Jungs zum Anbeißen
Jahre alter Vampir werde.
Und jetzt ist sie hinter uns her. Was bedeutet, dass ich über die Umkehr der Transformation nichts mehr zu wissen brauche, im Wesentlichen deshalb, weil ich zu einem Häufchen grauen Staubes geworden war, bevor es dazu kommt. Einäscherung.
Wird mein Leben je wieder normal sein?
Geständnisse eines jugendlichen edlen Ritters
Wir kommen zu etwas, das wie eine Stahltür aussieht und von einer einzelnen Fackel beleuchtet wird. Magnus zieht die Tür auf und schnappt sich die Fackel. Wir treten in einen winzigen Raum, der etwa die Größe eines Aufzugs hat und unmöbliert ist. Der Vampir entdeckt ein Tastenpaneel und tippt einen Code ein. Die Tür schließt sich mit einem Klirren.
Magnus stößt einen Seufzer der Erleichterung aus, befestigt die Fackel in einem Halter an der Wand und lässt sich auf den Boden sinken. Ich setze mich zu ihm.
»Bist du okay?«, fragt er. Er ist immer noch außer Atem.
»Ja, mir geht es gut«, sage ich und aus irgendeinem Grund rührt mich seine Sorge ein wenig. Schließlich hat er soeben mitangesehen, wie sein dreitausend Jahre alter Boss zu eienem Häufchen Staub geworden ist. Das dürfte wohl ziemlich traumatisch für ihn sein. Und trotzdem macht er sich Sorgen um mein Wohlergehen.
»Das war verdammt knapp«, sagt er und sein Atem geht immer noch stoßweise. »Ich kann nicht fassen, dass sie Lucifent erwischt hat.«
»Im Ernst«, erwidere ich. Ich sehe mich in dem Raum um.
Er scheint ganz und gar aus einem glatten, glänzenden Metall gemacht zu sein. »Was ist das hier?«
»Das ist ein sicherer Raum«, erklärt Magnus. »Mehrere Meter soliden Titans trennen uns vom Rest des Geländes.
Hier wird sie nie reinkommen. Wir müssen einfach abwarten. Irgendwann wird sie schon wieder gehen.
Schließlich hat sie morgen früh Schule.«
»Also, nur damit ich das richtig verstehe«, sage ich, ziehe die Knie an und versuche, meinen Herzschlag zu beruhigen.
»Diese Braut war eine Vampirjägerin?«
»Allerdings«, antwortet Magnus. »In jeder Generation wird ein Mädchen geboren, dem es bestimmt ist, alle Vampire zu töten und die Welt vom Bösen zu befreien, tadadada.« Er schütttelt den Kopf. »Was absolut lächerlich ist. Wir sind nicht böse. Wir töten nicht einmal mehr Menschen. Wir bleiben für uns, spenden Millionen an die Wohlfahrt, das ganze Drum und Dran.«
Interessant. »Aber die Jäger kaufen euch das nicht ab, wie ich deinen Worten entnehme?«
»Bitte«, schnaubt er. »Vor ein paar Jahren haben wir eigens eine PR-Kampagne gestartet. Vampire sind auch nur Menschen haben wir die Kampagne genannt. Wir sandten ihrer Dachorganisation, Slayer Inc., Pressemitteilungen, Videoclips, die unsere philantropischen Aktivitäten
beleuchten, alles, was man sich nur denken kann. Aber hat sie das überzeugt? Nein. Sie haben sich geweigert, überhaupt irgendetwas zur Kenntnis zu nehmen. Darauf bestanden, es sei ihr Schicksal, was zum Teufel das auch heißen soll. Für die Slayer Inc. spielt es keine Rolle, dass einige der größten Maler und Musiker unserer Zeit Vampire sind. Dass sie wertvolle Mitglieder der Gesellschaft töten, die keiner Fliege jemals etwas zuleide tun würden.«
»Ooh, Musiker? Wer zum Beispiel? Marilyn Manson? Der Typ von Nine Inch Nails? Green Day?« Ooh, ich hoffe, dass Billy Joe ein Vampir ist. Dann werde ich ihn vielleicht kennenlernen. Vielleicht lebt er sogar direkt hier im Zirkel.
Also, angesichts von Reichtümern und Rockstars muss ich zugeben, dass das Dasein als Vampir ein paar Vorteile haben könnte.
»Ihre Identität ist geheim«, erklärt Magnus, der Spielverderber. »Ich könnte es dir erzählen, aber dann würde ich dich töten müssen.«
»Bin ich technisch gesehen nicht bereits tot?«, frage ich mit einem Lächeln, weil mir unser früheres Gespräch keineswegs entfallen ist.
»Wie schon zuvor begreifst du das Konzept der 'übertragenen Bedeutung' nicht.«
»Jaja. Also, wer sind die Musiker?«
Er stöhnt. »Du bist wie ein Pittbull mit einem Knochen, wie?«
Ich grinse stolz.
»Hm, du hast Behind the Music auf VH1 gesehen, stimmt's?
Rockdokumentationen über begabte Musiker, die in der zweiten Hälfte der Sendung immer jung sterben?«
»'Wenn wir zurückkommen - die Tragödie, die ihre Welt zum Einsturz brachte.'«, zitiere ich mit einem Kichern.
»Ähm, richtig.« Magnus verdreht die Augen. »Also, glaubst du ehrlich, dass jeder einzelne dieser Stars einfach Pech gehabt hat?«
Hmm. So habe ich das noch nie
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