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Jupiter

Jupiter

Titel: Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bova Ben
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ich Sie geweckt?«, fragte Muzorawa.
    »Ah, ja«, antwortete Grant. »Ich habe verschlafen, wie es scheint.«
    »Das ist natürlich, an Ihrem ersten Morgen hier. Lassen Sie sich in der Apotheke die Hormonmischung gegen Auswirkungen der Zeitverzögerung geben. Das wird Ihre innere Uhr in Ordnung bringen.«
    »Ach, wirklich? Gut, das werde ich tun.«
    »Ich bin mit Ihrer Orientierung beauftragt worden«, sagte Muzorawa, jetzt etwas geschäftsmäßiger. »Bis wann können Sie in den Konferenzraum C kommen?«
    Noch beschäftigt, sich den Schlaf aus den Augen zu reiben, sagte Grant: »Fünfzehn Minuten?«
    Muzorawa zeigte glänzend weißeZähne. »Ich gebe Ihnen eine halbe Stunde. Gehen Sie zuerst zur Apotheke und kommen Sie dann zu mir.«
    »In Ordnung«, sagte Grant.
    Den ganzen Vormittag verbrachte Grant in einem kleinen Konferenzraum mit Muzorawa. Der Kopf schwirrte ihm von Einzelheiten aus Orientierungsvideos, Lageplänen, Organisationstabellen des Personals, Listen von Pflichten, die den verschiedenen Abteilungen zugeordnet waren. Grant hatte geglaubt, er kenne den Plan der Station und ihr Organisationsschema von seinen monatelangen Studien während der Reise, doch wie es schien, waren die meisten seiner Informationen überholt.
    »Machen wir Mittagspause«, sagte Muzorawa und stieß seinen Stuhl vom ovalen kleinen Konferenztisch zurück. Der Wandbildschirm erlosch, die Deckenbeleuchtung des stickigen kleinen Raums ging an.
    »Gern«, sagte Grant erleichtert und stand auf.
    Unterwegs zur Cafeteria bemerkte Grant, dass Muzorawa zu wanken schien. Es war kein Taumeln, aber der Mann bewegte sich mit einem zögernden, etwas unsicherem Schritt, als befürchte er auf ein ungesehenes Hindernis zu stoßen oder versehentlich gegen eine Wand zu laufen. Er trug einen Rollkragenpullover, der lose über den gleichen, etwas unförmig aussehenden schwarzen Lederleggings hing, deren Außensäume mit Metallknöpfen besetzt waren. Seine Füße steckten in weichen Mokassins.
    Die meisten anderen Angehörigen des Stationspersonals trugen ebenso wie Grant Freizeithemden und lange Hosen. Ingenieure und Techniker gingen gewöhnlich in Overalls, die in verschiedenen Farben getragen wurden, an denen die Fachrichtung des jeweiligen Trägers zu erkennen war.
    Sobald sie ihre Tabletts gefüllt und einen Tisch gefunden hatten, fragte Grant: »Mir ist noch immer nicht klar, was Sie tatsächlich hier
    tun.«
    »Meinen Sie mich persönlich oder die Station im Allgemeinen?«
    »Beides, denke ich«, sagte Grant.
    »Diese Station ist das Hauptquartier für die laufenden Untersuchungen der Jupitermonde«, sagte Muzorawa, als zitiere er aus einem Handbuch. »Fast alle hier in der Station haben eine unterstützende Funktion für diese Forschungen.«
    Grant schüttelte den Kopf. »Gut, ich weiß, dass verschiedene Arbeitsgruppen die Lebensformen unter dem Eis auf Europa und Callisto untersuchen…«
    »Und um die Vulkane auf Io.«
    »Und die Dynamik des Ringsystems.«
    »Ja, und Ganymed und die kleineren Monde.«
    »Aber Sie«, fragte Grant, »haben mit diesen Forschungen nichts zu tun, oder?«
    Muzorawa zögerte einen Moment, dann sagte er: »Nein, ich nicht.«
    »Auch Egon Karlstad und Laynie nicht, stimmt’s?«
    »Sie zieht es vor, Lane genannt zu werden.«
    »Aber niemand von Ihnen ist mit dem Studium der Monde beschäftigt, nicht wahr?«
    Widerwillig, wie Grant dachte, kam Muzorawa mit der Antwort heraus: »Nein, wir gehören zu einer kleinen Gruppe, die den Planeten selbst untersucht, nicht die Monde oder das Ringsystem.«
    »Und Dr. Wo?«
    Muzorawa zögerte noch länger, dann sagte er: »Dr. Wos offizieller Titel ist Stationsdirektor. Er leitet die gesamten Operationen hier. Seine Meldungen gehen direkt an die IAB auf der Erde.«
    Grant bemerkte, dass Muzorawa deutlich Unbehagen zeigte, wenn Dr. Wos Name erwähnt wurde. Und kein Wunder, dachte er bei sich. Der Direktor musste hier draußen fast unbeschränkte Macht über alle haben.
    »Dr. Wo ist an Jupiter selbst stärker interessiert als an den Monden«, sagte Muzorawa mit leiser Stimme. »Darum hat er uns vom Rest des wissenschaftlichen Personals getrennt und mit dem Studium der Jupiteratmosphäre beauftragt.«
    »Und des Ozeans«, ergänzte Grant.
    Abermals zögerte Muzorawa. Grant gewann den Eindruck, dass der Mann mit sich uneins war und überlegte, wie viel er diesem neugierigen Neuankömmling preisgeben sollte.
    »Dr. Wo hat eine kleine Forschungsgruppe mit dem Studium des Ozeans

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