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Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Augenblick genau in diesem Gebiet.
    Aber Grant erinnerte sich auch daran, daß die Tyrannosaurier von allen anderen Tieren isoliert waren, was bedeutete, daß sie wußten, daß sie die Grenze des Gebiets erreicht hatten, sobald sie eine Barriere vor sich sahen - einen Zaun, einen Graben oder beides. Bis jetzt hatte er noch keine Barrieren gesehen.
    Das Mädchen legte ihren Kopf auf seine Schulter und spielte mit ihren Haaren. Bald darauf schnarchte sie leise. Tim trottete neben Grant her.
    »Wie geht's, Tim?«
    »Geht schon. Aber ich glaube, wir sind im Tyrannosauriergebiet.« 
    »Ich bin mir ziemlich sicher, daß wir es sind. Hoffentlich kommen wir bald heraus.«
    »Wollen Sie in das Waldstück da vorne?« fragte Tim. Je näher sie kamen, desto dunkler und bedrohlicher sah es aus.
    »Ja«, entgegnete Grant. »Wir können uns dort an den Nummern der Bewegungsmelder orientieren.«
    Die Bewegungsmelder waren grüne Kästen in gut einem Meter Höhe über dem Boden. Einige standen frei, doch die meisten waren an Bäumen befestigt. Keiner von ihnen war in Betrieb, da es offensichtlich noch immer keinen Strom gab. Alle Sensorenkästen hatten in der Mitte eine Glaslinse und darunter eine aufgemalte Nummer. Einige Meter vor sich sah Grant im dunstverhangenen Mondlicht einen Kasten mit der Aufschrift T/S/04.
    Sie betraten das Waldstück. Auf allen Seiten ragten drohend riesige Bäume auf. Bodennebel waberte um die Wurzeln. Es sah wunderschön aus, machte aber das Gehen gefährlich. Und Grant mußte auch auf die Sensoren achten. Sie schienen in absteigender Reihenfolge numeriert zu sein. Er kam an T/S/03 und T/S/02 vorbei und erreichte schließlich T/S/01. Grant war erschöpft von der Last des Mädchens und hatte gehofft, daß der Sensor mit dieser Nummer die Territoriumsgrenze markieren würde, aber es war nur ein beliebiger Kasten mitten im Wald. Der nächste Sensor trug die Aufschrift T/N/01, gefolgt von T/N/02. Grant erkannte, daß die Nummern geographisch um einen Mittelpunkt angeordnet waren, wie bei einem Kompaß. Sie gingen von Süden nach Norden, deshalb wurden die Nummern kleiner, wenn sie sich dem Mittelpunkt näherten, und größer, wenn sie sich von ihm entfernten. »Wenigstens gehen wir in die richtige Richtung«, bemerkte Tim. »Schön für dich«, sagte Grant.
    Tim lächelte. Er stolperte im Nebel über eine Ranke, rappelte sich aber schnell wieder auf. Eine Zeitlang gingen sie schweigend weiter. Schließlich sagte er: »Meine Eltern lassen sich scheiden.« 
    »Mhm«, machte Grant.
    »Mein Dad ist letzten Monat ausgezogen. Er hat jetzt in Mill Valley eine eigene Wohnung.«
    »Mhm.«
    »Der trägt meine Schwester schon lange nicht mehr. Er hebt sie nicht einmal mehr hoch.«
    »Und von dir behauptet er, daß du nur Dinosaurier im Kopf hast«, sagte Grant. Tim seufzte.
    »Ja.« 
    »Fehlt er dir?« fragte Grant.
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Tim. »Ihr fehlt er mehr.«
    »Wem, deiner Mutter?«
    »Nein, Lex. Meine Mutter hat einen Freund. Sie hat ihn bei der Arbeit kennengelernt.«
    Eine Weile gingen sie schweigend weiter und dabei kamen sie an T/N/03 und T/N/04 vorbei. Dann fragte Grant: »Hast du ihn schon gesehen?« 
    »Ja.«
    »Wie ist er?«
    »Er ist okay. Er ist jünger als mein Dad, hat aber schon eine Glatze.«
    »Wie behandelt er dich?«
    »Ich weiß nicht so recht. Okay. Ich glaube, er will sich bei mir einschmeicheln. Ich weiß nicht, wie es weitergehen wird. Manch mal sagt Mom, daß wir das Haus verkaufen und wegziehen müssen. Manchmal streitet Mom mit ihm, spät am Abend. Ich bin dann in meinem Zimmer und spiele mit dem Computer, aber hören kann ich sie trotzdem.« 
    »Mhm«, machte Grant.
    »Sind Sie geschieden?« 
    »Nein«, antwortete Grant. »Meine Frau ist schon lange tot.« 
    »Sind Sie jetzt mit Dr. Sattler zusammen?« Grant lächelte in der Dunkelheit. »Nein. Sie ist meine Schülerin.« 
    »Dann geht sie also noch in die Schule?«
    »Nicht ganz. Sie ist Universitätsassistentin.« Grant blieb kurz stehen und nahm Lex auf die andere Schulter. Sie kamen an T/N/05 und T/N/06 vorbei. Von weit entfernt drang Donnergrollen zu ihnen. Der Sturm war nach Süden weitergezogen. Bis auf das Summen der Zikaden und das Quaken der Frösche war es sehr still im Wald. 
    »Haben Sie Kinder?« wollte Tim wissen. 
    »Nein«, sagte Grant. 
    »Werden Sie Dr. Sattler heiraten?«
    »Nein. Sie heiratet irgendwann nächstes Jahr einen netten Doktor aus Chicago.«
    »Oh«, sagte Tim. Er schien

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