Julia-Weihnachten Band 24
Nach dem überstandenen Schrecken brach die aufgestaute Anspannung aus ihm heraus. „Wie zum Teufel bist du auf diese verrückte Idee gekommen, Katie?“, fragte er aufgebracht. „Was ist bloß in dich gefahren?“
„Na ja, ich …“
„Wie kommst du darauf, einfach Flugstunden zu nehmen – noch dazu bei jemand anderem als mir?“
„Es ist …“
„Verflucht, wie konntest du dich nur so in Gefahr bringen? Und ein Flugzeug nehmen, das nicht mir gehört? Und dann dein Superauftritt von eben, was zum Teufel sollte das bedeuten?“
„Es ist mein Leben, Bryan.“
„Ja, aber da will ich auch ein Wörtchen mitreden.“
Sie sah ihn erstaunt an. „Wie meinst du das?“
„So, wie ich es sage. Ich will Teil von deinem Leben sein.“ Seine Stimme klang jetzt viel sanfter. „Mir ist klar geworden, dass ich vorhin genau das Richtige zu dir gesagt habe. Ich wollte es nur erst nicht wahrhaben und habe Panik bekommen, weil es mir einfach so herausgerutscht ist. Aber es stimmt. Es ist unglaublich, aber wahr. Ich liebe dich, Katie. So sehr, dass ich für dich sogar das Stuntfliegen aufgeben werde. So sehr, dass ich absolut sicher bin, dass mich nie wieder eine andere Frau interessieren wird. So sehr, dass ich dir aus tiefstem Herzen versprechen kann, dass es für immer ist. Nur: Bitte komm nie wieder auf die Idee, zu fliegen.“
Das wollte sie allerdings jetzt nicht hören. Er hatte kein Recht, etwas von ihr zu fordern, und sie durfte auch von ihm nichts fordern.
Als er ihr enttäuschtes Gesicht sah, lenkte er zerknirscht ein. „Tut mir leid, das war nicht gut, was ich zuletzt gesagt habe.“
„Du willst also nicht, dass ich wieder fliege“, wiederholte sie langsam. „Das ist ja wirklich interessant.“
„Katie …“
„Sch“, machte sie und legte ihm die Hand auf den Mund. „Jetzt bin ich dran.“
Um sie herum liefen die Leute geschäftig hin und her und besahen sich die kaputte Hangarwand. Ungeachtet des Tumults blickte Katie Bryan tief in die Augen. „Weißt du, ich habe immer gedacht, dass ich Sicherheit brauche und Stabilität. Ich wollte all das haben, was ich als Kind nie von meinem Vater bekommen habe.“
Als er sie mitfühlend ansah und ihren Arm streichelte, schüttelte sie heftig den Kopf und legte ihm wieder den Finger auf den Mund. „Bitte, lass mich ausreden, ich muss es loswerden. Ich habe gedacht, dass ich auch in der Liebe Sicherheit brauche, aber mir ist klar geworden, dass das mit wirklicher Liebe nichts zu tun hat.“ Sie seufzte und blickte ihm lächelnd in die Augen. „Ich brauche keine Sicherheit mehr, Bryan. Was ich will, ist wahre Liebe. Eine, von der man Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch bekommt.“
Er zog ihren Finger von seinem Mund weg und hielt ihre Hand fest. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass du das sagst. Aber deswegen musst du noch lange nicht dein Leben riskieren, so wie heute.“
„Du hast vollkommen recht.“ Sie blickte ihn mit leuchtenden Augen an. „Aber jetzt weiß ich, dass ich fähig bin, ein Risiko einzugehen. Ich weiß, ich kann etwas wagen und brauche keine Angst zu haben.“
„Was genau willst du … wagen?“ Warum tat sie bloß immer so geheimnisvoll? Sollte einer die Frauen begreifen!
„Das ist doch sonnenklar“, sagte sie mit zärtlicher Stimme. Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn innig. „Jetzt weiß ich, dass ich dich lieben kann.“
„Du … liebst mich?“
„Ja.“ Sie strahlte ihn an. „Diese Worte habe ich mir bis zuletzt aufgehoben.“
„Katie, Liebes, tust du mir einen Gefallen und sagst das nochmal?“
„Ich habe mir das Beste bis zum Schluss aufgehoben.“
„Nein, das andere“, antwortete er mit mühsam unterdrückter Ungeduld. „Wiederhole das andere.“
Ihre Augen wurden feucht, und als ihr eine Träne die Wangen herunterrollte, strich er sie behutsam mit dem Daumen weg.
Endlich sagte sie die Worte, auf die er so sehnsüchtig wartete.
„Ich liebe dich, Bryan. Von ganzem Herzen. Willst du für immer zu mir gehören?“
Auch Bryan brannten jetzt die Tränen in den Augen, und er schluckte schwer. „Das hätte ich eigentlich sagen müssen.“
„Na, dann sag es halt.“
Eine Träne lief über seine Hand, ohne dass er hätte sagen können, ob sie von Katie oder von ihm stammte. „Willst du zu mir gehören, Katie Wilkins? Für immer und ewig?“
„Ja, ich will“, sagte sie, und sie besiegelten ihr Versprechen mit einem zärtlichen Kuss.
„Na, dein
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