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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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sehr dankbar.«
    Amber starrte ihn überrascht an. »Dein Herr, meinst du Darren, den Vampir?«
    »Ja, er ist sicher vor dem Feuer, er schläft in der Erde.«
    »Wenn das Feuer auf das Haus übergreift, ist Steven in Gefahr. Du musst mir helfen, seinen Sarg hinauszutragen.«
    »Was ist mit der Herrin?«
    »Mach mit ihr, was du willst, mir ist es egal.« Amber sah noch einmal zurück, dann verließ sie den Raum, gefolgt von Benjamin. Sie schloss ihm die Handschellen auf und gemeinsam trugen sie Steven in seinem Sarg hinauf.
    Seit Coes Tod schwieg ich und beobachtete nur noch. Ich entdeckte Conways Leiche erst, als Amber und Benjamin den Sarg über ihn hinweghoben. In seiner Brust stak ein Messer, das Gesicht war nicht mehr. Als Amber den Sarg auf der Ladefläche des Dodge verstaut und mit einer Plane abgedeckt hatte, trieb der Qualm bereits aus der Vordertür der Villa.
    Amber hatte gerade die Hauptstraße erreicht, als ihr Melanie entgegenkam. Die Dienerin fuhr so schnell sie konnte und erkannte Amber nicht einmal. Offensichtlich rief Judith in ihrer Not nach ihr.
    Ich fragte mich kurz, warum die Dienerin nicht eher eingetroffen war, doch das war jetzt gleich.
    Als ich am Abend in meinen Körper zurückkehrte, erwachte ich mit dem leisen Geräusch plätschernder Wellen. Sobald mein Körper vollends erwacht war, kletterte ich aus meinem Sarg und öffnete die Tür des Airstream. Der Wohnwagen warf einen langen Schatten. Ich setzte mich in dessen Schutz auf die Treppe. Vor mir breitete sich der Lake Powell aus.
    Ich genoss die Stille. Die Dämmerung ließ das Wasser in Blau und Rosa schimmern, die rotbraunen Felsen wirkten in diesem besonderen Licht gräulich, ihre Schatten fast schwarz.
    Noch immer etwas matt, nahm ich mein Handy und wählte die Nummer des Lafayette. Robert meldete sich und stellte mich zu meinem Meister durch.
    Ich berichtete Curtis von Ambers rätselhaftem Alleingang und Coes grauenhaften Tod. Er konnte mich beruhigen. Der Meister war am frühen Morgen tatsächlich zum Tode verurteilt worden und seine Camarilla mit ihm. Der Clan war zum Freiwild geworden, jeder Meister der Umgebung durfte Coes Vampire unter seine Herrschaft zwingen oder töten. Claudine Galow, die Jägerin, war mit den Hinrichtungsurkunden ausgestattet und schon unterwegs.
    Der Rat von Phoenix würde nicht besonders erfreut sein, dass die Hinrichtung des Meisters nicht Claudine Galow zufiel. Denn Amber hatte uns mit ihrer Vendetta ein ansehnliches Kopfgeld verdient.
    Curtis war erleichtert, Steven zurückzuhaben, und bat mich ihm auszurichten, dass er ihn anrufen sollte, dann legte er auf.
    Im Wohnwagen wurde ein Sarg geöffnet. Es war Brandon. Ich hörte seine nackten Füße über den Boden tappen, dann setzte er sich neben mich. Er trug das Armband, das ich im Reservat für ihn gekauft hatte, und strich mit den Fingern über die Türkise. Sie waren von schwarzen Linien durchzogen, sahen aus wie vernarbt.
    »Von dir?«, fragte er. »Es lag im Sarg, als ich aufgewacht bin.«
    Ich nickte.
    »Danke. Es gefällt mir sehr, auch wenn ich es im Moment nicht recht zeigen kann.«
    »Wie geht es dir?«, fragte ich unbeholfen. Er zuckte mit den Schultern und starrte in eine andere Richtung.
    »Coe ist tot. Amber hat es getan.«
    Brandon blickte mich überrascht an. »Wie?«, fragte er nur.
    »Willst du es sehen?«
    »Bitte.« Er senkte seine Schilde.
    Ich schickte ihm Bilder von den Kreuzen, von dem brennenden Sarg, Coes Schreien und Conways verstümmelter Leiche. Ein merkwürdiges Leuchten trat in seine Augen.
    »Das ist der Tod, den ich mir für ihn immer gewünscht habe, woher wusste Amber das? Hast du es in meinen Gedanken gelesen?«, fragte er.
    Plötzlich hatte ich einen schrecklichen Verdacht. Ich verstand nicht genau, wie, aber auf irgendeine Weise musste ich Brandons Rachephantasien auf Amber übertragen haben. Deshalb hatte sie sich auch so merkwürdig verhalten, sie war wirklich nicht sie selbst gewesen.
    »Ich habe deine Wünsche nicht gelesen, zumindest nicht bewusst, Brandon.«
    »Dann hat mich irgendein Gott erhört«, sagte er.
    Ich rührte nicht daran. Mit einem Mal erinnerte ich mich wieder an eine Szene, in der Conway Brandon kurz nach dessen Verwandlung ein Messer in den Unterleib stieß, um ihn von seinem Opfer abzubringen. Amber hätte den Diener auch erschießen können, doch sie wählte ein Messer für den ersten Streich, warum? Brandon wusste, dass Coes größte Angst Feuer und Kruzifixen galt, Amber nicht. Oder

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