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Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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gekommen sind«, entgegnete Grant.
    »Was zum Beispiel?« wollte Ellie wissen.
    »Ich weiß auch nicht«, sagte Grant.
    Gleich hinter einem Zaun kamen sie zu einem Swimmingpool, der sich über einige Wasserfälle in kleinere Felstümpel ergoß. Die Umgebung war mit riesigen Farnen bepflanzt. »Ist das nicht ganz außergewöhnlich?« fragte Ed Regis. »Vor allem an dunstigen Tagen schaffen diese Pflanzen eine wirklich prähistorische Atmosphäre. Das sind natürlich authentische Farne aus der Jurazeit.« Ellie blieb stehen, um sich die Farne genauer anzusehen. Es stimmte, was Regis gesagt hatte: Serenna veriformans , eine Pflanze, die in über 200 Millionen Jahren alten Fossilienfunden häufig nachzuweisen war, die man aber jetzt nur noch in den Feuchtgebieten Brasiliens und Kolumbiens fand. Aber wer beschlossen hatte, gerade diese Pflanze am Beckenrand anzupflanzen, wußte nicht, daß die Sporen ein tödliches Alkaloid enthielten. Schon die Berührung der hübschen grünen Wedel machte einen krank, und ein Kind, das nur ein paar davon in den Mund nahm, würde mit ziemlicher Sicherheit sterben - das Gift war 50mal toxischer als das des Oleanders.
    Die Leute sind ja so naiv, was Pflanzen angeht, dachte Ellie. Die suchen sich Pflanzen nur nach dem Aussehen aus, so wie man ein Bild für eine Wand auswählt. Dabei denken sie gar nicht daran, daß Pflanzen lebende Wesen sind mit allen lebenswichtigen Funktionen wie Atmung, Verdauung, Ausscheidung, Fortpflanzung und Verteidigung.
    Ellie als Paläobotanikerin wußte, daß sich die Pflanzen im Verlauf der Erdgeschichte auf ähnlich kämpferische Weise entwickelt hatten wie die Tiere, manche sogar noch aggressiver. Das Gift der Serenna veriformans war nur ein Beispiel für das komplexe Arsenal chemischer Waffen, das die Pflanzen entwickelt hatten. Da gab es Terpene, die die Pflanzen absonderten, um den Boden zu vergiften und Konkurrenten aus der Nachbarschaft zu vertreiben; Alkaloide, die sie für Insekten, Raubtiere (und Kinder!) ungenießbar machten; und Pheromone, die zur Kommunikation dienten. Wenn eine Douglas-Tanne von Insekten angegriffen wurde, produzierte sie eine Fraßschutz-Chemikalie - und andere Douglas-Tannen in entfernten Teilen des Waldes folgten dem Beispiel. Es geschah als Reaktion auf die zur Warnung dienende Absonderung einer flüchtigen chemischen Verbindung durch die angegriffenen Bäume. Leute, die sich vorstellten, das Leben auf der Erde bestehe aus Tieren, die sich vor einem grünen Hintergrund bewegten, mißverstanden völlig, was sie vor Augen hatten. Der grüne Hintergrund war sehr lebendig. Pflanzen wuchsen und bewegten sich, sie drehten und wanden sich im Kampf um das Sonnenlicht. Und sie interagierten beständig mit den Tieren: Die einen vertrieben sie mit Rinde und Dornen, andere vergifteten sie, und wieder andere fütterten sie zum Vorteil ihrer eigenen Vermehrung, da die Tiere ihre Pollen und Samen verbreiteten. Es war ein komplexer, dynamischer Prozeß, der Ellie immer wieder faszinierte, und von dem sie wußte, daß die meisten Leute ihn einfach nicht verstanden. Falls man nun dieses Anpflanzen von tödlichen Farnen am Bekkenrand als Hinweis nehmen konnte, dann war klar, daß die Erbauer des DinoParks nicht so sorgfältig vorgegangen waren, wie sie es hätten tun sollen.
    »Ist es nicht wunderbar?« fragte eben Ed Regis. »Da vorne sehen Sie das Safari-Hotel.« Ellie bemerkte ein imposantes, niederes Gebäude mit einer Reihe von Glaspyramiden auf dem Dach. »Dort werden Sie während Ihres Aufenthalts im DinoPark wohnen.«

    Grants Suite war in Beigetönen gehalten, die Polster der Rattanmöbel zeigten grüne Dschungelmotive. Die Zimmer waren noch nicht ganz fertig; im Wandschrank stapelte sich Gerümpel, Isolierrohre lagen auf dem Boden. In einer Ecke stand ein Fernseher, und darauf lag eine Karte:

    Kanal 2: Hypsilophodonshochland
    Kanal 3: Triceratopsidenterritorium
    Kanal 4: Sauropodensumpf
    Kanal 5: Fleischfresserfeld
    Kanal 6: Stegosauriersüden
    Kanal 7: Velociraptorenwildbahn
    Kanal 8: Pterosaurierberg

    Die Namen klangen in seinen Ohren auf eine irritierende Weise niedlich. Grant schaltete den Fernseher ein, bekam aber nur ein Flimmern zu sehen. Er schaltete ihn wieder aus, ging ins Schlafzimmer und warf seine Koffer auf das Bett. Direkt über dem Bett befand sich ein großes, pyramidenförmiges Oberlicht. Es erinnerte etwas an ein Zelt und gab einem das Gefühl, als würde man unter den Sternen schlafen. Leider war das Glas mit

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