Jupiter
käme infrage?«
»Manchmal gehen Experimente schief«, sagte er. »Geräte können versagen.«
»Am Vorabend unseres Eintauchens hört sich das großartig an«, murrte Karlstad. Er saß auf Muzorawas anderer Seite.
»Glauben Sie, dass Sheenas Abneigung von Dauer sein wird?«, fragte O’Hara.
»Ich weiß nicht«, antwortete Grant. »Im Moment habe ich Angst, zu ihr zu gehen.«
»Streit zwischen Liebenden«, sagte Karlstad.
Grant war nicht in der Stimmung für seine Scherze. »Da wir schon von Liebenden sprechen, kommt Dr. Krebs nicht zu dieser Feier?«
Karlstad warf die Hände hoch. »Gott bewahre!«
Muzorawa schmunzelte. »Richtig«, sagte er. »Krebs hat speziell Sie für die Mission ausgewählt, Egon. Sie muss in ihrem Herzen einen besonderen Platz für Sie haben.«
»Dann hat sie es wenigstens nicht auf mich abgesehen«, warf Frankovic ein. »Gott sei Dank!«
O’Hara sagte: »Ich dachte, es wäre keine so gute Idee, Krebs hierher einzuladen.«
»Warum nicht?«, sagte Karlstad. »Vielleicht würde sie Schwung in diese Feier bringen. Wir könnten jedenfalls etwas brauchen, was Leben in die Bude bringt.«
»Ist euch schon aufgefallen, wie sie ihr Gegenüber anstarrt, wenn sie mit jemandem spricht?«, fragte O’Hara. »Ich finde es ausgesprochen gespenstisch.«
»Ja, es ist entnervend«, gestand Pascal. »Vor dem Unfall hat sie es nie getan.«
»Es ist der böse Blick«, sagte Karlstad. »Sie hat die Hexerei gelernt.«
»Was es auch ist, mir erstarrt jedes Mal das Blut in den Adern«, sagte O’Hara.
»Sie denken, das Blut erstarrt Ihnen in den Adern, wenn sie Ihnen mit dem bösen Blick kommt«, sagte Karlstad. »Warten Sie, bis Sie in diese PFCL-Brühe eingetaucht sind. Dann wird Ihnen das Blut bis ins Mark gefrieren.«
Darauf blieb es eine Weile still. Grant wusste, was ihnen bevorstand, und erschauerte innerlich.
»Eine Untersuchungskommission der IAB ist unterwegs hierher«, murmelte Frankovic.
»Das habe ich auch gehört«, sagte O’Hara. »Ist es also wirklich wahr?«
»Darum will unser verehrter Direktor diese Mission so schnell auf den Weg bringen«, murrte Karlstad. »Er befürchtet, dass die Beamten der IAB das Unternehmen verhindern werden, sobald sie davon erfahren.«
»Warum sollten sie es verhindern?«
»Weil dabei Menschenleben riskiert werden.«
»Weil dabei Entdeckungen gemacht werden könnten, von denen sie nichts wissen wollen«,hörte Grant sich sagen.
Die anderen wandten sich alle ihm zu.
»Sie werden in zehn Tagen hier sein«, fuhr Grant fort. »Bis dahin sollten Sie sicher unterwegs sein.«
»Sicher?«,höhnte Karlstad. »Schönwär’s.«
»Eins müssen wir uns vergegenwärtigen«, sagte Muzorawa. »Wir werden eine Region erforschen, wo kein Mensch vor uns gewesen ist. Wir werden auf einer Welt, die uns völlig fremd ist, nach Leben suchen. Wir werden intelligentes Leben suchen, wenn es unten in diesem Ozean existiert. Das sind gute und großartige Aufgaben, ganz gleich, wie viele Unannehmlichkeiten wir ertragen müssen.«
Einen Augenblick lang dachte Grant, Zeb würde sagen, sie würden ein gottgefälliges Werk tun. Aber so weit ging der Moslemwissenschaftler nicht.
*
Grant saß in angespannter Erwartung an seiner Konsole in der Befehlszentrale. An diesem Morgen waren die Datenanschlüsse nicht mehr mit dem Simulator im Aquarium verbunden. Wenn er zum großen Wandbildschirm aufblickte, sah Grant jetzt das Innere der Tauchsonde.
Es war noch leer. Nein, nicht wirklich leer, denn es war statt mit Luft mit der PFCL-Flüssigkeit gefüllt. Die Mannschaft würde in diese Suppe eintauchen und sie atmen, würde Tage und Wochen darin leben.
»Alles fertig zum Eintauchen«, sagte Dr. Wo von seinem Platz an der Mittelkonsole.
Das Bild wechselte und zeigte die Luftschleuse im Andockmodul. Krebs und die anderen Besatzungsmitglieder standen in einer kleinen Gruppe bei der äußeren Luke. Alle trugen eng anliegende einteilige Schwimmanzüge, mehr aus Gründen der Schicklichkeit als aus Notwendigkeit. Dabei blieben die Beine frei, und Grant konnte die Knöpfe der Elektroden erkennen, die ihrer Haut entragten. Er musste an abscheuliche metallene Blutegel denken, die sich an ihren Beinen festgesaugt hatten.
»Wir sind bereit«, sagte Dr. Krebs und blickte in die Überwachungskamera. Sie hatte tatsächlich eine eigentümliche Art zu starren, als ob sie nur ein Auge auf etwas konzentrierte.
»Fangen Sie an«, sagte Dr. Wo.
Die Besatzung betrat die Luftschleuse, Muzorawa
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