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Jupiter

Jupiter

Titel: Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bova Ben
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einer Gebärde, die ihre massiven Schultern mit einbezogen. »Du gehen!«
    Geschlagen ließ Grant die Hand sinken und kehrte ihr den Rücken. Als er ging, hörte er einen der Wachmänner halblaut sagen: »Würdest du es fürmöglich halten? Liebeshändel mit einem Zweizentneraffen!«
    *
    Einer nach dem anderen kam die Besatzung der Zheng He durch die Luftschleuse. Karlstad und O’Hara waren bereits draußen im Zugangstunnel, eingewickelt in Decken.
    Lane sah bekümmert aus, den Tränen nahe. Egon sah hohläugig aus; die alte zynische Selbstsicherheit war aus seinem Gesicht gewichen.
    Die Luke öffnete sich seufzend, und Muzorawa trat heraus. Er sog tief die Luft ein, während ölige Flüssigkeit noch von seiner Nase tropfte und ihm in dünnen Rinnsalen von Hals und Armen rann.
    Kayla Ukara warf ihm eine Decke um die Schultern.
    »Danke«, sagte er. Er zitterte stark. »Dies ist das erste Mal, dass ich mich aufwärmen kann, seit wir in die Suppe gingen.«
    »Fühlen Sie sich sonst gut?«, fragte Grant.
    »Ja, ich denke schon. Keine Verletzungen. Wie geht es Irene?«
    »Wir wissen nichts«, antwortete Frankovic. »Als sie durchkam, legten wir sie auf eine Rolltrage und rannten mit ihr zur Krankenstation. Dort wird sie jetzt behandelt. Der Zugang ist gesperrt.«
    »Was ist eigentlich passiert?«, fragte Ukara.
    Zeb schüttelte den Kopf. »Schwer zu sagen. Wir waren in den Ozean eingetreten… wenigstens zeigten die Sensoren an, dass die äußere Umgebung in flüssigem Zustand war.«
    »Wer hatte Dienst?«
    »Wir alle. Krebs wollte unsere Verbindung mit den Bordsystemen nicht unterbrechen, bis wir die vorgesehene Tiefer erreichten.«
    »Dann war Irene also verbunden?«
    »Ja«, sagte Muzorawa. »Alles schien vollkommen normal, aber plötzlich stieß sie einen Schrei aus und brach zusammen.«
    »Krebs sagte, sie hätte über Schmerzen in der Brust geklagt«, bemerkte Frankovic.
    »Ja, das stimmt. Sie schien ihre körperliche Koordination zu verlieren, aber das ist nicht ungewöhnlich, wenn der Druck ansteigt. Es passiert uns allen, ist aber vorübergehender Natur.«
    »Was vermuten Sie?«, fragte Grant.
    »Ich glaube, sie hatte einen Herzanfall.«
    Frankovic kratzte sich den halb kahlen Kopf. »Sie war allerdings völlig gesund. Keine Anzeichen von kardiovaskulären Problemen.«
    Muzorawa hob hilflos die Schultern. »Dort unten ist es anders, mein Freund. Sehr anders.«
    Sie blieben bei der Luftschleuse, redeten, mutmaßten, sorgten sich, bis die Luke wieder geöffnet wurde und Christel Krebs herauskam. Sie blinzelte ungewiss wie ein erdbewohnendes Tier, das plötzlich ungewohntem Licht ausgesetzt wird.
    »Wo ist Pascal?«, fragte sie in scharfem Ton.
    »In der Krankenstation«, sagte Grant.
    »Bringen Sie mich hin. Sofort.« Und sie streckte Grant wie eine Blinde, die geführt werden muss, die Hand hin.
10. » MIT DEM SCHILD … «
    Grant kam nur bis zu den Sicherheitsbeamten, die am Eingang des Zugangstunnels stationiert waren. Einer von ihnen nahm Krebs mit sich zur Krankenstation, während ein anderer die übrigen Mitglieder der Besatzung aufforderte, ihm zu folgen. Er führte sie zu dem kleinen Konferenzraum, den sie als Messe genutzt hatten.
    Der Hauptmann der Sicherheitswache war bereits dort und stand am Kopf des ovalen Konferenztisches.
    »Dr. Wo wünscht, dass Sie hier bleiben, bis Sie weitere Anweisungen bekommen«, erklärte er.
    »Was ist mit dem Abendessen?«, jammerte Frankovic. »Wir haben fast den ganzen Tag nichts zu essen gehabt.«
    Der Sicherheitsbeamte beäugte ihn geringschätzig. »Etwas später werden wir Ihnen Tabletts mit dem Abendessen bringen. Einstweilen bleiben Sie hier. Befehl vom Direktor. Keine Ausnahmen.«
    Er ging und schloss energisch die Tür.
    Karlstad stieß seufzend den Atem aus. »Das ist die längste Ansprache, die ich von der alten Adlernase je gehört habe.«
    »Wir sind Gefangene«, sagte Ukara mit finsterer Miene.
    Grant hätte gern versucht, die Tür zu öffnen, doch selbst wenn sie nicht zugesperrt war, würden Wachen draußen am Korridor postiert sein. Vielleicht war sogar Sheena draußen.
    Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen. Grant sprang erschrocken zurück.
    Krebs betrat den Raum, blieb stehen, spähte angestrengt zu Grant, als könne sie ihn kaum erkennen. Sie trug einen Rollkragenpullover und Jeans.
    »Wie geht es Irene?«, fragte O’Hara. Sie und die anderen waren noch nicht dazu gekommen, frische Kleider anzulegen. Sie waren noch immer in Decken gehüllt.
    Krebs

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