Julian und das Ende der Nacht
gleich. Es gibt gute und böse. Diana ist mit Henry, einem Sohn der Nacht, verheiratet und Julian, auch wenn er aus der Art geschlagen ist, ist ebenfalls ein Sohn der Nacht.“
„Du solltest dir gründlich überlegen, ob du wie meine Schwester mit dem Teufel ins Bett steigst und einen kleinen Blutsauger zur Welt bringst, der durch die Gegend zieht und ahnungslose, unschuldige Menschen um ihr Blut bringt“, giftete Lara. „Hör' nicht auf meine Schwester. Es ist wahr, Henry hat Frauen getötet, um seinen Durst zu stillen und ich weiß nicht, wer Julians Opfer waren, doch Henry hat mir geschworen, nur noch von männlichen alten Menschen zu trinken. Du musst wie wir begreifen, wir gehören nicht zu den Menschen, wir haben nichts mit ihnen gemein, wir müssen uns unserem eigenen Schicksal fügen.“
„Ich habe mich den Menschen nie zugehörig gefühlt“, erwiderte Sara leise. Plötzlich wurde die Küchentür aufgerissen.
„Hallo, Ladys.“ Thomas strahlte übers ganze Gesicht. „Wir sind zurück.“
„Thomas.“ Kassandra erhob sich und lief auf Thomas zu, der sie fest in die Arme schloss.
„Das ist Thomas, ein Gott, er kommt aus Kairons Welt“, erklärte Diana. Thomas Blick wanderte zu Sara. „Freut mich, dich kennenzulernen.“ Sara lächelte. „Freut mich auch, ich bin Sara.“ Diana erhob sich. „Sara, möchtest du dich noch erholen oder die Bekanntschaft von Cara und Ewan machen?“
„Saphira ist auch mitgekommen“, warf Thomas ein. „Ich hatte in meinen Leben genug Ruhe, ich kann es kaum erwarten, ein Teil von euch zu werden“. Hastig erhob sich Sara. Missmutig verzog Lara ihr Gesicht, kein Argument von ihr hatte bei Sara gefruchtet. Seufzend erhob sich Lara.
„Hören wir uns an, was Saphira und Cara über das Buch des Bösen wissen.“ Mit einem unguten Gefühl folgte Lara den anderen ins Wohnzimmer. Diana eilte auf Saphira zu.
„Ich bin so froh, dass du wieder da bist.“
„Ich freue mich auch. Ich sehe eine neue Auserwählte in eurer Mitte“, erwiderte Saphira. „Das ist Sara. Jared hat sie angegriffen und Henry und Julian haben sie gerettet. Gabriel hat sie geheilt“, erklärte Diana nicht ohne Stolz auf Henry. „Wer ist Julian?“, fragte Cara überrascht.
„Setzen wir uns doch alle und reden in Ruhe“, schlug Lara vor. Nachdem alle Platz genommen hatten, legte auch Gabriel seinen Sohn ins Körbchen zurück und gesellte sich zu ihnen.
„Mich interessiert nur eins, was kann Jared mit dem Buch des Bösen anrichten.“ „Und ich möchte die Geschichte von Anfang an hören!“, polterte Ewan.
„Ich schlage vor, wir lassen Gabriel reden“, versuchte Saphira die Gemüter zu beruhigen. Gabriel nickte. „Henry hat sehr viele blutleere Leichen in dieser Stadt entdeckt. Seit Wochen gehen Rafael und ich mit Henry auf die Jagd. Heute Abend haben wir Jared mit einem seiner Brüder in ein Antiquitätengeschäft gehen sehen. Jared kam mit einem goldenen Buch unter den Arm wieder heraus. Henry ist ihm gefolgt. Rafael und ich haben in dem Geschäft nachgesehen. Jared hat seinen Bruder getötet und auch den Ladenbesitzer.“
„Oh mein Gott, war sein Name Josef Heinrich?“, fragte Saphira entsetzt.
„So war sein Name“, bestätigte Gabriel. „Vater hat seinen Vorfahren das Buch vor Jahrtausenden anvertraut. Ich habe Josef einmal im Jahr besucht, um sicherzugehen, dass die Verantwortung nicht zu viel für ihn und seine Nachfahren wird“, berichtete Saphira sichtlich betroffen.
„Wie ging die Nacht weiter?“, hakte Ewan ungeduldig nach.
„Wir trafen auf Henry und Julian, die Sara vor Jared beschützt haben. Jared ist mit dem Buch entkommen“, schloss Gabriel seinen Bericht.
„Julian“, flüsterte Ewan.
„Was ist mit dem Buch?“, fragte Gabriel gereizt. „Dieses Buch hat die Macht, Jared in die höchste Ebene zu bringen, wenn er dort einen Gott tötet und von ihm genug Blut trinkt, wird auch Jared zum Gott“, erwiderte Saphira mit erstickter Stimme. „Jared hat einen Wachmann unseres Vaters getötet, wir gehen davon aus, dass Jared jetzt ein vollwertiger Gott ist“, fügte Cara hinzu. Gabriel und Rafael warfen sich einen vielsagenden Blick zu, was auch Amanda, die neben Rafael saß, nicht entging. „Was bedeutet das“, wollte sie wissen.
„Das bedeutet, Jared hat nun die Macht Avatare zu töten“, erwiderte Rafael wütend. Ewan erhob sich. „Wo ist Henry?“
***
Nervös stand Julian vor Gabriels Haus. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Nach zweitausend
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