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Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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auf dem Bildschirm huschten so schnell vorbei, daß sie vor den Augen verschwammen. Das dauerte etwa eine Minute, und dann blieb das Bild abrupt stehen.
    »Da ist es«, sagte Wu. »Es ist kein Objekt, es ist ein Befehl.« Auf dem Bildschirm sah man einen Pfeil, der eine einzelne Zeile markierte:

    »Hurensohn«, sagte Arnold.
    Wu schüttelte den Kopf. »Das ist überhaupt kein Fehler im Code.« 
    »Nein«, erwiderte Arnold. »Es ist eine Falltür. Der Fettsack hat etwas eingebaut, das aussieht wie ein Objekt, aber in Wirklichkeit ein Befehl ist, der die Sicherheits- und die Peripheriesysteme miteinander verbindet und dann abschaltet. Damit steht ihm der gesamte Park offen.«
    »Dann müßten wir aber doch in der Lage sein, sie wieder anzuschalten«, sagte Wu.
    »Ja, müßten wir eigentlich.« Arnold sah den Bildschirm stirnrunzelnd an. »Wir müssen nur auf den Befehl kommen. Ich werde jetzt einen Fehlersuchlauf starten«, sagte er. »Mal sehen, was uns das bringt.«
    Wu stand auf. »Ich hab in der Zwischenzeit noch was anderes zu tun«, sagte er. »Unser Freund hier war nämlich vor ungefähr einer Stunde im Kühlraum. Ich glaube, ich zähle mal lieber meine Embryos.«

    Ellie war in ihrem Zimmer und wollte sich eben die nassen Sachen ausziehen, als es an der Tür klopfte.
    »Alan?« fragte sie, aber als sie die Tür öffnete, sah sie Muldoon mit einem in Plastikfolie eingewickelten Paket unter dem Arm auf dem Gang stehen. Auch Muldoon war tropfnaß, und seine Kleidung war schmutzig.
    »Es tut mir leid, aber wir brauchen Ihre Hilfe«, sagte Muldoon knapp. »Die Land-Cruiser wurden vor ungefähr einer Stunde angegriffen. Wir haben Malcolm zurückgebracht, aber er hat einen Schock. Außerdem ist sein Bein übel zugerichtet. Er ist noch immer bewußtlos, und ich habe ihn in seinem Zimmer ins Bett gelegt. Harding ist gerade auf dem Weg zu ihm.«
    »Harding?« fragte sie. »Was ist mit den anderen?«
    »Die anderen haben wir noch nicht gefunden, Dr. Sattler«, antwortete Muldoon. Er sprach jetzt langsamer.
    »O mein Gott!«
    »Aber wir glauben, daß Dr. Grant und die Kinder noch am Leben sind. Wir nehmen an, daß sie in den Park gelaufen sind.« 
    »In den Park?«
    »Davon gehen wir aus. Aber im Augenblick braucht Malcolm dringend Hilfe. Ich habe schon Harding verständigt.« 
    »Sollten Sie nicht lieber den Arzt rufen?« 
    »Es gibt keinen Arzt auf der Insel. Wir haben nur Harding.« 
    »Aber Sie können doch einen Arzt anrufen -«, sagte sie. 
    »Nein.« Muldoon schüttelte den Kopf. »Alle Telefonleitungen sind tot. Wir können nicht hinausrufen.« Er verlagerte das Paket in seinem Arm. 
    »Was ist das?« fragte sie.
    »Nichts. Gehen Sie doch bitte in Malcolms Zimmer und helfen Sie Harding.«
    Damit war Muldoon verschwunden.
    Ellie setzte sich schockiert aufs Bett. Sie war keine Frau, die zu unnötiger Panik neigte, und sie wußte, daß Grant schon einige gefährliche Situationen gemeistert hatte. Im Ödland von Montana war er einmal vier Tage lang verschwunden gewesen. Eine Klippe hatte unter seinem Transporter nachgegeben, und er war 30 Meter tief in eine Schlucht gestürzt. Dabei brach er sich das rechte Bein; außerdem hatte er kein Wasser. Aber er war mit dem gebrochenen Bein ins Lager zurückgehumpelt. Andererseits die Kinder...
    Ellie schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken zu vertreiben. Die Kinder waren wahrscheinlich bei Grant. Und wenn Grant draußen im Park war - wer war besser geeignet, sie sicher durch den DinoPark zu bringen, als ein Dinosaurierexperte?

Im Park

    »Ich bin müde«, sagte Lex. »Tragen Sie mich, Dr. Grant.« 
    »Da bist du doch schon zu groß dafür«, sagte Tim. »Aber ich bin soo müde.«
    »Okay, Lex«, sagte Grant und hob sie auf. »Uff, bist du schwer.« Es war kurz vor 21 Uhr. Der Vollmond hing hinter ziehenden Nebelschwaden, und ihre drei unscharfen Schatten - ein großer, zwei kleinere - führten sie über ein offenes Feld auf ein dunkles Waldstück zu. Grant war gedankenverloren; er versuchte herauszufinden, wo sie eigentlich waren. Da sie am Anfang über den vom Tyrannosaurier niedergetrampelten Zaun geklettert waren, war er sich ziemlich sicher, daß sie sich jetzt im TyrannosaurierTerritorium aufhielten. Und gerade da wollte er nicht sein. Im Geiste sah er wieder die Computergrafik des Tyrannosaurierareals vor sich, dieses dichte Gewirr von Linien, welche seine Bewegungen innerhalb eines eng umgrenzten Gebiets aufzeichne ten. Grant und die Kinder befanden sich im

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