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Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Standpunkt aus konnte er die Land-Cruiser auf ihrer Fahrt durch den Park beobachten.
    Arnold schob seinen Stuhl von der Konsole zurück und seufzte. »Es gibt keine unwesentlichen Kleinigkeiten, Mr.Hammond«, sagte er. Arnold war zwar fast immer nervös, doch in diesem Augenblick war er besonders angespannt. Es war das erste Mal, daß Besucher tatsächlich den Park besichtigten, das wußte er nur zu gut. Bis jetzt hatten nur wenige Leute den Park selbst betreten. Harding, der Tierarzt, tat es manchmal; und die Tierpfleger fuhren zu den einzelnen Futterstationen. Ansonsten wurde der Park vom Kontrollraum aus überwacht. Doch jetzt waren Besucher da draußen, und Arnold sorgte sich um hundert Kleinigkeiten.
    John Arnold war Systemanalyst und hatte in den späten 60ern am U-Boot-Raketen-Projekt Polaris mitgearbeitet. Doch nach der Geburt seines ersten Kindes war es ihm zuwider, weiterhin Waffen zu bauen. In dieser Zeit hatte Disney angefangen, technisch sehr hochkomplizierte Fahrattraktionen für Vergnügungsparks zu bauen, und engagierte dazu eine Menge Leute aus der Raumfahrt. Arnold hatte beim Aufbau von Disney World in Orlando mitgearbeitet und anschließend größere Parks wie Magic Mountain in Kalifornien, Old Country in Virginia und Astroworld in Houston ausgestattet.
    Seiner ständigen Beschäftigung mit Vergnügungsparks hatte er schließlich einen etwas schiefen Blick auf die Wirklichkeit zu verdanken. So behauptete er, nur halbwegs im Spaß, die gesamte Welt ließe sich immer mehr mit einem solchen Park vergleichen. »Paris ist ein Vergnügungspark«, sagte er einmal nach einem Urlaub. »Es ist nur zu teuer und das Parkpersonal unangenehm und mürrisch.«
    In den vergangenen beiden Jahren war es Arnolds Aufgabe gewesen, die technischen Systeme des DinoParks einzurichten und in Betrieb zu nehmen. Als Ingenieur war er an langfristige Terminpläne gewöhnt - er sprach oft von der »Eröffnung im September«, womit er den September des kommenden Jahres meinte -, und je näher dieser Termin rückte, desto unzufriedener wurde er mit dem Vorankommen der Arbeiten. Er wußte aus Erfahrung, daß es manchmal Jahre dauerte, bis sämtliche Fehler einer einzigen Fahrattraktion ausgemerzt waren, ganz zu schweigen von der Zeit, die man brauchte, bis ein kompletter Park ordnungsgemäß funkttionierte.
    »Sie machen sich einfach zuviel Sorgen«, sagte Hammond. »Das glaube ich nicht«, erwiderte Arnold. »Sie müssen verstehen, daß der DinoPark vom technischen Standpunkt aus das bei weitem ehrgeizigste Projekt in der Geschichte der Vergnügungsparks ist. Die Besucher werden sich darüber keine Gedanken machen, aber ich schon.«
    Er zählte die wichtigsten Punkte an seinen Fingern ab: »Zum einen hat der DinoPark die üblichen Probleme jedes Vergnügungsparks - Instandhaltung der Maschinen, Kartenkontrolle, Transport, Landschaftspflege, Versorgung, Unterkünfte, Abfallbeseitigung, Sicherheit.
    Zweitens haben wir alle Probleme eines größeren Zoos - Tierpflege, Gesundheit, Fütterung und Hygiene, Schutz vor Insekten, Seuchen, Allergien und anderen Krankheiten; Instandhaltung der Sperren und Schutzvorrichtungen, und den ganzen Rest. Und drittens stehen wir vor dem bisher einmaligen Problem der Betreuung einer Tierpopulation, die bisher nie jemand in einem Zoo zu halten versucht hat.«
    »Ach, ganz so schlimm ist die Sache doch auch wieder nicht«, sagte Hammond.
    »Doch, sie ist es. Sie sind einfach nicht oft genug hier, um das zu erkennen«, erwiderte Arnold. »Die Tyrannosaurier trinken das Wasser aus der Lagune und werden manchmal davon krank; wir wissen nicht genau, warum. Die Triceratopsweibchen töten sich gegenseitig bei Vorherrschaftskämpfen, und wir mußten sie in Gruppen mit weniger als sechs Tieren unterteilen. Die Stegosaurier bekommen häufig Blasen auf der Zunge und Durchfall aus Gründen, die bis jetzt keiner kennt, obwohl wir schon zwei der Tiere verloren haben. Die Hypsilophodons bekommen Hautausschläge. Und die Velociraptoren -«
    »Fangen Sie bloß nicht mit diesen Velociraptoren an«, unterbrach ihn Hammond. »Ich kann's schon nicht mehr hören. Von wegen, daß sie die heimtückischsten Wesen sind, die man je erlebt hat.« »Das sind sie aber«, mischte sich Muldoon leise ein. »Man sollte sie alle vernichten.«
    »Sie wollten sie doch mit Funkhalsbändern ausstatten«, entgegnete Hammond. »Und ich habe zugestimmt.«
    »Ja. Und die haben sie sich prompt wieder abgeknabbert.« 
    »Aber auch wenn die

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