Julia Weihnachtsband Band 26
lächelte er und sprang die Treppe hinunter. Zumindest hatte er jetzt einen Grund, sie wiederzusehen.
„Hier kommt der Weihnachtsmann …“
Als Clay am Schreibtisch seiner Assistentin vorbeiging, hörte er sie leise singen. Er schoss ihr einen warnenden Blick zu, den sie nicht zur Kenntnis nahm.
Sie war wie ein Hund, der sich in einen Knochen verbissen hat, seitdem Clay am Montagmorgen ins Büro gekommen war und dort schon sein Kleidersack hing. Holly hatte Marie das Weihnachtsmannkostüm gebracht und ihm damit die Erklärung überlassen, wie es in Hollys Apartment gekommen war.
So viel dazu, Holly wiederzusehen, dachte Clay. Das war wohl das endgültige Aus. Unglücklicherweise ging ihm Holly einfach nicht aus dem Kopf. Viel zu oft schlich sie sich in seine Gedanken. Selbst dann, wenn er sich auf Geschäftliches konzentrieren wollte.
„Ach, komm schon!“ Marie folgte ihm in sein Büro, nahm die Plastikabdeckung von einem der Stühle und setzte sich. „Warum willst du mir nichts von dir und Holly erzählen?“
„Es gibt kein ‚ich und Holly‘. Sie hat mir einen Korb gegeben.“ Weil seine Assistentin ihn nur schweigend musterte, fragte er nach: „Nun?“
„Ich glaube, das überrascht mich nicht so sehr.“
„Vielen Dank auch! An dich wende ich mich bestimmt nicht, wenn ich auf Komplimente aus bin.“
Marie lachte. „So habe ich das nicht gemeint. Ich glaube nur, du bist nicht der Typ, mit dem Holly sich verabredet.“
Der Gedanke, dass Holly sich mit anderen Männern verabredete, sagte Clay nicht besonders zu. Sie hatte ihn abblitzen lassen, und das bedeutete für ihn, sie würde sich mit überhaupt niemandem treffen. „Und was für ein Typ wäre das?“
„Die meisten Männer laden ein Mädchen beim ersten Treffen ins Kino ein. Du hast Holly zu einem festlichen Dinner mit hundert Leuten eingeladen, die sie überhaupt nicht kannte.“
„Ich wollte wirklich nicht, dass sie sich unwohl fühlt.“ Aber er hatte sie bedrängt, in der Überzeugung, er könne Holly ihre Befangenheit nehmen. Offensichtlich hatte er versagt.
„Ich will damit nur sagen: Du lebst auf der Überholspur, und Holly fürchtet, dass sie nicht mithalten kann.“ Marie stand auf. „Und keiner bleibt gerne zurück.“
Beim Hinausgehen schloss sie die Tür hinter sich. Seine Behauptung, Marie sorge dafür, dass er nicht zu sehr abhebt, war kein Scherz gewesen. Er konnte immer auf sie zählen – und war ihr dafür mehr als dankbar.
Clay lächelte. Ihm war gerade die perfekte Möglichkeit eingefallen, wie er Marie seine Dankbarkeit zeigen konnte.
Die Glocke über der Tür klingelte, und Holly rief: „Ich bin gleich für Sie da!“ Sie legte das letzte Blumengesteck in den Kühlschrank und drehte sich mit einem professionellen Lächeln um. „Womit kann ich Ihnen …“
In der Türöffnung stand Clay Forrester. Fast jeder Quadratzentimeter des Ladens war mit Blumen und Pflanzen bedeckt, und Clay musste sich unter einem Philodendron durchducken, als er in das Geschäft hineinging.
Inzwischen war Holly davon überzeugt, dass ihre Fantasie ihr in jener magischen Nacht einen Streich gespielt hatte. Seine Augen waren nicht so blau, seine Schultern nicht so breit, und sein Lächeln war sicher auch nicht so umwerfend. Und tatsächlich: Ihre Erinnerung hatte sie getäuscht. In Wirklichkeit war seine Wirkung auf sie war noch weitaus verheerender …
„Hallo, Clay!“
„Hallo!“ Interessiert sah er sich im Laden um. „Ich möchte Blumen bestellen.“
„Blumen?“ Ihr Gesicht brannte vor Verlegenheit. „Oh, ich verstehe.“ Die Schultern gestrafft, gab sie sich ganz professionell. „Hier kannst du dir ein paar Beispiele anschauen.“
Holly schlug ein Buch auf, das auf der Ladentheke lag. Sie hatte sich zurückziehen wollen, während er die Fotos verschiedener Blumenarrangements betrachtete. Clay stellte sich jedoch sofort hinter sie, sodass sie zwischen der Theke und seinem Körper gefangen war. Der dezente Duft seines Eau de Cologne mischte sich mit dem der Gardenien, die in der Nähe standen – eine Kombination von Männlichkeit und Weiblichkeit. Holly spürte, wie ihre Knie weich wurden, und hielt sie sich an der Theke fest.
Sofort aufhören! Er kauft hier Blumen für eine andere Frau!
„Wie wäre es damit?“ Ihre Stimme schwankte verdächtig, als sie blindlings auf ein exotisches Gesteck aus Orchideen wies.
„Nicht schlecht“, murmelte er.
Holly zwang sich dazu, tief Luft zu holen – obwohl sie dabei
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