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Jupiter

Jupiter

Titel: Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bova Ben
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länger als ein paar Minuten; zu kurz, um wirklich aufschlussreiche Daten zurückzusenden.«
    »Sie hörten auf, Sonden in den Roten Fleck zu schicken, als Wo die Station übernahm«, sagte Muzorawa. »Er hielt es für eine Vergeudung von Zeit und Mühe.«
    »Er hat Recht. Das ist ein unglaublich mächtiger Zyklon dort unten.«
    »Ja, richtig. Trotzdem…«
    Ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden, fragte Grant wieder: »Sie werden nicht in der Nähe des Flecks hinuntergehen, oder?«
    »Nein, natürlich nicht. Wir werden auf der entgegengesetzten Seite des Planeten sein.«
    »Wie tief wollen Sie hineingehen?«
    »Tief genug, um festzustellen, was diese Dinger sind, die wir bei der ersten Mission im Ozean schwimmen sahen.«
    »Glauben Sie wirklich, dass sie lebendig sind?«, fragte Grant.
    Muzorawa wandte sich vom Bildschirm zu Grant. »Wie hoch ist oben?«, fragte er.
    Grant verstand. Stelle keine nutzlosen Fragen. Die erste Mission hatte im Ozean Objekte ausgemacht. Diese neue Mission sollte versuchen, diese Objekte wieder zu finden und zu bestimmen, was diese Objekte waren. Bis mehr Daten darüber vorlagen, konnten Fragen über die Natur der Objekte nicht beantwortet werden.
    Aber dann nickte Muzorawa kaum merklich. »Ich glaube, sie sind lebendig, ja. Aber das ist nur eine Meinung, eine Frage des Glaubens – oder vielleicht wäre es besser zu sagen, eine Frage der Hoffnung. Bis wir Beweise bekommen, ist das alles, was wir haben: unser Glaube, unsere Vermutungen, unsere Hoffnungen und unsere Befürchtungen.«
    »Befürchtungen?«
    »O ja, Befürchtungen.« Muzorawa zeigte auf den großen Wandbildschirm. »Es gibt viele Leute, die fürchten, was wir unter diesen Wolken entdecken könnten.«
    Grant sah ihn erstaunt an. »Wer? Niemand hier in der Station, nicht wahr?«
    »Wahrscheinlich nicht«, antwortete Muzorawa. »Wo hat das gesamte Personal hier ziemlich gründlich durchleuchtet.« Er zögerte, überlegte seine nächsten Worte, dann sagte er: »Zuerst fürchtete er Sie, wussten Sie das?«
    » Er fürchtete mich? «
    Muzurawa lächelte. »Ja. Er befürchtete, Sie wären ein Agent der Zeloten, um seine Arbeit auszuspionieren.«
    »Der Zeloten?«
    »Der Glaubenseiferer. Sie sind immer unter uns, Menschen, die neues Wissen fürchten. Vor bald tausend Jahren vernichteten sie einen großen persischen Astronomen und Mathematiker: Omar Khayyam.«
    »Ich dachte, er sei ein Dichter gewesen.«
    Muzorawa schüttelte bedächtig den Kopf. »Seine Vierzeiler waren ein Steckenpferd von ihm. Er war vor allem Wissenschaftler. Er fand drei Jahrhunderte vor Kopernikus heraus, dass die Eide sich um die Sonne dreht. Dafür musste er sterben. Bis heute weiß niemand, wo er begraben liegt.«
    »Glaubenseiferer…« murmelte Grant.
    »In meinem Teil der Welt nennen Sie sich >Das Schwert des Islam<. Sie haben genug von diesen Fanatikern unter Ihrer Neuen Ethik, nicht wahr?«
    »Aber ich bin keiner von ihnen!«
    »Dr. Wo war Ihrer nicht sicher. Darum gab er uns Anweisung, Ihnen sensible Informationen vorzuenthalten.«
    »Aber warum sollte die Neue Ethik oder die Zeloten oder wer immer ihn ausspionieren?« Grant sagte es mit schlechtem Gewissen, weil es auf eine bewusste Täuschung seines Mentors und Freundes hinauslief. Aber ich bin kein Zelot, sagte er sich, kein religiöser Eiferer. Das nicht!
    Muzorawa legte Grant seine Hand auf die Schulter. »Junger Freund, es gibt mächtige Strömungen, die neues Wissen fürchten. Das Studium außerirdischer Lebensformen missfällt ihnen.«
    »Ich weiß, dass einige Strenggläubige mit der Idee außerirdischen Lebens nicht glücklich sind«, gab Grant zu, »aber…«
    »Wenn sie mit außerirdischen Bakterien und Flechten nicht glücklich sind«, unterbracht ihn Muzorawa, »wie werden sie erst über die Begegnung mit intelligenten außerirdischen Lebensformen denken?«
    »Intelligenten?«
    »Die Möglichkeit besteht.«
    Grant hatte ein hohles Gefühl im Magen. »Intelligente Wesen? Sie meinen, hier auf Jupiter?«
    »Die Möglichkeit besteht«, wiederholte Muzorawa. »Aber die extremen Bedingungen… und es gibt keine Beweise…«
    »Sie haben keine Beweise gesehen. Dr. Wo vertraut Ihnen noch immer nicht vollkommen.«
    »Sie meinen die Dinger, die Sie im Ozean sahen?«
    »Er glaubt es«, sagte Muzorawa.
    »Intelligent?«
    »Es gibt nicht einmal genug Daten, um zu beweisen, dass es sich um lebende Organismen handelt. Aber der Direktor glaubt, dass sie nicht nur lebendig, sondern auch intelligent sein

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