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Junimond (German Edition)

Junimond (German Edition)

Titel: Junimond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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Arm und hielt ihn einfach nur fest, obwohl er sich dumm dabei vorkam.
    »Tut mir leid, war ne blöde Bemerkung«, sagte er leise. »Ich bin auch verwirrt. Ich meine: Olivia schwanger? Ich dachte, sie hat doch gerade erst Brüste bekommen. Und wir haben praktisch gestern noch im Sand gespielt.«
    »Irgendwie machen wir das immer noch, oder?«
    Sie grinsten.
    »Aber mal im Ernst. Wir müssen was tun, bevor die zurückkommen. Und das Einfachste ist ...«, sagte Ares und sah Nick auffordernd an.
    »Okay!«, sagte Nick und schnappte sich sein Handy. »Ich ruf den Arsch an.«

77
    »Ob wir wohl im richtigen Leben Freunde hätten sein können? Nicht als Brüder, sondern als Menschen.«
    (The Darjeeling Limited)
    Freitagabend
    Das war mit Abstand der größte Schatten über den Nick jemals gesprungen war. Doch dann war es ganz leicht gewesen, eigentlich wie immer. Ein Anruf und Lars machte sich sofort auf den Weg. So wie es immer gewesen war, wenn er Mist gebaut hatte. Lars holte ihn da raus. Von dem Baum runter oder vom Gartenhausdach, aus dem Laden, wo man ihn mit einer Packung unbezahlten Kaugummi erwischt hatte und jetzt eben aus der Garage, in der sie eingeschlossen waren. Nick wusste, dass Ares ihn immer glühend um diesen großen starken Bruder beneidet hatte. Den großen und starken Bruder, der alles regeln konnte. Und so war es auch. Er und Ares hockten hinter der verschlossenen Tür und mussten nur noch warten.
    »Und danach holen wir die Polizei?«
    »Keine Ahnung. Wieso haben wir das nicht gefilmt, dann hätten wir Beweise.«
    Ares grinste. »Wir können es ja noch filmen. Ich meine, wenn sie zurückkommen.« Nick sah Ares skeptisch an. Ares hatte dieses Funkeln in den Augen, von dem Nick schon gedacht hatte, er hätte es für immer verloren. Ares sprang auf und ging zu seinem Rucksack. »Ich habe alles dabei. Stell dich mal da hin. Vor die Kampf-Rune an der Wand.«
    Nick gehorchte und Ares sprang um ihn herum. »Wenn wir die Kamera hier positionieren würden ...«
    »Worauf sollen wir sie stellen? Wir können ja kein Stativ aufbauen.«
    Ares sah sich um und lächelte zufrieden. »Doch wir können. Ich nehme Teile deines Schlagzeugs, stell einfach einen Karton davor und mach ein Loch hinein.«
    »Das ist doch total auffällig.«
    »Nein, warte ab ...« und er begann schon den Beckenständer an Nicks Schlagzeug abzubauen. Nick sah ihm zu und wusste nicht, ob er das gut oder verrückt fand, aber immerhin erkannte er den alten Ares wieder. In gewohnter Frische.
    Ares war fast fertig mit seiner Überwachungsanlage, als Lars anklopfte.
    »Wir sind hier, mach auf!«, rief Nick, stand auf und wartete ungeduldig, bis Lars das Schloss geöffnete hatte. Dann zog er schnell die Tür auf. Freiheit. Er wollte nur raus hier.
    »WOW!« Lars hatte es nicht so eilig. Er sah sich um und nickte anerkennend mit dem Kopf. »Abgefahrener Probenraum. Wusste ich ja gar nicht. Habt ihr den gemietet?«
    Ares räusperte sich gespielt verlegen und Nick zuckte nachlässig mit den Schultern, was vor allem cool aussehen sollte. »Nö, besetzt.«
    »Oh, ach so. Und wer hat euch jetzt hier eingesperrt? Die Besitzer?«
    Nick hatte eigentlich vorgehabt, kein Wort mit Lars zu wechseln, aber wie es aussah, hatte er dieses Gelöbnis schon gebrochen und konnte ihm auch gleich die ganze Lage erklären.
    Lars nickte. »Okay, verstehe. Und mit der Kamera wollt ihr sie überführen.«
    Ares riss die Arme hoch. »Ja, man, wir heben einen Neonaziring aus!«
    »Okay, aber jetzt komm, Ares«, sagte Nick, der langsam nervös wurde. Schließlich wollten die Typen zurückkommen.
    »Warte mal«, sagte Lars und sah durch den Sucher der Kamera. »Irgendwer muss doch die Kamera einschalten.«
    »Tja, willst du noch einen Karton um dich rum bauen und dich dahinter stellen, oder was?«
    »Keine schlechte Idee!« sagte Lars, »Aber noch besser wäre, die Kamera gleich in diesen Pappberg zu stellen. Komm Ares, da können wir die Kamera auch bewegen und uns dazu setzen und sehen, was passiert.«

78
    Natürlich war Ares begeistert. Zwei Verrückte. Doch gerade als sie mit Umbauen beginnen wollten, hörten sie die vertrauten Stimmen und Schritte. Nick hatte es ja gewusst. Jetzt war es zu spät, um abzuhauen. Und dummerweise konnten sie sich auch nicht darauf einigen, ob sie sich wieder verstecken sollten, die Typen zur Rede stellen wollten oder jetzt die Polizei anrufen mussten.
    »Wieso ist die Tür offen?«, hörte Nick die tiefe Männerstimme.
    Und schon waren sie

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