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Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Titel: Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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normalen Zigarette üben«, sagte Alyssa und zauberte ein Päckchen Marlboro light aus der Tasche ihres doofen Nachthemds. »Sonst kippen die uns nachher alle um.« Sie zündete eine Marlboro mit Meinrads Feuerzeug an und nahm einen tiefen Zug. Dann reichte sie die Zigarette an Simon weiter. »Hier, zeig mal, was du kannst.«
    Simon nahm die Zigarette und zog einmal daran.
    »Das richtige Ende, aber ansonsten völlig falsch«, sagte Alyssa. »Was du tust, nennt man paffen. Der Rauch kommt nur bis in die Mundhöhle. Versuch’s noch mal.«
    Simon versuchte es noch mal und diesmal musste er husten.
    »So ist es richtig«, sagte Alyssa. »Und jetzt du, Sissi.«
    Mir kratzte der Hals schon vom bloßen Zuschauen wie verrückt. Ich nahm die Zigarette und beäugte sie misstrauisch.
    »Also, das ist eigentlich gar nicht meine Marke«, sagte ich.
    »Angst?«, fragte Alyssa hämisch.
    »Nee«, antwortete Jakob an meiner Stelle. »Aber wir rauchen prinzipiell nicht.«
    »Dann könnt ihr auch kein Hasch rauchen«, sagte Alyssa. »Ich bin dafür, dass alle, die nicht auf Lunge rauchen können, jetzt den Raum verlassen. Es ist sowieso viel zu eng hier.«
    »Ach was«, sagte Meinrad. »Wer nicht will, kann eben zugucken.« Er hatte mehr recht als schlecht seine Krümel zusammen mit etwas Tabak in Zigarettenpapier gerollt und daraus eine krumme hässliche Zigarette hergestellt. »Voilà, unser erster Joint! Wer will der Erste sein?«
    »Du«, sagte Kati.
    »Also gut«, sagte Meinrad, schloss die Augen und sog so fest er konnte an der Zigarette. Er hustete nur ein kleines bisschen und seine Augen tränten.
    »Und?«, riefen wir alle gespannt.
    »Wow!«, sagte Meinrad. »Wow. Ich bin... Mann, ich bin echt in anderen Sphären.«
    »Jetzt ich«, sagte Alyssa. Aber genau in diesem Augenblick klopfte es an die Tür. Klugerweise hatten wir die Tür abgeschlossen.
    »Scheiße, Scheiße«, rief Meinrad.
    »Nein, nein, Alke, Alke«, sagte der Alke draußen vor der Tür. »Es ist Nachtruhe, haben Sie das vergessen?«
    »Nein, Herr Alke«, sagte Meinrad. »Gute Nacht.«
    »Machen Sie die Tür auf, Meinrad«, sagte der Alke.
    »Aber ich liege doch im Bett«, sagte Meinrad.
    »Aufmachen«, sagte Alke. »Ich zähle bis zehn... Eins...«
    »Alle, die nicht in dieses Zimmer gehören, ab mit den Zigaretten ins Bad!«, befahl Meinrad und drückte mir den Joint in die Hand. »Schmeiß das ins Klo!«
    Wir quetschten uns zu zehnt in das Badezimmer und machten die Tür zu. Ich stand mit Jakob in der Dusche.
    Es war in dem Gedränge gar nicht so einfach, Alyssas Zigaretten, das Zigarettenpapier, den Tabak und den Joint ins Klo zu werfen, aber wir schafften es. Allerdings konnten wir nicht abziehen, weil Alke jetzt nebenan im Zimmer war und wir Angst hatten, dass er die Klospülung hören könnte.
    »Was ist denn hier los?«, hörten wir Alke fragen.
    »Nichts«, sagte der beschränkte Lakowski. Und weil er echt beschränkt war, setzte er hinzu: »Wir sind ganz allein hier, ehrlich.«
    »Das sehe ich«, sagte der Alke. »Aber es riecht nach Rauch. Sogar bis draußen in den Flur.«
    Tssss! Das war ja wieder mal typisch. Seinen eigenen Mundgeruch konnte der gute Mann nicht riechen, aber eine einzige Zigarette vier Zimmer weiter, die erschnüffelte er.
    Ich fühlte Jakobs Atem in meinem Nacken und musste kichern.
    »Pssst«, sagte Jakob und hielt mir den Mund zu.
    »Aber wir haben nicht geraucht«, sagte Meinrad nebenan. »Das muss von woanders herkommen.«
    »Lieber Meinrad, versuchen Sie nicht, mich für dumm zu verkaufen«, sagte Alke. »Ich habe eine feine Nase und ich rieche Tabak.«
    »Das ist aber kein Tabak, den Sie da riechen«, sagte der beschränkte Lakowski. »Das ist . . .«
    »Schnauze, Robert«, sagte Meinrad. »Okay, wir haben eine klitzekleine Zigarette geraucht, der Robert und ich. Entschuldigen Sie bitte, Herr Alke. Das wird nicht wieder vorkommen.«
    Der Alke wanderte offenbar im Zimmer herum. Dann sagte er: »Oh, was haben wir denn da?«
    Wir im Bad hielten alle den Atem an. Was hatte Alke gefunden?
    »Nichts!«, rief Meinrad. »Nichts! Nichts! Nichts!«
    »Was ist denn in dieser Tüte?« Oh nein! Alke hatte den Grünen Afghanen aufgestöbert. Wir würden alle von der Schule fliegen.
    »Ich war’s nicht!«, rief der beschränkte Robert. »Ich hab nichts damit zu tun.«
    »Oh, bitte«, hörten wir Meinrad mit weinerlicher Stimme sagen, »das ist nicht, wonach es aussieht.«
    Wieso war ich nicht einfach in unserem Zimmer geblieben? Jetzt

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