Jungen und Maedchen - wie sie lernen
Muskeln TRAINIEREN, geht man davon aus, daß Mädchen bereits (neurologisch) reifer geboren werden. Im ersten Lebensjahr setzt sich dies fort: Jungen schlafen schwerer ein, nicht so gut durch und insgesamt weniger als Mädchen, so daß diese ihren neurologischen Vorsprung vergrößern . Wir müssen deshalb aufhören, Kinder nach Alter zu sortieren (vgl. Chronologisches Alter , Seite 94 f.). Dies ist schon innerhalb jedes Geschlechtes falsch, wird aber in koedukativen Situationen noch schlimmer, weil Mädchen die „Zahlen“ für alle „verderben“. Dadurch wirken Jungen insgesamt noch lernunfähiger als Mädchen. In dem Maß, in dem sie als Problemschüler gesehen werden, werden sie so behandelt – und so beginnen oft Teufelskreise, die für manche Kinder ein Leben lang nicht mehr enden . . .
4. R: Reihenfolge der LERNFENSTER : Verläuft die REIHENFOLGE DER LERNFENSTER bei Jungen und Mädchen gleich?
ANTWORT: Wie Kapitel 1 gezeigt hat, gibt es hier enorme Unterschiede, insbesondere im Bereich der Grob- und Feinmotorik und bei allen Aspekten, die mit betroffen sind (wie Kraft oder Grazie, s. Seite 26 ff.). Dies bedeutet, die irrwitzige Annahme, Jungen und Mädchen seien GLEICH, ist definitiv nicht mehr haltbar. (Falls Sie diese Aussage vor Kapitel 1 lesen: dort wird alles genau erklärt!)
5. N: Norm durch Altersangabe ? Ist die Einteilung nach Alter optimal, wenn wir unseren Kindern eine fundierte Ausbildung angedeihen lassen wollen?
ANTWORT: Diese Frage wurde ausführlichst verneint (Seite 15 ff.). Besonders traurig finde ich, daß man seit Anfang des vorletzten Jahrhunderts darüber Bescheid weiß und trotzdem an dieser für Kinder so nachteiligen Methode festhält. Dies begann, insbesondere seit den 1980-er Jahren, mehr und mehr Schulversager zu produzieren, als das Gegengewicht zu Hause und in der Nachbarschaft wegbrach: jüngere und ältere Kinder, die zusammen aufwuchsen. Solange Kern- und Kleinfamilien die Regel bleiben, muß die Schule gegensteuern . . .
6. E: Ist Entdecken (= explorativer , forschender Stil zu lehren und/oder zu lernen) wirklich am besten?
ANTWORT: Auf diese Frage können wir nun eine klare Antwort geben: Während Jungen (und Männer) immer und jederzeit ent-DECK-end (forschend, selbst herausfindend) lernen wollen, möchten Mädchen bei ganz neuen Dingen zuerst eine Gebrauchsanweisung. Wenn sie aber dann weiterlernen sollen (wollen), sind sie genauso daran interessiert, Dinge selbst entdecken zu dürfen (s. Seite 47 f.).
7. N: Neurologische Notwendigkeit für Bewegung ?
Ist Bewegung für die Entwicklung des Gehirns, wie der Lernfähigkeit, unabdinglich?
ANTWORT: Die Antwort ist eindeutig JA. Erstens entwickeln Jungen/Männer eine fast doppelt so große Muskelmasse (s. Seite 27). Zweitens besitzen Männer ein größeres Lungenvolumen und weit mehr rote Blutkörperchen – sind also optimal für Sauerstoffaufnahme BEI BEWEGUNG ausgerüstet. Auch schlägt ihr größeres Herz langsamer und tiefer, damit sie BEI BEWEGUNG mehr Sauerstoff ins System bekommen.
Merkblatt 2:
WQS – Wissens-Quiz-Spiel -Technik
Das minimale WQS verläuft in drei Schritten/Phasen. Später können wir zwischen jede dieser Phasen weitere setzen, aber am Anfang sollte man das einfache WQS mindestens fünfmal durchgeführt haben, ehe man zu Variationen übergeht.
1.
Im ersten Teil werden die Fragen ohne weitere Infos gestellt. Die Spieler dürfen zunächst „wild“ raten und notieren ihre Antworten.
2.
Im zweiten Durchgang gibt der/die Spielleiterin die Antworten, aber wir wollen keine einsilbigen nackten Fakten (wie in einer TV-Quiz-Sendung), wir wollen etwas mehr. Dieses „Mehr“ kann von Vortrag bis Frontal-Unterricht alles bedeuten.
3.
In der dritten Runde gehen wir alle Fragen ein letztes Mal durch: Diesmal wissen die Mitspielerinnen weit mehr als am Anfang. Außerdem können unsere ange-REICH-erten Antworten jetzt zusammengefaßt (vereinfacht) angeboten werden – nur das WESEN-tliche in diesem Durchgang.
Nun sollten wir noch zwei Aspekte beachten:
1.
Länge des WQS: Ein MIKRO-Spiel enthält nur 1 bis 2 Fragen , aber die Antworten können durchaus lang sein. So kann man z. B. in einem Verkaufsgespräch mit 1 oder 2 Fragen das Interesse des Kunden anreißen (auch Schülerinnen sind „Kunden“, die kaufen sollen) und dann in das Interesse hinein informieren. Ein MINI-Spiel enthält 2 bis 5 Fragen , ein reguläres WQS bietet 6 bis 10 Fragen . (Bei mehr als 10 sollte man in mehrere Teil-Spiele
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