Jungs zum Anbeißen
besorgen kann oder so etwas.
Mist. Da fällt mir etwas ein - ich habe noch gar kein Kleid!
Ich hatte nicht unbedingt Zeit, einkaufen zu gehen und nach einem zu suchen. Also, diese Vampirgeschichte stürzt meinen normalen Tagesablauf echt ins Chaos.
»Ich habe überall nach dir gesucht. Es ist komisch, aber ...«
Jake fährt sich mit der Hand durch sein ohnehin bereits ziemlich zerzaustes Haar. Ehrlich, er sieht ein wenig krank aus. Aber andererseits sehe ich aus wie der Tod auf Latschen, daher sollte ich wohl besser die Klappe halten.
»Ich kann nicht aufhören, an dich zu denken. Selbst wenn ich schlafe ...« Er hält inne und wird rot. »Ich habe Träume, in denen du .. .«
»Okay, Jake«, unterbreche ich ihn und lege ihm eine Hand auf den Mund. »Das sind Dinge, von denen wir gar nichts erfahren wollen.« Obwohl ich insgeheim liebend gern mehr Jake Wilders erotische Träume erfahren würde, vor allem, wenn sie sich um mich drehen, denke ich, dass ich es auf lange Sicht vielleicht bereuen könnte . ..
Plötzlich und ohne jede Vorwarnung packt Jake mich um die Taille, zieht mich an sich und bedeckt meinen überraschten Mund mit einem eingehenden Kuss. Einen Moment lang kann ich nicht atmen. Zuerst denke ich, es läge daran, dass es mich so anturnt, dass ein Traumtyp mich küsst. Dann geht mir auf, dass Jake meinen Brustkorb zerquetscht.
»Hmhm« , protestiere ich.
Jake lockert seinen Griff und seine verzweifelten, atemlosen Küsse wandern von meinen Lippen meinen Hals hinunter. Ich sehe mich wild in der Sporthalle um und hoffe, dass niemand da ist, der uns beobachtet - ich halte absolut nichts davon, meine Gefühle öffentlich zur Schau zu stellen. Trotzdem, für Jake Wilder sollte ich wahrscheinlich eine Ausnahme machen.
Während er an meinem Hals knabbert, streifen seine Hände an meinem Rücken rauf und runter und er klammert sich beinahe an mich, als könne er nicht genug bekommen. Sein Verhalten haut mich dermaßen um, dass es mich sprachlos macht. Ich kann nicht fassen, dass Jake Wilder mich mitten in unserer Highschool-Turnhalle betatscht. Wenn du mir vor einer Woche erzählt hättest, dass Jake Wilder so etwas tun würde, hätte ich schallend gelacht und Dinge gesagt wie »Ja, klar« und »Guter Witz!«.
Andererseits hätte ich dir wahrscheinlich auch die ganze Vampirgeschichte nicht abgekauft. Ich bin jetzt viel offener geworden.
»Du riechst so gut«, flüstert Jake und seine Lippen streben jetzt auf mein Ohr zu. »Du bist so schön.«
»Ähm, danke?«, sage ich, nicht ganz sicher, was ich tun oder wie ich reagieren soll. Ich werfe noch einmal einen verstohlenen Blick auf meine Armbanduhr, wofür ich mich flugs selbst tadele.
Was tue ich da? Wen schert es, wenn ich ein paar Minuten zu spät komme? Magnus ist ein tausend Jahre alter Vampir.
Er verfügt über ewiges Leben. Also hat er technisch gesehen alle Zeit der Welt. Und wer weiß, wie lange es für mich noch mit Jake Wilder läuft? Ich meine, sobald ich mich wieder in einen Mensch zurückverwandele, wird er wahrscheinlich nicht mehr wissen, dass ich existiere. Ich muss seine Vernarrtheit ausnutzen.
Andererseits, das ist irgendwie krank, oder? Ich meine, wie kann ich gedopte Leidenschaft mit jemandem genießen, der gar nicht auf mich steht - der lediglich glaubt , es zu tun?
Plötzlich sind die Küsse nicht länger sexy, sondern nur noch irgendwie ekelhaft. Und auch ziemlich schlabberig, wenn ich schon mal bei der Wahrheit angelangt bin. Ich meine, wer hat unterm Strich schon Spaß daran, wenn ihm jemand eine klebrige Zunge ins Ohr rammt? Selbst wenn es eine Zunge ist, die dem Traumtyp unserer Schule gehört.
Ich schiebe Jake sanft von mir weg. »Tut mir leid«, sage ich. »Aber ich muss gehen.«
»Bitte, geh nicht!«, fleht er und seine dunklen, seelenvollen Augen bohren sich förmlich in meinen Schädel. Oh Jammer. Wie schwer ist das? Der Mann, den ich seit zwei Jahren aus der Ferne liebe, bettelt mich wie ein liebeskranker Welpe an, bei ihm zu bleiben. »Sunny, ich will dich«, sagt er und streckt die Hand aus, um mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen.
Ich mache einen Schritt zurück und setze all meine Willenskraft ein. »Nein, das tust du nicht«, antworte ich entschieden. »Du glaubst, dass du es tust, aber in Wirklichkeit tust du es nicht.«
Jakes Miene zerfällt und er sieht mich niedergeschmettert an.»Wie kannst du das sagen?«, fragt er.
»Tut mir leid, Jake, ich muss los.« Ich klopfe ihm auf die Schulter,
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