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Julie u Julia - 365 Tage, 524 Rezepte Und 1 Winzige Küche

Titel: Julie u Julia - 365 Tage, 524 Rezepte Und 1 Winzige Küche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Powell
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hingegen ist ein Cheerleader aus den 70er Jahren mit Zöpfen und Hotpants. Kein Mensch würde mit jemandem namens Julia einen witzelnden Cyberspace-Flirt beginnen. Allerdings will sich auch mit mir offenbar niemand auf so etwas einlassen. Aber das hat nichts mit meinem Namen zu tun, sondern mit den näher rückenden Dreißigern und zehn Pfund Übergewicht.
    Das Nahrungsmittel, das bei Foies de Volailles en Aspic aspikifiziert wird, ist Hähnchenleber. Sie wird mit Schalotten in Butter angebraten, in Cognac gekocht, bis dieser zu Sirup eingedickt ist, und muss anschließend abkühlen. Wenn sie kalt ist, werden die Leberstückchen in Gelee versenkt - obendrauf kommt noch ein Scheibchen Trüffel, wenn man sich so etwas neben seiner Miete leisten kann, ich kann es nicht. Dies aßen Eric, Gwen und ich eines Abends, und als Beilage gab es Concombres au Beurre , auch gebackene Gurken genannt.
    »Concombres? Wozu brauchen wir solche widerlichen Concombres?!«
    Dies waren Erics Worte, als ich ihm den Teller reichte. Gwen starrte nur in stummem Schrecken. Sie hatte heute nach einem entsetzlichen Arbeitstag angerufen und gefragt, ob sie zum Essen kommen dürfe, und obwohl ich die unbestimmte Hoffnung gehegt hatte, ich könne heute Abend mit einer gewagten Unterwäsche meinen Mann verführen, sagte ich ja, denn seit dieser Geschichte mit Mitch neigt sie zu Depressionen, gewaltigen, mit Händen zu greifenden Depressionen, neben denen ich mich wie ein Luftikus ausnehme. Das arme Mädchen fragte sich wohl, warum sie sich an Freunde gewandt hatte, von denen sie wusste , sie würden sie mit Aspik und gebackenen Gurken aufzuheitern versuchen.
    Eric sprang als Erster ins Wasser - er begann mit dem Aspik. Er aß einen Bissen und zuckte mit den Achseln. »Hm.« Dergestalt ermutigt, probierten auch Gwen und ich.
    Der Urteilspruch in Sachen Foies Volailles en Aspic ? Erstaunlich wenig eklig, aber warum soll man Hähnchenleber kalt mit Gelee obendrauf essen, wenn man sie auch heiß ohne Gelee essen kann?
    Die Concombres au Beurre warteten auf unseren Tellern, schlaff, blass und petersiliengesprenkelt. »Okay, Eric, du zuerst«, sagte ich.
    Er spießte sich einen Gurkenstreifen auf die Gabel und biss zaghaft ab. Verdutzt riss er die Augen auf, wie die South-Park-Figuren, bevor sie eine Pointe landen - ich wusste nicht, was er dachte.
    »Was ist?«, fragten Gwen und ich unisono.
    »Huch.«
    Ich aß auch einen Bissen. »Huch!«
    »Was?«
    Dann aß auch Gwen und sagte: »Huch!«
    Urteil: Gebackene Gurken? Eine höllische Offenbarung! Sie zerfallen nicht und schmecken tatsächlich nach Gurken. Nur besser. Ich mag nämlich keine Gurken.
    Nach dem Essen brachte ich Gwen nach unten, während Eric abspülte. »Danke für die Gurken. Sie waren wirklich gut.«
    »Keine Ursache. Bist du in der Lage, heimzufahren?«, fragte ich, als ich ihr die Haustür aufhielt.
    »Natürlich, da kommt ja schon mein Bus.« Sie trat hinaus in die Kälte und winkte dem Bus, der um die Ecke fuhr. Er hielt, und sie lief hin. Kurz bevor sie einstieg, drehte sie sich um und rief: »Er kommt. Mitch. Morgen Abend.«
    Das Gefühl, von dem ihr Blick sprach, kam mir vage bekannt vor. Halb fühlte sie sich als Schisser, halb als Glückskind. Und ich verspürte plötzlich so etwas wie Neid.
    Oben warf ich Trainingshosen, T-Shirt und Sneakers von mir und schob mich in BH und dazu passendem Höschen verführerisch durch die Küchentür. »Honey? Lass doch das Geschirr bis morgen früh...«
    »Das muss ich wohl, das heiße Wasser ist aus.« Er trocknete sich die Hände ab, drehte sich zu mir um, sah an mir rauf und runter und sagte: »Ich muss noch meine E-Mails durchschauen.« Dann ging er zum Laptop und surfte 45 Minuten lang durch die CNN-Nachrichten.
    Was bin ich eigentlich? Hähnchenleber in Aspik?
     
    Als Sekretärin in einer Behörde verstehe ich etwas von nervtötenden Tätigkeiten. Zum Beispiel Bestellformulare ausfüllen. Aber wollen Sie wissen, was wirklich nervtötend ist? Poulet en Gelée à l’Estragon .
    Zuerst verschnürt man das Hähnchen und brutzelt es in Butter an, dann würzt man es mit Salz und Estragon und brät es im Ofen. Wenn es fertig ist, lässt man es auf Zimmertemperatur abkühlen und stellt es dann kalt. Ich machte das an einem Samstag, nachdem ich die Toilette geputzt und die Küche so gut wie möglich gesäubert hatte. Genau genommen briet ich gleich zwei Hähnchen, damit wir etwas zum Abendessen hatten.
    Die Küche wirklich auf Vordermann zu

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