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Jupiter

Jupiter

Titel: Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bova Ben
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religiösen Fanatiker.«
    Grant nickte. Er nahm die Herausforderung an. Als Erstes galt es, die aufgezeichneten Daten zu untersuchen, um durch Analysen und Vergleiche vielleicht die Bedeutung der Lichtsignale zu erschließen, mit denen die Wale sich untereinander verständigten. Währenddessen musste die Zheng He repariert oder vielleicht eine neue Tauchsonde gebaut werden…
    Dr. Wo unterbrach seinen Gedankengang. »Es wird notwendig sein, dass Sie hierbleiben.«
    »Ja, das ist mir klar.«
    »Natürlich haben Sie Anspruch auf Urlaub von Ihrer Dienstpflicht. Sie könnten ihn in der Heimat verbringen, wenn Sie es wünschen.«
    »Aber die Arbeit wird hier getan.«
    »Genau. Und offen gesagt, sind Sie hier viel sicherer als auf Erden, wo es keinen zuverlässigen Schutz vor Mordanschlägen fanatischer Zeloten gibt.«
    Es gibt eine religiöse Fanatikerin hier in dieser Station, dachte Grant. Mindestens diese eine. Und ich kenne sie.
    »Beech hält mich ohne Verbindung zur Außenwelt«, sagte Grant. »Karlstad und die Frauen auch. Ich kann nicht einmal meiner Frau eine Botschaft zukommen lassen.«
    Dr. Wo nickte wissend. »Ich habe dafür gesorgt, dass Sie sich in der Station frei bewegen können. Sie brauchen nicht in der Krankenstation zu bleiben. Was Botschaften in die Heimat betrifft…« Er zuckte die Achseln. »Ich fürchte, dass Mr. Beech in Kommunikationsangelegenheiten die Oberhand hat.«
    Grant starrte ihn an. Er begriff, dass ein Machtkampf zwischen Wo und Beech im Gang war. Keine der beiden Seiten hatte vollständig freie Hand. Und er war sowohl Gegenstand als auch Opfer ihres Machtkampfes.
    »Nun gut, Mr. Archer«, unterbrach Dr. Wo seinen Gedankengang. »Sie haben noch einen letzten Abschied zu nehmen.«
    »Abschied?«
    Wo zeigte zu Sheenas dunkler Nische.
    »Sheena verlässt die Station?«
    »Wir brauchen sie hier nicht mehr. Vielleicht können die Delphine in Ihren Versuchen, sinnvolle Kontakte mit den Jovianern herzustellen, von Nutzen sein, aber Sheena ist uns zu ähnlich, um Ihnen bei Ihrer Arbeit zu helfen.«
    »Was wird mit ihr geschehen?«
    Wo seufzte. »Das Einfachste wäre, sie zu opfern. Dann könnten wir ihr Gehirn sezieren und…«
    »Nein!«, rief Grant aus.
    Dr. Wo hob beschwichtigend die Hände. »Ich stimme Ihnen zu, es wäre eine verbrecherische Handlung. Nein, ich werde Sheena mitnehmen und einem Zentrum für Primatenforschung in Kinshasa übergeben. Dort ist man sehr daran interessiert, sie zu haben.«
    »Und dort wird sie es gut haben?«
    »Sie wird sehr willkommen sein. Man hat dort mehrere andere Primaten mit erweiterten Fähigkeiten. Sheena wird dort keine Anomalie sein. Wenn alles gut geht, wird sie die Mutter einer neuen Zucht sein, die Begründerin einer Dynastie, sozusagen. Und eine weitere Herausforderung für die Fundamentalisten.«
    »Sie wird dort geschützt sein?«
    »Wenn nötig, mit Waffengewalt. Sie ist außerordentlich wertvoll.«
    Grant nickte befriedigt. »Dann wird sie unter ihresgleichen sein.«
    »Das glaube ich«, sagte Wo.
    »Ich wünschte…« Grant konnte den Satz nicht vollenden. Er schluckte und unterdrückte aufkommende Tränen. Es war ihm peinlich, wegen eines Gorillas von Gefühlen überwältigt zu werden.
    Wo bediente die Tastatur in der Armlehne seines Rollstuhls, und die Deckenbeleuchtung nahm ihre strahlende Tageshelligkeit an.
    »Ich kann die Sonne aufgehen machen«, sagte er mit schiefem Lächeln. »Eines der Privilegien, die man als Stationsdirektor hat.«
    Und Sheena erwacht mit der Sonne, dachte Grant. Er wandte sich erwartungsvoll dem Eingang zu ihrer Nische zu. Ob sie noch zornig auf mich ist?, dachte er.
    In ungewöhnlich sanftem Ton sagte Wo: »Sie hat nach Ihnen gefragt.«
    »Wirklich?«
    »Als ich ihr erzählte, Sie seien verletzt, wurde sie ziemlich unruhig.«
    Grant wusste nicht, was er sagen sollte.
    Er hörte sie auf ihrem Lager rascheln, als sie aufstand, dann kam sie schnaufend und schnüffelnd wie jemand, der gerade von einem gesunden Nachtschlaf erwacht ist, zum Eingang getappt. Als er aufstand, wehte ihn der starke Tiergeruch an, und gleich darauf erschien Sheena im Eingang, haarig und kompakt.
    »Grant«, sagte sie mit ihrer heiseren, kratzigen Stimme.
    »Hallo, Sheena.«
    Sie richtete den Blick ihrer großen braunen Augen kurz auf Dr. Wo, blickte aber sofort zurück zu Grant.
    »Grant weh.«
    »Es ist wieder gut, Sheena. Alles in Ordnung.«
    »Nicht weh?«
    »Nicht mehr«, sagte Grant. »Es ist schön, dich zu sehen,

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