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Jupiter

Jupiter

Titel: Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bova Ben
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verfügbaren Frequenzen zur Erde ausgestrahlt.
    »Drei Schiffsladungen mit Leuten der Nachrichtenmedien sind unterwegs zu dieser Station«, sagte Beech mit zornbebender Stimme. »Jeder Wissenschaftler im Sonnensystem möchte hierher kommen, um Ihre gottlosen Wale zu studieren, um aus dem wahren Glauben ein Gespött zu machen…«
    »Wie kommen Sie darauf, dass die Jovianer gottlos sind?«, unterbrach ihn Grant.
    Er sagte es ruhig, aber seine Worte ließen Beech mitten im Satz abbrechen.
    »Glauben Sie nicht, dass Gott sie schuf, genauso wie Er uns schuf?«, fragte Grant.
    Beech starrte ihn finster an, sprachlos.
    »Als wir unten in diesem Ozean waren, kieloben in die Tiefe sanken, betete ich zu Gott um Hilfe. Eines dieser Lebewesen nahm uns auf den Rücken und trug uns empor. Es erhörte mein Gebet.«
    »Das ist Blasphemie!«, zischte der junge Mann hinter Beech. Er starrte Grant feindselig ins Gesicht.
    »Nein«, erwiderte Grant. »Gott wirkte durch dieses riesenhafte jovianische Geschöpf. Das ist alles, was ich zu sagen versuche.«
    Beech richtete einen langen, anklagenden Finger auf Grant. »Sie werden nichts darüber zu irgendjemandem sagen. Sie werden zu keinem der Journalisten und Reporter sprechen. Sie werden ohne Verbindung zur Außenwelt gehalten, bis wir entscheiden, was mit Ihnen zu tun ist.«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und marschierte davon, gefolgt von Hideshi und dem schlanken jungen Mann. Alle stapften sie in militärischem Gleichschritt.
    Grant schwang die Beine vom Bett und zog den Plastikvorhang zurück, der ihn von Karlstad trennte. Der saß aufrecht in seinem Bett, hatte seinen Taschencomputer und die Kopfhörer auf der Decke. Er sah normal aus, ohne erkennbare Spuren von Verletzungen.
    »Ohne Verbindung zur Außenwelt«, sagte Grant. »Sie müssen verdammt aufgeregt darüber sein, was ich getan habe.«
    Karlstad grinste ihm zu. »Wenn er meint, er könne die Nachrichtenleute von Ihnen fern halten, lebt er im Traumland.«
    »Meinen Sie?«
    Karlstad nickte schmunzelnd. »Sie werden der Liebling der Nachrichtenmedien sein, Grant. Der brillante angehende Wissenschaftler, der seine Besatzungskollegen tief in Jupiters kochender See vor dem Untergang rettete. Es wird einen Riesenrummel um Sie geben!«
    »Die anderen«, sagte Grant. »Was ist mit ihnen? Zeb? Lane?«
    »Laynie ist in Ordnung.«
    »Aber sie brach zusammen.«
    »Man hat kein permanentes physikalisches Trauma gefunden. Sie ist zur Beobachtung in der Frauenabteilung.« Er tippte mit dem Finger an die Wand hinter dem Kopfende seines Bettes.
    »Und Zeb?«
    Karlstads Gesicht wurde ernster. »Er hat Lungenblutungen. Durch den Druck muss Lungengewebe gerissen sein.«
    »Ist er in Lebensgefahr? Bei Besinnung?«
    »Sie haben seinen Zustand stabilisiert und ihn zur Erde geschickt. Sie meinen, dass er durchkommen wird.«
    »Und wie geht es Krebs?«
    Egon lachte wieder. »Dieser alte Vogel lässt sich nicht so leicht in die Pfanne hauen. Sie hatte eine Gehirnerschütterung, als sie gegen das Schott knallte. Ist jetzt auch in der Frauenabteilung, hilft aber schon unserem verehrten Direktor beim Abfassen von Berichten an die IAB.«
    »Wie lange sind wir schon hier?«, fragte Grant.
    »Drei Tage. Wie Christus aus dem Grab auferstand, so sind Sie nach drei Tagen im Tiefschlaf wieder erwacht.«
    Grant runzelte die Stirn über Karlstads höhnische Pietätlosigkeit.
    »Was immer davon zu halten ist«, fuhr Karlstad fort, »keiner von uns hat Verletzungen erlitten, abgesehen vom zeitweiligen Verlust unseres Gehörs.«
    Grant vernahm noch immer den unangenehmen metallischen Nachhall jedes Wortes, das Karlstad aussprach. Vielleicht liegt doch ein dauernder Gehörschaden vor, dachte er. Aber das ist nicht so schlimm, bedenkt man, was hätte geschehen können.
    »Warum behalten sie uns dann in der Krankenstation, wenn uns nichts weiter fehlt?«
    »Aus zwei Gründen. Die Ärzte wollen sichergehen, dass wir gründlich ausruhen. Und Ihr Freund Beech möchte uns vom Rest des Stationspersonals fern halten.«
    »Aber das ist doch lächerlich«, sagte Grant.
    »Erzählen Sie das Ihrem Mr. Beech. Keiner von uns hat Erlaubnis, mit den Nachrichtenmedien zu sprechen. Bis die Journalisten hier eintreffen, wird Beech uns wahrscheinlich von der Station fortgeschafft haben. Er will uns unter Verschluss halten. Dauerhaft.«
    »Aber Sie sagten…«
    »Die Journalisten werden Sie finden, Grant. Ganz gleich, wo dieser widerliche Frömmler Sie versteckt, die Nachrichtenleute

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