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Junimond (German Edition)

Junimond (German Edition)

Titel: Junimond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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drüber gesprochen? Wann hast du das rausgekriegt? Haben wir Filmaufnahmen von dem Haus? Von diesem Zeichen hier?«
    »Ja, hab ich gemacht.«
    »Aha, wie schön, wieso auch miteinander reden!«, fluchte Nick. »Wieso macht hier nicht jeder seine Sachen und filmt sie und andere können dann die Puzzlesteine wieder zusammensetzen, hä?« Ares starrte ihn erstaunt an. Warum rastete Nick denn so aus?
    »Was ist los mit dir? Das ist doch jetzt komplett egal. Machen wir uns lieber Gedanken über diese Typen hier.«
    »WARUM?«
    Ares ging zur Tür. »Weil sie uns eingesperrt haben.«
    Eine Viertelstunde später hatte sich Nick beruhigt und sie saßen zusammen auf der siffigen Matratze und beratschlagten, was zu tun sei.
    »Erstmal müssen wir hier raus. Das ist das Wichtigste. Und die Instrumente retten«, sagte Nick.
    »Oder die Polizei anrufen, die haben was von Erschießen gesagt.«
    »Erschießen? Hab ich nicht gehört. Die wollten ne Waffe holen und sich mit Leuten treffen.«
    »Na, das klingt doch auch nicht normal, oder?«
    Nick holte sein Handy raus. »Ich hab nur noch wenig Akku. Wie siehst's bei dir aus?«
    Ares zuckte mit den Achseln. »Ich hab meins nicht dabei.«
    »Nicht dabei?«
    »Das hat nur genervt, da haben mich ständig Leute von der Presse angerufen und ...«
    »Was?«
    »Ich hab's weggeworfen.«
    Nick stöhnte genervt und grinste gleichzeitig. Warum waren sie eigentlich nie so gut vorbereitet, wie die Helden in den Actionfilmen?
    »Also, dann lass uns mal überlegen, wen wir jetzt in welcher Reihenfolge anrufen.«
    »Die Polizei?«
    Nick schüttelte energisch den Kopf. »Mann, Ares, überleg doch mal. Wir sind hier in eine leerstehende Garage eingebrochen. Das Schloss da draußen am Tor ist mein Schloss. Meine Fingerabdrücke. Wenn wir die anrufen, und sie kommen her, was dann? Dann nehmen die uns fest. So sieht es aus. Stell dir nur vor, es sind die gleichen Polizisten, die dich und Stella erwischt haben. Willst du denen wieder eine Story erzählen? Meinst du, die glauben das? Und was sollen wir ihnen überhaupt sagen? Hier sind Neonazis, die demnächst jemanden erschießen? Vielleicht? Falls wir uns hinter den Pappkartons nicht verhört haben. Die bringen uns gleich in die Klapse.«
    Ares nickte. Nick hatte Recht, die Sache war nicht so einfach. »Vielleicht sollten wir erst hier raus und dann die Polizei verständigen.«
    »Okay, dann muss uns nur noch jemand befreien. Das Schloss aufbrechen.« Nick dachte kurz nach. »Ich habe noch einen Zweitschlüssel. In meinem Zimmer.«
    »Na, großartig!«, rief Ares. »Ruf Lars an, der holt den Schlüssel und uns hier raus.«
    »Da gibt's nur ein Problem«, sagte Nick leise.

76
    Ares hatte aufmerksam zugehört und doch kam ihm das alles wie eine Filmstory vor. Olivia schwanger? Von Lars? Und dann die Operation. Und warum, verdammt noch mal, war er offensichtlich der Einzige, der nichts von all dem wusste, der erst jetzt, eher zufällig, davon erfuhr?
    »Ich weiß die ganze Sache auch erst seit gestern«, verteidigte sich Nick. »Aber eins kann ich dir sagen: wir können jeden anrufen, aber mit Lars rede ich kein Wort mehr.«
    »Dann ruf ich ihn eben an.«
    »Nein, der kommt nicht in mein Zimmer.«
    »Und was dann? Soll ich Stella anrufen, damit sie bei dir einbricht? Oder Olli?«
    »Dein Vater könnte ein Stemmeisen mitbringen ...«
    Ares lachte. »Mein Vater weiß gar nicht, was das ist. Und glaub mir, der hat gerade andere Probleme.«
    »Also was? Sollen wir warten, bis die Typen zurückkommen und hier was-weiß-ich-was mit uns machen? Was ist mit Helena?«
    Ares räusperte sich. »Willst du ihr die Sache mit Olivia erzählen? Weißt du, vielleicht findest du, dein Bruder ist ein Arsch, aber meine Schwester macht er gerade sehr glücklich.«
    »Ach, der linkt sie doch nur! Der will sie nur vögeln und ...«
    Ares sprang auf. »Für wie dumm hältst du Helena eigentlich? Die streiten jeden Tag über diese Sachen und sie hat ihn schon zweimal rausgeworfen, aber ... ich glaube, die lieben sich.«
    »LIEBEN? Lars weiß gar nicht, was das ist.«
    »Verdammt, Nick, vielleicht weißt DU nicht, was Lieben ist.«
    Nick blickte ihn geschockt an. Tränen schossen in seine Augen und er sah schnell weg. Ares verstand überhaupt nicht, wie sie so schnell an diesen Punkt gekommen waren. Weinte Nick?
    »Sorry.« Ares setzte sich neben Nick und stupste ihn etwas linkisch mit der Schulter an. Er hörte Nick schniefen und bereute, so hart gewesen zu sein. Er nahm ihn den

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