Jung, sexy und beliebt
Schwester ein bisschen von ihrer Begeisterung abgeben könnte. »Soll ich nach Brett suchen?«
»Nein, sag ihr nur, sie soll mich anrufen. Ich bin übers Wochenende zu Hause in Jersey und besuch unsere Eltern.«
Jersey? Etwa New Jersey? Sie hatte immer angenommen, Brett sei aus East Hampton …
»Du, Callie, sag mal – der Lehrer, mit dem meine Schwester abhängt … mit dem sie essen geht und so …«
»Äh …« Callie verschluckte sich fast an einem zu großen Schluck Punsch. Waaas?
»Eric Dalton, sie hat dir doch sicher von ihm erzählt, oder?«
»Ach so, ja klar.« Callie begann am ganzen Körper zu schwitzen. Sie hatte heute Morgen nur ein paar Löffel Vanille-Joghurt gegessen. Der Wodka-Punsch schaffte sie völlig. In ihrem Kopf drehte sich alles. Brett hatte anscheinend mehr als nur ein Geheimnis vor ihr.
Bree holte am anderen Ende tief Luft. »Hör zu. Kurz vor meinem Abschluss an der Columbia hatte ich eine Freundin, die quasi mit Eric Dalton zusammen war. Und die hat mir erzählt, dass er ganz schön rumkommt – du verstehst?«
»Klar«, erwiderte Callie automatisch. Vielleicht benahm sich Brett ja gar nicht so komisch, weil sie mit Jeremiah geschlafen hatte. Vielleicht war sie so daneben, weil sie mit Eric Dalton geschlafen hatte. Callie kramte in ihrer Tasche nach ihren Zigaretten. Wie konnte Brett es wagen, ihr nichts von diesen ungeheuren Neuigkeiten zu erzählen! Waren sie wirklich total auseinander, oder was?
»Echt komisch«, fuhr Bree fort und prustete vor Lachen. »Vielleicht heiraten sie ja noch in St. Patrick! Und meine Schwester wird eine Dalton!«
Ungeachtet der Tatsache, dass sie eigentlich schon absolut zu war, nahm Callie noch einen großen Schluck aus ihrem Becher. »Meinst du nicht, dass sie ein bisschen jung für ihn ist?«
»Na klar. Mir wär’s auch lieber, wenn sie sich von ihm fernhalten würde, aber Brett hat ja ihren eigenen Kopf. Aber sag ihr unbedingt, dass ich angerufen hab. Und dass sie zurückrufen soll. Ciao.«
»Ja, okay. Ciao.«
Callie starrte eine Ewigkeit auf das kleine Display und presste die Lippen zusammen. Schließlich blickte sie auf. Die Conga-Reihe schlängelte sich immer noch durch den Raum.
Verdammt noch mal. Der Wodka-Punsch brannte ihr im Magen. Sie stieß einen Juchzer aus, packte Alison Quentin, die ein Vintage-Modellkleid von Alexander McQueen und winzige Olivenblätter im Haar trug, und folgte der Reihe hübscher, betrunkener, tanzender Mädchen in die Halle hinaus.
26 Eine männliche Waverly-Eule sollte stets gegen die Avancen betrunkener Exfreundinnen gewappnet sein
Brandon überquerte den weiten Rasen vor Dumbarton in Richtung Haus Richards, als er plötzlich ein Mädchen in einem grünen Zwanzigerjahrekleid sah, das eine Zigarette rauchte und die Beine in die Luft warf wie eine Charleston-Tänzerin.
»Hallo, Schätzchen!«, rief sie. »Komm und tanz mit mir.«
Brandon ging blinzelnd auf sie zu. Es war Callie. War sie etwa blau? »Hey«, rief er zurück.
Kaum war er bei ihr, warf sie sich auf ihn und schmiegte ihr Gesicht an seinen Hals.
Sie roch nach fruchtigem Punsch und Zigaretten und nach dem frischen Kamillenshampoo, das sie immer benutzte. Brandon spürte, wie ihn ein Schauer durchlief. Der Duft ihrer Haare rief Erinnerungen an letztes Jahr wach. Eines späten Abends hatten sie sich gegenseitig im Gemeinschaftsraum unter einer Decke ausgezogen und sich sexy Botschaften auf den nackten Bauch geschrieben. Sie sah ihn mit großen, feuchten Augen an.
»Brandon. Hallooo .«
Ihr Atem streifte ihn. »Wow!« Sie war definitiv blau. »Hast du allein eine ganze Flasche getrunken, oder wie?«
Callie richtete sich auf und lächelte. »Mir geht’s voll gut«, gurrte sie. »Willst du mal an meiner Zigarette ziehen?«
»Nein danke.«
Callie zuckte die Schultern und steckte sich die Zigarette wieder zwischen die Lippen. »Hör mal«, lallte sie und ließ ihre langen lackierten Nägel über seinen Arm gleiten. »Warum hast du gestern nach Bio eigentlich so fiese Sachen zu mir gesagt?«
Unter der Eingangsbeleuchtung konnte Brandon Gänsehaut auf ihren nackten Beinen erkennen. »Über Easy und Jenny? Ich hab nur die Wahrheit gesagt.«
»Nein, hast du nicht«, neckte sie ihn und kniff ihn in die Nase. »Keiner schnappt mir jemand weg. Hinter der ganzen Sache stecke ich nämlich selbst.«
Brandon runzelte die Brauen. »Nein, Callie. Jenny mag ihn. Sie mögen sich beide.«
Callie kicherte. »Weil ich ihnen gesagt hab, dass sie sich
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