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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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bemerkte Viviens höhnisches Gesicht und fauchte sie an.
    Curtis legte mir eine Hand auf die Schulter. Wenn ich den Ratsmitgliedern drohte, machte ich die Situation nicht besser. Ich riss mich zusammen. »Denk an Christina, sie liebt dich, soll sie denn ohne dich sein? Du bist mein Rückgrat, Bran, ich brauche dich in den Jahren, die da kommen. Du bist mein Freund!« , setzte ich in Gedanken hinzu. »Ich lasse nicht zu, dass sie dich mir stehlen, um keinen Preis.« Das war die Wahrheit, spürte ich plötzlich. Ich brauchte ihn.
    »Wenn es sein muss, werde ich die Bilder aus deinem Kopf brechen, Stück für Stück«, drohte Curtis. Seine Magie schnitt wie ein Messer durch meinen Kopf.
    Brandon und ich zuckten zusammen, fast hätte ich das Gleichgewicht verloren.
    »Wenn er nicht will, können wir auch einfach mit dem nächsten Punkt fortfahren, mit der Hinrichtung.«
    Vivien, wie ich sie hasste! Am liebsten wäre ich über den Richtertisch gesprungen und hätte ihr die Kehle zerfetzt. Ich musste vorsichtig sein, nicht dass sie meine Gedanken las.
    »Ja«, flüsterte Brandon kaum vernehmbar. »Ja, ich erzähle es ihnen.«
    »Danke.« Ich war erleichtert.
    »Ich tue es für dich, Julius, nicht weil Curtis mir droht.«
    »Bilder. Schick ihnen Bilder. Zeig ihnen auch, was vorher geschehen ist. Ich achte darauf, dass sie nicht tiefer sehen.« Ich half ihm auf die Beine und hatte das Gefühl, Brandon sei geschrumpft, er wirkte geradezu gläsern, als könnte man die Knochen durch die Haut scheinen sehen.
    »Ich bitte die Richter, einzeln zu ihm zu gehen und ihn zu lesen«, sagte Curtis zufrieden.
    »Ich mache den Anfang.« Kangra stand auf, trat um den Tisch herum und kam zu uns.
    Brandon zitterte und starrte zu Boden.
    »Schau mich an«, bat der Meister.
    Er wartete geduldig, bis Brandon seinen inneren Kampf gewann und den Weg frei machte, erst dann tauchte er ein.
    Ich starrte den fremden Vampir an und versuchte an seinem Gesicht zu erkennen, ob ihn bewegte, was er erfuhr. Kangras Miene war maskenhaft, die Haut gräulich. Er schirmte sich selbst so stark ab, dass ich seine Gegenwart kaum noch spüren konnte. Die Energie, die er abstrahlte, war kalt und undurchdringlich wie glattpolierter Stein.
    Brandon zuckte unter seinem Blick und seinem Mund entwichen hilflose Laute. Ich erhaschte einzelne Eindrücke. Coe, der das glühende Eisen um Brandons Hals bog, die Folter, die Vergewaltigungen.
    Kangra trat erschüttert zurück und schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, Junge, es tut mir leid.« Er berührte Brandon an der Schulter und ging mit schweren Schritten zu seinem Sitzplatz zurück.
    Dann kam Vivien, ein süffisantes Lächeln auf den Lippen. Ich fürchtete sie. Die Meisterin war klein, von zarter Gestalt, fast zerbrechlich, doch die Magie, die wie ein Löwe um sie herumstrich, strafte den ersten Eindruck Lügen. Ich würde sie ganz sicher nie wieder unterschätzen. Sie trug ein nachtblaues Kleid, und an einem Finger blitzte ein Ring mit einem riesigen Saphir. Vivien blickte mich kurz an, dann hob sie die Rechte und strich Brandon über die Brust.
    »Nun gut, Flying Crow«, säuselte sie, als sich sein Blick auf sie richtete. »Einen hübschen Kerl hat sich unser Julius da ergaunert. Würdest du ihn mir geben, wenn ich dafür sein kostbares Leben rette, oder ende ich dann wie Coe, Julius?«
    Vivien ließ ihre Hände über Brandons Brust wandern. Ihre Finger bewegten sich höher, tasteten über die Brandnarbe an seiner Kehle.
    »Nein, du bekommst ihn nicht«, sagte ich ruhig.
    »Vivien, würdest du bitte fortfahren?«
    Das war das erste Mal, dass ich überhaupt etwas von Hermann Roth hörte.
    Vivien zischte ihn an, aber Roths Worte hatten Gewicht. Ihre Finger stellten die Wanderung ein. Ganz plötzlich legte sie beide Hände an Brandons Wangen und bog seinen Kopf mit Gewalt herunter.
    »Jetzt zeig mir dein kostbares Geheimnis!«, befahl sie. Sie brach Brandons Schilde mühelos und dann sah auch sie.
    Er schleuderte ihr die Bilder förmlich entgegen, und ich war mir sicher, dass Brandon sie auch einen Teil seines Schmerzes spüren ließ.
    Schließlich stolperte Vivien zurück und ging zu ihrem Platz, ohne ein einziges Wort zu verlieren. Sie wischte sich die Hände am Kleid ab, als hätte sie etwas Ekelhaftes berührt.
    Nun kam Hermann Roth an die Reihe. Er riss Brandons Kopf herum, ohne ihn auch nur zu berühren. Seine Energie war scharf. Brandon brach in die Knie und Roth folgte ihm in einer fließenden Bewegung. Brandon

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