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Julian und das Ende der Nacht

Titel: Julian und das Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Cara Wagner
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muss zu Tamino in die Unterwelt.“ Ewan reichte John die Hand.
    „Danke, Bruder. Komme heute Abend mit Tamino in Erics Hotel. Wir haben etwas zu feiern.“
    „Wir werden da sein“, versprach John und kehrte in die Unterwelt zurück.

70
    „Hast du noch Fragen an mich?“, fragte Diana Eve vorsichtig, da sie keinerlei Regung bei ihren Offenbarungen gezeigt hatte.
    „Wieso hat dieser Eric nie Kontakt zu mir gesucht?“
    „Wie ich dir sagte, er ist ein Sohn der Nacht und Eric wagt nicht daran zu glauben, dass du dein Leben mit ihm teilen würdest.“ Eve atmete tief durch. Eine Stunde hatte sie Diana aufmerksam zugehört und festgestellt, dass sie weit davon entfernt war, hysterisch zu werden, stattdessen einfach nur dankbar war, zu jemandem zu gehören und ein Schicksal zu haben.
    „Ich würde diesen Eric gerne kennenlernen.“
    „Ich werde ihn zu dir schicken“, erwiderte Diana erleichtert, dass auch Eric sein Glück finden würde. „Diana! Schatz, wo steckst du?“ Verwundert horchte Diana auf.
    „Das ist Henry, mein Mann.“ Sie erhob sich und lief eilig zur Tür, um sie zu öffnen. Diana warf einen Blick in den Flur. „Henry?“, irritiert sah Diana ihren Mann an, der sofort zu ihr gelaufen kam. Glücklich fiel Diana Henry in die Arme. „Ist es vorbei?“
    „Nicht ganz. Lilith ist tot. Vater, John und Tamino statten Richard gerade einen Besuch ab.“ Diana löste sich von Henry.
    „Wie kommst du hierher ohne jemanden, der sich teleportieren kann?“, fragte sie verwundert.
    „Lilith ist tot und ihr Blut in mir“, erklärte Henry mit einem strahlenden Lächeln. Diana schrie auf. „Du bist
    ein Gott!"
    „Henry!“ Eric näherte sich den beiden. „Schön, dich hier zu sehen.“
    „Diana.“ Eve war an die Tür herangetreten und sah Diana fragend an. „Oh, entschuldige. Henry, das ist Eve, eine Auserwählte. Das ist mein Mann Henry.“ Henry reichte Eve die Hand.
    „Freut mich, dich kennenzulernen.“
    „Ich bin auch begeistert. Noch gestern glaubte ich, ein Niemand zu sein.“ Eves Blick wanderte zu Eric, der erstarrte, als Eves tiefblaue Augen ihn interessiert musterten.
    „Eve, das ist Eric“, stellte Diana ihn vor. „Eric, Eve möchte mit dir reden. Henry und ich lassen euch allein.“ Diana zog Henry mit sich. „Erst möchte ich alles ganz genau erfahren und dann möchte ich sehen, wie sich der frühe Sonnenschein auf dein Gesicht legt.“
    ***
    „Ich werde die Vorhänge wieder zuziehen.“ Eve eilte ins Zimmer und schloss die samtig roten Vorhänge. „Komm rein, Eric.“
    „Danke“, erwiderte Eric rau. Gebannt hing Eves Blick an Eric, dessen Anblick sie völlig faszinierte. Tagsüber waren die Gäste des Hotels auf sich gestellt. Es gab eine große Küche und einen reichlich gefüllten Kühlschrank. Nie hätte sie gedacht, einen so gut aussehenden Mann in diesem Hotel zu finden.
    „Diana sagte, du hegst gewisse Gefühle für mich“, hauchte sie mit wild klopfendem Herzen. Eric schluckte schwer. Noch nie vorher stand er so nah am Abgrund, um in ein Meer der Liebe zu stürzen. Die kleine Flamme, die in der Dunkelheit seiner Seele brannte, seit er Eve zum ersten Mal sah, verwandelte sich in ein loderndes Feuer und drohte, ihn seiner Sinne zu berauben. Unfähig zu antworten, durchbohrte sein Blick die Frau mit dem Engelgesicht, die vor ihm stand.
    „Wahrscheinlich hat Diana sich geirrt“, flüsterte Eve sichtlich enttäuscht.
    „Nein, sie hat sich nicht getäuscht“, erwiderte Eric leise und ergriff Eves Hände. Er sah ihr tief in die Augen. „Eine Frau wie du lebte immer nur in meinen Träumen. Ich hoffe, das hier ist kein Traum und du erträgst, was ich bin. Eve, möchtest du meine Frau sein?“
    „Ja“, hauchte Eve. „Ich möchte deine Frau sein.“

71
    Aufgewühlt stand Tamino vor dem Buch des Bösen, das vor ihm auf dem Tisch lag. Nur ein Gedanke pulsierte in seinem Kopf, Emma würde zurückkehren. Seine Hand zitterte, als er Seite für Seite umschlug. Bis zu der Seite, die sein Leben verändern würde. Sein Blick haftete an den Zeilen, die Emma wieder auferstehen ließen. Alles, was er brauchte, war etwas, das Emma gehörte, als sie noch lebte. Mit wild klopfendem Herzen ging Tamino zum Kamin und öffnete das rosa Samtkästchen, das auf dem Kaminsims stand. Auf rotem Samt lag eine blonde Haarlocke von Emma, die ihn immer wieder daran erinnerte, dass er vor zweihundert Jahren mit Emma den Sinn seines Lebens verlor.
    „Tamino“, machte sich John, der sich in den Saal

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