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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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»Ich will nach Hause, sofort.«
    »Steven!«, sagte ich mahnend, ließ seinen mangelnden Respekt aber ungestraft.
    »Es ist mir scheißegal wie, aber ich bleibe keinen Moment länger hier!«

KAPITEL 29
    Eine Dreiviertelstunde später hatte Julius für Steven einen Mietwagen organisiert, da der junge Vampir partout nicht mit dem Rest der Gruppe zurückreisen wollte. Mit beiden Wagen war die Fahrt dann zu einem abgelegenen Parkplatz gegangen, um dort den Sarg umzuladen.
    Amber schwieg die ganze Zeit über. Die Stimmung war unerträglich. Brandon kauerte teilnahmslos auf der Rückbank. Christina saß verzweifelt neben ihm und war ratlos, was sie tun sollte. Julius hatte kurz mit Curtis telefoniert, dann mit Steven besprochen, auf welcher Route er heimfahren sollte.
    Amber fühlte sich einfach nur elend. Wenn sie Brandon ansah, musste sie unweigerlich daran denken, was er erlitten hatte, und im nächsten Moment hörte sie wieder Coes Schreie und hatte den schrecklichen Brandgeruch in der Nase. Ein Teufelskreis!
    Während Julius mit Steven den Sarg umlud, raffte sie in aller Eile und ohne dass ihr Geliebter es mitbekam, im Wohnwagen ihre Kleidung zusammen und trug ihre Reisetasche hinaus.
    Dann stand er plötzlich vor ihr. Julius schien nicht sofort zu begreifen. Sein Blick wanderte von ihrem Gesicht zu der Tasche in ihrer Hand und er schüttelte den Kopf. »Nein, bitte.«
    »Es ist besser für uns beide, wenn ich mit Steven fahre.«
    »Ich konnte nicht anders handeln, Amber.«
    Sie glaubte ihm noch immer kein bisschen.
    »Amber, benutz die Siegel, du kannst fühlen, dass es stimmt.«
    »Nein, diesmal kommst du damit nicht durch, Julius.«
    Der Vampir sah sich nach den anderen Unsterblichen um und Amber folgte unweigerlich seinem Blick. Brandon starrte in ihre Richtung und schien sie dennoch nicht wahrzunehmen.
    »Was willst du tun in L.A. ?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Arbeiten gehen. Was weiß ich.«
    Er musterte sie. »Glaubst du, du kannst einfach so weitermachen?«
    Amber schluckte. Nein, wohl nicht. Die Erinnerungen hatten sich in ihre Seele gebrannt, wie mit Säure zerfressen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    »Bleib bei uns. Du solltest jetzt nicht allein sein. Wenn du nicht mit mir reden willst, okay, ich lass dich in Ruhe. Chris und du, ihr versteht euch doch gut. Sprich mit ihr, friss es nicht in dich hinein. Es macht dich kaputt.«
    Amber starrte zu Boden und nickte langsam.
    Als Julius ihr die Tasche aus der Hand nahm, hinderte sie ihn nicht. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass er recht hatte. Sie blieb einfach an Ort und Stelle stehen. Julius trug ihr Gepäck zurück in den Airstream. Er blickte sich weder nach ihr um, noch versuchte er, mit ihr zu sprechen, als er zurückkam.
    Stevens Abschied war voller unterdrückter Emotionen. Sobald er mit dem Mietwagen davongerast war, stieg Amber zu Christina auf die Rückbank des Dodge. Die junge Vampirin drückte kurz ihre Hand und zuckte dann von allein zurück. Ambers Haut war warm.
    »Finden wir schnell einen Ort zum Trinken!«, sagte Julius und sah seinen Schützling mahnend an, dann brachen auch sie endgültig auf.

    Wir fuhren geradewegs nach Süden. Brandon war fest entschlossen, Takoda Red Deer zu treffen, und ich wollte ihm diesen Wunsch erfüllten.
    Ich hoffte, dass ich den Weg zu dem alten Indianer wiederfand. Ich hatte mir damals keine Mühe gemacht, mir irgendwelche Landmarken einzuprägen.
    Daher rief ich mir noch einmal die Begegnung mit Takoda Red Deer in Erinnerung und dann fiel mir wieder ein, dass er erwähnte, wie viele Meilen sein Haus von der nächsten Ortschaft entfernt war. Erleichtert steuerte ich den Wagen weiter durch die Wüste. Als wir The Gap erreichten, setzte ich die Kilometeranzeige auf null. Jetzt war es nicht mehr weit.
    Brandon saß seit unserer Abfahrt schweigend neben mir auf dem Beifahrersitz. Er war reglos wie eine Puppe. Wenn er nicht ab und zu blinzelte, hätte man ihn für tot halten können. Tiefe Falten zeichneten sein zuvor makelloses Gesicht. In den wenigen Tagen bei Coe war er um Jahre gealtert. Jetzt hob der Indianer seine Hand und rieb mit den Fingern über die gerötete Haut unter dem eisernen Halsring. Die Berührung rief frische Erinnerungen wach. Man merkte es Brandon nicht an, aber ich hörte sein Herz schneller schlagen und ich roch seine Angst. Auch Christina roch sie und sah beunruhigt auf.
    Ich wollte sie warnen, doch da beugte sie sich bereits vor und berührte ihren Geliebten

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