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Just Listen - Roman

Just Listen - Roman

Titel: Just Listen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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ihr mit?«
    »Aber so was von«, sagte Owen. Ich hörte jemanden kreischen, gefolgt von einer neuerlichen Rückkopplung. »Los, komm«, fügte er, an mich gewandt, hinzu.
    Ich zwängte mich hinter ihm und Ted hinten am Publikum entlang. Unterwegs kamen wir an Clarkes Tisch vorbei. Rolly stand immer noch bei ihr, redete und gestikulierte aufgekratzt. Clarke hörte ihm nach wie vor zu. Immerhin.
    Ted führte uns zu einer Tür bei der Bar und von dort aus einen Gang hinunter, der so dunkel war, dass ich kaum die Toiletten sah, obwohl wir daran vorbeigingen. An einer Tür stand auf einem handgeschriebenen Schild PRIVAT.   Ted stieß sie auf. Ich musste blinzeln, weil mir plötzlich helles Licht entgegenströmte.
    Das Erste, was ich drinnen sah, war ein Typ mit schwarzen Locken, der auf dem Boden vor einem Sofa herumkroch und irgendwie darunter herumfummelte. Doch als er uns bemerkte, stand er auf und lächelte erfreut. »Owen! Wie geht’s dir, Mann?«
    »Nicht übel.« Die beiden schüttelten einander die Hände. »Und selbst?«
    »Alles beim Alten. Und gut so.« Der Typ hielt ein Handy nebst Akku hoch. »Habe gerade mein Telefon zerlegt. Wieder mal.«
    »Das ist Annabel«, sagte Owen.
    »Dexter«, sagte er, gab auch mir die Hand. Dann wandte er sich an Ted: »Was ist der Stand der Dinge?«
    »Die Vorgruppe ist gerade rauf«, erwiderte jener, ging zu einem kleinen Kühlschrank, nahm sich ein Bier. »Seid ihr einigermaßen fertig?«
    Zwei andere Jungs saßen an einem Tisch und spielten Karten. Einer von ihnen, ein Rothaariger, antwortete: »Sehen wir so aus, als wären wir fertig?«
    »Nö.«
    »Da sieht man mal wieder, wie der Schein trügen kann. Wir sind’s nämlich.«
    Der andere Typ am Tisch lachte und legte eine Karte hin. Ted warf ihnen einen entnervten Blick zu. Ließ sich mit seinem Bier aufs Sofa sinken, legte die Füße auf das davorstehende Tischchen.
    »Sag an«, meinte Dexter, setzte sich ans andere Sofaende, legte das Handy auf sein Knie, nahm den Akku in die Hand und betrachtete ihn ausgiebig. »Was gibt’s Neues in der lokalen Musikszene?«
    »Nichts, worüber sich zu reden lohnt«, erwiderte Owen.
    »Allerdings«, sagte Ted. »Man nehme allein diese Pseudo-Band da draußen: Studentenbubis, die Coversongs spielen und so tun, als machten sie Musik. Die absoluten
Möchtegern- Spinnerbaits

    »Spinnerbait?«
, fragte ich.
    »Das ist eine Band«, sagte Owen.
    »
Spinnerbait
ist das Letzte.« Der Rothaarige haute mit Schmackes eine Karte auf den Tisch.
    »Ganz ruhig.« Vorsichtig schob Dexter den Akku ins Handy zurück. Doch sobald er seine Hand wegzog, fiel der Akku wieder raus und leise scheppernd auf den Boden. Dexter bückte sich, hob ihn auf. »Ich finde, das spricht für diese Stadt.« Erneut setzte er den Akku ins Handy ein. »Es gibt so viele Bands, dass man jeden Abend woanders hingehen könnte.«
    »Was nicht heißt, dass eine davon wirklich was draufhat«, sagte Ted.
    »Stimmt. Aber es ist prinzipiell gut, überhaupt eine Wahl zu haben.« Wieder fiel der Akku runter. Geduldig schnappte Dexter sich ihn wieder, drehte das Handy um und versuchte, das Teil irgendwie zu fixieren. Keine Chance. »Es gibt Gegenden, da kann man sich bloß zwischen drei, vier Bands entscheiden, maximal, und das   …«   – und
Plopp!
machte der Akku auf dem Fußboden   – »...   ist echt Kacke.«
    »Dexter?« Ich drehte mich um; in einer Ecke des Raumes saß ein blondes Mädchen in einem Sessel. Sie hielt einen gelben Textmarker in der Hand sowie ein offenes Buch auf dem Schoß. Ich hatte sie bislang nicht einmal bemerkt. »Brauchst du Hilfe?«, fragte sie ihn.
    »Nö, geht schon. Trotzdem danke.«
    Sie stand auf, klemmte den Stift ins Buch, das Buch unter ihren Arm und trat zu ihm. »Lass mich mal.«
    Dexter gab ihr das Handy. Unwillkürlich sahen wir zu, wie sie es kurz betrachtete, dann den Akku hineinsteckte und runterdrückte. Ein Klicken ertönte, gefolgt von einem Trillern: Das Handy schaltete sich ein. Sie gab es ihm zurück und setzte sich zu ihm aufs Sofa.
    »Ups.« Dexter starrte das Handy an. »Danke.«
    »Kein Problem.« Sie öffnete ihr Buch   – »Statistik für Betriebswirte« stand auf dem Rücken   – und lächelte uns an. »Ich heiße Remy.«
    »Ach ja, sorry.« Dexter streichelte sanft über ihr Haar. »Owen und Annabel. Remy.«
    »Hi«, sagte ich. Sie nickte mir zu und zückte wieder ihren Textmarker.
    »Remy macht einen auf Groupie und tourt während ihrer Herbstferien mit uns durch

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