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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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dass ich dich in diesen Schlamassel gebracht habe. Also, klar. Ich schiebe für dich Hausarrest.«
    »Glaubst du nicht, dass Mom etwas merken könnte? Ich meine, es würde zehntausend Millionen Mal schlimmer sein, wenn sie dahinterkäme. Und dann säßest auch du in der Klemme.«
    »Hallo? Erde an Sunny!«, sagt Rayne und wedelt mir mit Hand vorm Gesicht herum. »Für den Fall, dass du es vergessen hast, wir sind so eineiig, dass nicht einmal ein supermächtiges Geschöpf der Nacht uns auseinanderhalten konnte. Du glaubst, unsere kurzsichtige, übergeschnappte Hippie-Mom würde auch nur den leisesten Schimmer haben?«
    Ich denke einen Moment lang darüber nach. »Da hast du nicht unrecht.«
    »Natürlich habe ich recht«, sagt Rayne und nickt begeistert.
    »Es ist perfekt. Ich werde das langweilige Tugendlamm geben und sie wird nicht die leiseste Ahnung haben.«
    Ich muss mir auf die Lippe beißen, um nicht zu antworten, und rufe mir ins Gedächtnis, dass sie mir hier absolut das Leben rettet und ich ihr einen kleinen Ausrutscher in puncto Takt nachsehen muss.
    »Also schön. Das wäre geregelt«, sage ich. »Morgen früh erzählst du Mom, dass du bei Spider übernachtest, und sobald wir in der Schule sind, tauschen wir die Kleider.«
    »Klingt nach einem guten Plan«, antwortet Rayne mit leuchtenden Augen. Sie liebt solche Sachen. Dann hält sie einen Moment lang inne und fügt schließlich hinzu: »Obwohl ich sagen muss, ich wünschte wirklich, ich wäre diejenige, die mit Magnus nach England reist.«
    Ich blicke überrascht zu ihr hinüber. »Du bist doch nicht immer noch in ihn verknallt, oder?«, erkundige ich mich vorsichtig und versuche, möglichst beiläufig zu klingen.
    Oh, bitte sag nicht, dass du in ihn verknallt bist, flehe ich im Geiste. Das wäre so was von gar nicht gut.
    Meine Gedanken wandern zurück zu unserem Abend. Magnus, der mir über den Handrücken streichelt. Mein Körper an seinen drückt. Unser Beinahekuss. Ich frage mich, was Rayne sagen würde, wenn sie über meine außerplanmäßigen Aktivitäten mit Magnus Bescheid wüsste. Ob sie wohl sauer wäre? Wenn sie immer noch auf ihn steht, dann wäre das wohl ziemlich wahrscheinlich.
    Und ich möchte auf keinen Fall Raynes Zorn erregen. Meine Zwillingsschwester seufzt lang und ausgiebig und wirft sich dann dramatisch auf das Bett. »Natürlich bin ich in ihn verknallt«, stöhnt sie. »Er sollte mein perfekter Partner sein. Ich meine, ich weiß nicht, ob er es dir erzählt hat, aber sie stecken nicht einfach willkürlich irgendwelche Vampire und Menschen als Blutsgefährten zusammen. Es gibt wissenschaftliche Studien und alles. Die Sache ist sehr kompliziert. Und nach alledem hat der Rat entschieden, dass es Magnus und mir bestimmt sei, die Ewigkeit miteinander zu verbringen. Und jetzt, wegen eines saublöden Fehlers, hat er eine am Hals, die ihn nicht einmal will.«
    »Ich . . .«, beginne ich zu protestieren, dann beiße ich mir auf die Unterlippe. Auf dieses Terrain willst du dich ganz bestimmt nicht begeben, Sun . »Wie ermitteln sie denn die Kompatibilität der Blutsgefährten?«, frage ich stattdessen und versuche, vollkommen geistesabwesend zu klingen.
    »DNA. Deine DNA wird mit der des Vampirs verglichen, um die Kompatibilität zu ermitteln«, erklärt Rayne. »Das wüsstest du, wenn du meinen Blog gelesen hättest.«
    »Jaja, lies den Blog, ich weiß, ich weiß«, murre ich. Aber innerlich bin ich mit etwas ganz anderem beschäftigt.
    Denn eines, was du über eineiige Zwillinge weißt oder vielleicht auch nicht weißt, ist, dass sie identische DNA haben. Was technisch gesehen bedeutet, wenn Magnus und Rayne perfekte Blutsgefährten sind ...Dann sind Magnus und ich es auch.

Spucketausch mit dem Traumtyp
    Erstaunlicherweise laufen die Dinge am nächsten Morgen genau nach Plan. Rayne erzählt Mom von ihrer Übernachtung bei Spider und Mom macht lässige Bemerkungen wie »Okay« und »Viel Spaß«. Sie fragt Gott sei Dank nicht einmal, wer oder was »Spider« ist.
    Oh nein, sie hat viel größeres Interesse daran, mir ins Gedächtnis zu rufen, dass ich nach wie vor Hausarrest habe.
    (Obwohl sie den Ausdruck »Ruh dich zu Hause aus, bis es dir besser geht« benutzt statt des bösen Wortes mit H - das muss sie im Handbuch für hippe Mamas gelesen haben.) Aber welche Terminologie man auch immer anwendet, die Quintessenz ist dieselbe: Ich muss von der Schule direkt nach Hause kommen. Ich gehe nicht über Los. Ich ziehe keine zweihundert

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