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Jung, sexy und beliebt

Jung, sexy und beliebt

Titel: Jung, sexy und beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Nadel kratzte über eine alte Funkadelic-Platte. Er scratchte ein paarmal, dann wummerte der Bass aus den Lautsprechern. Die Mädchen fingen zu stampfen an.
    »Ag-gress-sion! A-g-Aggression …«
    Brett, die sich hinten in die Gruppe eingereiht hatte, sprach die Worte stumm mit. Mann, war das bescheuert. Sie warf einen Blick auf Jenny, die jetzt mit ihrem Teil der Nummer anfing.
    »St. Lucius-Girls, ihr seid so matt und außerdem noch vorne platt!«
    Jenny hörte ihre eigene kreischende Stimme allein über das Feld hallen und schlug erschrocken die Hand über den Mund. Zu allem Überfluss kam jetzt auch noch die Stelle in der Choreografie, wo sie den Busen rausstrecken sollte. Sie sah sich um und merkte, dass nicht eine der anderen mit den Brüsten wackelte.
    Ihre Team-Kolleginnen prusteten vor Lachen. Jenny, immer noch mit vorgereckten Brüsten, erstarrte. Das war also die Falle. Ha-ha. So was von gar nicht witzig.
    Alles um sie bewegte sich plötzlich in Zeitlupe: die lachenden Mädchen, der dämliche, fiese Heath Ferro, der sich in der ersten Reihe auf die Schenkel klopfte, die ganze Schule, die auf ihre riesigen Möpse starrte. Mit einem Schlag begriff Jenny. Jetzt konnte sie sich entweder total gedemütigt fühlen und sich wie die Alte Jenny verhalten, die sich vor Scham sterbend auf die Bank verziehen und nie wieder mit einer der anderen sprechen würde. Oder sie konnte versuchen, etwas aus der Situation zu machen. Immerhin war das ja vielleicht ihr letztes Wochenende auf der Waverly. Und ehe sie sich selbst daran hindern konnte, stolzierte Jenny an die Spitze des Cheerleader-Teams und fing an, den absichtlich absurden Cheer-Text, den ihr Callie gemailt hatte, so laut wie möglich herauszubrüllen.
    »St. Lucius-Girls, ihr seid so matt und außerdem noch vorne platt!«, wiederholte sie und schüttelte dazu ihre Doppel-D-Brüste.
    »Die Jungen haben uns nur gern! Kommt schon, Leute, macht mal Lärm!« Sie machte einen anzüglichen Hüftschwung, der ihr Frotteehöschen sehen ließ.
    »Unsere süßen Ärsche wackeln, eure schlaffen Hintern sacken!« Dazu schlug sie sich mit der Hand auf ihren anbetungswürdigen runden kleinen Hintern. Den anderen Mädchen fiel die Kinnlade runter. »Ein weiser Vogel ist die Eule, die Wildgans kann nichts als Geheule!« Und wieder streckte sie ihre gigantischen Brüste raus.
    »St.-Lucius-Girls, lasst’s doch gleich sein, die Eule haut euch Tore rein!« Und wie man es ihr gesagt hatte, rannte Jenny danach im Zickzack die lange Seite des Spielfelds entlang und schlug drei Räder, so gut sie das konnte, und gab dabei den Blick frei auf das, was die Zuschauer bisher noch nicht von ihrem himmelblauen Höschen gesehen hatten.
    Es folgte eine atemlose Stille. Obwohl der Text ja absolut hirnrissig gewesen war, starrte sie jeder Junge von Waverly und von St. Lucius an – von den Vätern und den männlichen Lehrern gar nicht zu reden.
    Dann fing Lance Van Brachel, einer der Cracks aus dem Waverly-Football-Team, auf der anderen Seite der Tribüne zu klatschen an. »Jawoll!«, schrie er. »Verdammt noch mal, jawoll!«
    Ein anderer Junge fing zögernd an zu klatschen. Jemand stieß einen Pfiff aus. Dann brach die ganze gegenüberliegende Seite der Tribüne in Applaus aus. Alle klatschten wie verrückt.
    Brett starrte Jenny an, die mit hochgereckten Armen dastand und benommen in die Menge blickte, ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Jenny hatte Callies abgekartetes Spiel einfach umgedreht, etwas, das nicht mal Tinsley je geschafft hatte. Jenny schien überhaupt keine Angst davor zu haben, so richtig aufzufallen, und ihr kleiner, kurviger Körper sah einfach toll aus, wenn sie tanzte. Außerdem hatte sie auch noch eine gute Stimme, wenn sie brüllte – etwas heiser und irgendwie sexy.
    Jenny warf einen Blick auf ihre jubelnde Anhängerschaft auf dem Sportplatz. Wow, das war ja der volle Spaß! Und ganz plötzlich hatte sie noch einen Geistesblitz.
    »Ein Junge, Pony hier genannt, kommt hinter allen Girls hergerannt«, brüllte sie, so laut sie konnte. »Er ist scharf auf jeden Rock, aber wir haben auf ihn keinen Bock!«
    Die Waverly-Seite der Tribüne tobte. Ein paar Jungs legten die Hände trichterartig um den Mund und riefen »Ho-hoo!« in Heaths Richtung. Alle lachten sich kaputt. Jenny sah zu Heath in der ersten Reihe hinüber – sein Gesicht war rot vor Wut. Ätsch.
    »Noch mal von vorn!« Jenny stürzte sich ein zweites Mal in die Cheer-Nummer, ohne groß auf die anderen Mädchen zu

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