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Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Titel: Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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saß ich mit den anderen in der Patsche, aber bei mir würde es sicher noch viel mehr Ärger geben als bei den anderen. Ich war schließlich vorbestraft.
    »Und wonach sieht es aus?«, fragte der Alke.
    »Gelber Pekinese?«, sagte Meinrad, und jetzt heulte er, das konnte man deutlich hören.
    »Eher nicht«, sagte der Alke. »Das sieht genauso aus wie getrockneter Thymian.« Wir hörten die Plastiktüte knistern. »Das ist auch getrockneter Thymian.«
    »Wie bitte?«, fragte Meinrad.
    »Thymian«, wiederholte Alke und kicherte. »Eines meiner Lieblingsgewürze. Nehmen Sie immer Ihre eigenen Gewürze mit auf Reisen?«
    »Äh... nee«, sagte Meinrad. »Nur … ähm … Thymian.«
    »Aha«, sagte der Alke. »Na gut, jedem Tierchen sein Pläsierchen. Schlafen Sie jetzt. Ich möchte wirklich nichts mehr hören heute Nacht. Und sagen Sie den Mädchen nebenan im Bad, sie sollen schleunigst in ihre Zimmer gehen.«
    Immer noch kichernd verließ er das Zimmer, und obwohl ich ihn nicht sehen konnte, konnte ich mir genau vorstellen, was für ein Gesicht er dabei machte.
    Meinrad machte die Badezimmertür auf.
    »Das war knapp«, sagte er. »Gott sei Dank hat der Alke gedacht, das Zeug sei Thymian.«
    »Du Blödmann«, sagte Jakob, riss ihm die Tüte aus der Hand und roch daran. »Das ist wirklich Thymian! Deine Kusine hat dich voll verarscht.«
    »Oh«, machte Meinrad, fasste sich aber schnell. »Na ja, macht nichts. Wir haben ja immer noch unseren Tabak, das Zigarettenpapier und Alyssas Marlboros. Damit können wir immer noch eine Superparty steigen lassen.«
    »Ja, wenn du es dir aus dem Klo fischst«, sagte ich und schob mich an Meinrad vorbei zur Tür. »Ich gehe jetzt jedenfalls ins Bett, bevor der Alke noch mal wiederkommt.«
    »Ich auch«, sagte Kati.
    »Ich auch«, sagte Leni und gähnte.
    Alyssa zuckte mit den Schultern. »Da kann man nichts machen«, sagte sie zu Meinrad. »Die sind halt noch nicht so weit.«
    »Was mich betrifft, werde ich wohl niemals so weit sein«, sagte Jakob. »Aber wenn du noch mal so tollen Thymian besorgen kannst, Meinrad, streuen wir das Zeug einfach auf eine Pizza und werden davon ganz high, ja?«
    Plötzlich fand ich das Ganze unheimlich komisch. Ich meine, das war es ja eigentlich auch, oder? Ich fing an zu lachen und da lachten die anderen mit. Wir lachten und lachten, bis Alkes Stimme vom Flur ertönte.
    »Ich sagte, die Mädchen sollen schleunigst in ihre Zimmer gehen«, sagte er. Und das taten wir dann auch.

ACHT
    Da der Grüne Afghane sich als stinknormaler Thymian entpuppt hatte, mussten wir uns auf dieser Klassenfahrt anderen Dingen zuwenden, und ehrlich gesagt war ich heilfroh darüber. Tagsüber sorgten der Alke und das Gürteltier für jede Menge Action, das meiste davon hatte was mit Kultur zu tun und war in der Regel eher langweilig. Einmal gingen wir mit ihnen auch in eine Disco, aber was Blöderes, als mit Lehrern in eine Disco zu gehen, gibt es wohl kaum. Ab und zu ließen sie uns in kleineren Gruppen durch die Stadt ziehen und machen, was wir wollten.
    Wir fuhren endlos lange mit der U-Bahn, spazierten den Ku’damm auf und ab und verbrachten Stunden im KaDeWe, dem berühmten Kaufhaus des Westens, und hier ganz besonders in der Delikatessenabteilung. Wir waren wirklich beeindruckt, alle bis auf Alyssa. Die sagte, in Amerika gäbe es viel, viel größere und bessere Kaufhäuser als das KaDeWe.
    »Leg doch mal eine andere Platte auf«, sagte ich. Allmählich wurde es echt langweilig, dass in Amerika immer alles besser war als bei uns.
    In den Fotoautomaten ließen wir uns ablichten, weil das einen Heidenspaß machte, wenn man sich zu sechst in den Automaten quetschte. Die Fotos waren unheimlich komisch.
    Das alles und unsere Spaziergänge über diverse Flohmärkte hätte noch mehr Spaß gemacht wenn nicht immer und überall Alyssa dabei gewesen wäre, eine gelangweilte Schnute gezogen und an allem rumgenörgelt hätte. Sie war so eine furchtbare Spaßverderberin. Eigentlich hatte sie immer alles schon mal gemacht, und in Amerika war sowieso alles besser. Selbst Leni fing an, ein wenig genervt auszusehen.
    Am dritten Tag, in der U-Bahn, sagte Alyssa dann aus heiterem Himmel: »Ach übrigens, hatte ich euch schon erzählt, dass ich jetzt mit Konstantin Drücker zusammen bin?«
    Das fühlte sich ungefähr so an, als hätte sie mir einen Dolch ins Herz gerammt. Ich röchelte bloß.
    »Jedenfalls so gut wie«, sagte Alyssa. »Letzten Freitag waren wir zusammen in der Eisdiele und

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