Julia Weihnachtsband Band 26
Unverständnis erinnerte. „Ja. Also riecht er immer noch.“
„Das ist doch lächerlich. So klein wie er ist. Waschen Sie ihn in der Spüle und trocknen Sie ihn am Kaminfeuer.“
„Wirklich?“ Erstaunt legte sie ihren Eislöffel weg, lehnte sich zurück und starrte ihn an. „Ich dürfte ihn wirklich in Ihrer wunderschönen Küche baden?“
„Warum nicht? Oder eben im Hauswirtschaftsraum. Das ist egal. Er ist doch nur ein Hund. Da kann ich mir Schlimmeres vorstellen. Dir geht es gut, oder, Kumpel?“, sagte er leise und drehte sich zum Kamin um, wo Rufus so nah am Feuer lag, wie das Kamingitter es zuließ. Sein Schwanz klopfte auf den Boden, sein Blick war unverwandt auf Jake gerichtet, als hätte er Angst, dass ihm jeden Moment gesagt würde, er müsse dort weg.
Aber Jake mochte Hunde – und für ihn war es in Ordnung, ihn in der Küchenspüle zu baden. Amelia stand auf und brachte ihre Eisschälchen in die Küche, denn Tränen brannten in ihren Augen, und sie wollte vermeiden, dass sie vor ihm anfing zu weinen. Schnell stellte sie das Geschirr in die Spülmaschine, bevor sie sich aufrichtete und tief Luft holte.
Rufus stand an ihrer Seite, wedelte mit dem Schwanz und sah sie hoffnungsvoll an.
Sie musste sich zusammenreißen, um ihn nicht zu umarmen. „Denkst du, dass du etwas bekommst? Du hattest dein Abendessen schon“, sagte sie streng. „Außerdem sollst du nicht betteln.“
Mit hängendem Schwanz trottete er zurück zu Jake, setzte sich zu seinen Füßen hin und starrte ihn so traurig an, dass Jake lachen musste.
„Er sieht nicht unbedingt überzeugt aus.“
„Geben Sie ihm bloß nichts. Er darf nicht betteln, außerdem bekommt er spezielles Futter.“
„Das bezweifle ich nicht. Ich wette, er kostet im Unterhalt mehr als die ganze Familie zusammen.“
Lachend schüttelte sie den Kopf. „Aber er ist jeden Penny wert. Er ist fantastisch.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich habe den Kindern versprochen, dass ich ihnen noch etwas vorlese, außerdem muss ich Thomas die Windel wechseln und ihn umziehen.“
Er nickte. „Das ist okay. Machen Sie sich keine Sorgen. Ich sehe Sie später. Aber vielleicht gehe ich auch schon ins Bett.“
„Kann ich Ihnen noch etwas holen?“
Jake schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Dann bis morgen. Falls Sie eine Minute haben, könnten Sie vielleicht schon mal eine Einkaufsliste zusammenträumen. Danke für das Essen, es war sehr lecker.“
Der kalte, tote Bereich um ihr Herz erwärmte sich, und sie lächelte. „Gern geschehen“, sagte sie und ging nach oben, bevor sie seinem Zauber noch mehr verfiel, denn über einem Glas Wein und einem Schälchen Eis hatte sie entdeckt, dass Jake Forrester sehr charmant sein konnte, wenn er wollte.
Und das machte ihr eine Heidenangst.
Wo waren seine Taschen?
Der Taxifahrer hatte sie neben der Eingangstür abgestellt, aber sie waren verschwunden. Kate, dachte Jake. Sie war hier gewesen, als er vorhin geschlafen hatte, wahrscheinlich hatte sie die Taschen in sein Zimmer gebracht. Oder war es Amelia gewesen?
Egal, er sollte ins Bett gehen. Das Nickerchen auf dem Sofa hatte nicht gereicht, außerdem war es bereits nach 22 Uhr. Er hatte am Kamin noch ein Glas Wein getrunken, während Rufus ihm Gesellschaft leistete und immer näher kam, bis er zu seinen Füßen lag. Irgendwann fiel Jake auf, dass er nur hier saß, weil er vergeblich darauf hoffte, dass Amelia wieder nach unten kam und sich zu ihm setzte.
Lächerlich. Und gefährlich. Sie trugen beide viel zu viel Ballast mit sich herum. Es wäre viel zu riskant, egal, wie ansprechend ihre äußere Erscheinung war. Auf keinen Fall wollte er eine andere Art von Beziehung. Also stand er schließlich auf und verließ das Zimmer.
Er ging ins Wohnzimmer und holte seine Schmerztabletten, bevor er langsam und vorsichtig die Treppe hinaufschlich. Sein Knie wurde immer steifer. Vielleicht half ein schönes heißes Bad? Allerdings würde er dann wahrscheinlich einschlafen und mitten in der Nacht kalt und verschrumpelt wieder aufwachen. Außerdem hasste er es zu baden.
Eine Dusche? Nein. Dazu müsste er den Gips wasserdicht einpacken, und das schaffte er heute nicht mehr. Es reichte wirklich. Darum würde er sich morgen kümmern.
Widerwillig verabschiedete er sich von dem verführerischen Gedanken an heißes Wasser, das über seinen Körper lief. Dann zog er sich aus, holte sein Waschzeug aus einer der Taschen, die tatsächlich ihren
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