Jurassic Park
ich bei denen mitfahren?«
»Ich fürchte, die haben etwas zu besprechen«, entgegnete Ed Regis. »Technische Sachen.«
»Ich interessiere mich für technische Sachen«, sagte Tim. »Ich möchte lieber mit denen mitfahren.«
»Na komm, du wirst alles hören können, was sie zu besprechen haben. Es gibt Funkverbindung zwischen den Autos.«
Das zweite Auto fuhr vor. Tim und Lex stiegen ein, Ed Regis folgte ihnen. »Das sind Elektroautos«, sagte Ed Regis. »Gesteuert über ein Kabel in der Straße.«
Tim war froh, daß er vorne saß, denn vor ihm auf dem Armaturenbrett sah er zwei Computermonitoren und einen Kasten, der für ihn wie ein CD-ROM aussah, ein computergesteuertes Abspielgerät für Laserdisks. Außerdem gab es ein Walkie-talkie und eine Art Funksender. Auf dem Dach waren zwei Antennen und im Handschuhfach eine komische Brille.
Die Schwarzen schlossen die Türen des Land-Cruiser. Mit einem elektrischen Summen setzte sich das Auto in Bewegung. Die drei Wissenschaftler und Gennaro im Auto vor ihnen redeten und gestikulierten erregt. »Wollen mal hören, was die zu besprechen haben«, sagte Ed Regis. Die Bordfunkanlage klickte.
»Was zum Teufel glauben Sie eigentlich, warum Sie hier sind«, hörte man Gennaros Stimme. Er klang sehr wütend.
»Ich weiß ziemlich genau, warum ich hier bin«, erwiderte Malcolm. »Sie sind hier, um mich zu beraten, und nicht um irgendwelche beschissenen Gedankenspielchen zu treiben. Ich habe fünf Prozent von dieser Firma und die Verantwortung, herauszufinden, ob Hammond seine Arbeit gewissenhaft erledigt hat. Und jetzt kommen Sie daher und -«
Ed Regis drückte die Sprechtaste und sagte: »Im Einklang mit der umweltbewußten Haltung der DinoPark-Betreiber wurden diese leichten elektrischen Land-Cruiser extra für uns in Osaka gebaut. Wir hoffen, irgendwann zu den Tieren hineinfahren zu können wie es in den afrikanischen Wildreservaten geschieht -, aber im Augenblick lehnen Sie sich bitte einfach zurück und genießen Sie die selbsterklärende Rundfahrt.« Er hielt inne, »Ach, übrigens, wir können Sie hören.«
»O Mann«, sagte Gennaro. »Es wird doch wohl möglich sein, einmal reden zu können, ohne ein Blatt vor den Mund nehmen zu müssen. Ich habe nicht darum gebeten, daß diese verdammten Kinder mitkommen...«
Ed Regis lächelte verbindlich und drückte auf einen Knopf. »Wir fangen einfach mal mit der Show an, was?« Sie hörten eine Trompetenfanfare und auf den Bordbildschirmen leuchtete WILLKOMMEN IM DlNOPARK auf. Eine sonore Stimme sagte: »Willkommen im DinoPark. Sie betreten jetzt die versunkene Welt der prähistorischen Vergangenheit, eine Welt mächtiger Kreaturen, die seit langem vom Angesicht der Erde verschwunden sind, die Sie aber gleich mit eigenen Augen werden sehen können.«
»Das ist Richard Kiley«, sagte Ed Regis. »Wir haben keine Kosten gescheut.«
Der Land-Cruiser fuhr durch eine Gruppe niederer, gedrungener Palmen. »Beachten Sie zunächst die erstaunliche Pflanzenwelt, die Sie umgibt. Die Bäume links und rechts von Ihnen nennt man Cycadeoidae, es sind die prähistorischen Vorläufer der Palmen. Diese Palmfarne waren das Lieblingsfutter der Dinosaurier. Darüber hinaus können Sie Bennettitinae und Ginkgo-Bäume sehen. Zur Welt der Dinosaurier gehörten aber auch Pflanzen, die es heute noch gibt, wie etwa Kiefern, Tannen und Sumpfzypressen. Die werden Sie ebenfalls noch sehen.«
Der Land-Cruiser bewegte sich langsam durch das Laubwerk. Tim bemerkte, daß die Zäune und Schutzmauern unter Bewuchs versteckt waren, damit man das Gefühl bekam, durch echten Dschungel zu fahren.
»Wir stellen uns die Welt der Dinosaurier«, fuhr Richard Kileys Stimme fort, »als eine Welt riesiger Vegetarier vor, die sich vor 100 Millionen Jahren durch die gigantischen tropischen Sumpfwälder des Jura und der Kreidezeit fraßen. Aber die meisten Dinosaurier waren gar nicht so groß, wie man glaubt. Die kleinsten waren nicht größer als eine Hauskatze, der Durchschnitt etwa einen Meter groß, ungefähr so wie ein Pony. Wir werden zunächst eine Gruppe dieser durchschnittlich großen Tiere besuchen, die sogenannten Hypsilophodons. Wenn Sie den Blick nach links wenden, können Sie sie vielleicht schon sehen.« Sie sahen alle nach links.
Der Land-Cruiser blieb auf einer kleinen Anhöhe stehen, wo man durch eine Lücke in der Vegetation Ausblick nach Osten hatte. Vor ihnen lag ein sanft abfallendes Waldstück, das schließlich in eine Ebene mit gelbem,
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