Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
Vom Netzwerk:
so wunderbar nun auch wieder nicht. Ich meine, wunderbar, dass er etwas gefunden hat, aber nicht ganz so wunderbar, dass das infrage stehende Etwas nicht gerade bei Wal-Mart verkauft wird.«
    »Da kriegt man die guten Sachen nie.« Rayne schüttelt den Kopf. »Also, was ist es? Das Auge eines Wassermolchs?
    Mumienstaub? Eine Phiole mit Schleim aus dem Sumpf des Ewigen Gestanks?«
    »Schlimmer. Blut aus dem Heiligen Gral.«
    »Autsch.« Rayne zieht die Füße aufs Bett und setzt sich in den Schneidersitz. »Wie zum Kuckuck sollst du da drankommen? Gibt es den Gral überhaupt?«
    Also erzähle ich ihr, was ich von Magnus über den Gral erfahren habe, über seinen angeblichen Ruheplatz in Avalon und unsere bevorstehende Reise. Sie wirkt beeindruckt.
    »Zuerst ein Abstecher in den Vampirzirkel, jetzt Ferien im guten alten England. Du bist so ein Glückspilz«, sagt sie, als ich fertig bin. »Ich bin total eifersüchtig.«
    »Bitte. Es wäre mir so was von lieber, wenn du an meiner Stelle rüberfliegen würdest«, sage ich mit einem Seufzer.
    »Ich habe keine Ahnung, wie ich überhaupt dorthin kommen soll.«
    »Du hast doch gesagt, Mag habe ein Privatflugzeug. Schon erstaunlich cool, dass er ein Privatflugzeug hat. Ich wette, es ist total luxuriös mit Betten und allem. Weißt du, wenn ich die Chance hätte, mit Magnus in einem Privatflugzeug zu fliegen, in dem Betten drinstehen, dann wäre ich schon vor unserer Landung offizielles Mitglied des Clubs 'Über 5000 Fuß'.Vielleicht sogar schon vor dem Start.« Als ich ihr einen Klaps aufs Knie gebe, grinst sie boshaft.
    »Jaja«, sage ich und verdrehe die Augen. Es erstaunt mich doch stets aufs Neue, dass Rayne, welches Thema auch zur Sprache kommt, eine Möglichkeit findet, es irgendwie mit Sex in Zusammenhang zu bringen.
    »Was? Du glaubst nicht, dass ich es tun könnte?«
    Ich lache. »Machst du Witze? Ich bin nur schockiert zu erfahren, dass du es noch nie zuvor getan hast. Ich dachte, du wärest bereits Platin-Ehrenmitglied des Clubs, kleine Schlampe.« Jetzt ist es an Rayne, mir einen Klaps zu geben.
    »He! Du schlägst viel zu hart!«, protestiere ich und reibe mein geschundenes Knie.
    »Weißt du, für einen Vampir bist du ein echtes Weichei, Sun«, sagte Rayne mit einem Lachen, während sie sich auf das Bett wirft und zur Decke starrt. Wie meine Decke ist auch ihre erhellt von in der Dunkelheit leuchtenden Sternen, die wir während unserer irregeleiteten Jugend dort angebracht haben. »Also, wann brichst du nach England auf?«
    »Hm, ich soll morgen Nachmittag abreisen. Aber ich weiß nicht, wie ich aus dem Haus kommen kann. Mom hat offenkundig entschieden, dass ich ein Junkie bin, und hat mir konsequenterweise Hausarrest gegeben.«
    »Machst du Witze? Hausarrest? Wow. Sie muss sich wirklich Sorgen machen.« Rayne richtet sich auf.»Schließlich ist sie nicht direkt der Hausarresttyp.«
    »Ich weiß, ich weiß«, stöhne ich. »Aber sie denkt, ich sei auf Drogen oder so was. Wegen meines Aussehens und so.«
    »Wie bitte? Du auf Drogen ? Na hör mal!« Rayne schnaubt angewidert. »Sie kennt dich doch besser. Ich meine, ich kann mir vorstellen, dass sie sagt, ich sei auf Drogen. Aber du? Mach mal halblang!«
    Ich zucke die Achseln und ausnahmsweise protestiere ich nicht gegen ihre Sunny-das-Unschuldslamm-Nummer. Ich wünschte nur, Mom würde ihre Meinung teilen. Das würde alles viel leichter machen.
    »Also bin ich jetzt total im Eimer«, sage ich. »Ich möchte nicht den Zorn des Monsters erregen, aber mein Leben, so wie ich es kenne, hängt von dieser Reise nach England ab.
    Ich habe keine Ahnung, was ich tun soll.«
    »Hmm.« Rayne tippt sich nachdenklich mit einem Finger aufs Knie. »Nun, warum bin ich nicht einfach du?« schlägt sie schließlich vor.
    »Du?« Ich kneife verwirrt die Augen zusammen. »Du meinst, du würdest mit Magnus nach England fliegen?«
    »Bitte. Ich wünschte, es wäre so. Aber nein«, antwortet Rayne kopfschüttelnd. »Was ich meine, ist, ich könnte so tun, als sei ich du, und für dich Hausarrest schieben. Und du tust so, als seist du ich und wolltest bei deiner Freundin Spider übernachten. Dann kannst du dich wirklich nach
    England davonmachen.«
    »Also«, rekapituliere ich, »du wärest bereit, zu Hause zu sitzen und für mich Hausarrest zu schieben, während ich nach England jette, um den Heiligen Gral zu suchen?«
    Rayne zuckt die Achseln. »Ich weiß, die Nummer ist ätzend. Aber ich fühle mich irgendwie verantwortlich dafür,

Weitere Kostenlose Bücher