mein bester Freund. Mein Vorbild, mein Mentor, mein Leitstern. Er hat mir den Weg gewiesen. Ich hätte mein Leben gegeben, um seins zu retten.“
    Es erstaunte Cari, wie sehr er seinen Bruder bewunderte. Sie war es nicht gewohnt, mit Männern umzugehen, die anderen den Vorzug gaben, noch dazu auf solche Art.
    „Mein Bruder ist gestorben, als er ein kleines Flugzeug testen wollte. Er hat darüber nachgedacht, in das Unternehmen zu investieren, das es hergestellt hat. Für uns alle war es ein schwerer Schlag. Aber für meine Mutter sah es

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