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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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war, so eindringlich fixiert zu werden »Ich kann dir nur helfen, wenn du mir auch hilfst, Bruno. Du musst mir genau sagen, was du alles gesehen hast. Wer waren diese Leute, die deine Freunde geholt haben?«
    »Was?«, fragte Bruno zurück. »Wovon redest du da? Welche Freunde?« Mit einem Mal richteten sich seine Tasthaare steil auf. »O nein.«
    »O doch«, stöhnte Pollock durch zusammengebissene Zähne und schlug sich den Handballen gegen die Schläfe. »Und genau das passiert andauernd, zu den ungünstigsten Gelegenheiten. Manchmal kann ich es gleich wieder runterdrücken, und manchmal …« So muss es sein, wenn man verrückt wird.
    »Das ist der Stress«, wagte Bruno eine Diagnose.
    »Ach nee … was du nicht sagst!« Pollock packte die Rumflasche erst fester, ehe er sie losließ und dann mit der Fingerspitze so ankippte, dass er sie auf der Kante ihres runden Bodens langsam um die eigene Achse rotieren konnte wie einen Kreisel in Zeitlupe. »Ich dachte schon, es ist die entspannte Urlaubsatmosphäre hier, die mir so aufs Gemüt schlägt.«
    »Wir müssen unseren Fall lösen«, sagte Bruno.
    Die Weisheit nimmt kein Ende. » Ich weiß. Wir haben übrigens nur noch drei Tage.« Pollock hielt den improvisierten Kreisel an und starrte auf das Etikett auf der Rückseite der Flasche. »Drei Tage, um den zur Rechenschaft zu ziehen, der all diese Leute abserviert hat.«
    »Ja und nein«, entgegnete Bruno. »Wir müssen diesen Fall auch lösen, damit du wieder zur Ruhe kommst, bevor deine Erinnerungen dich übermannen.«
    Übermannen? Als wäre ich ein empfindliches Mädchen … »Reit doch bitte nicht auf dem Offensichtlichen herum, ja? Natürlich muss ich diesen Fall lösen. Würde ich ja auch gern.« Die kleinen Buchstaben auf dem Etikett verschwammen, wurden wieder scharf, verschwammen, wurden wieder scharf. »Aber uns fehlt offensichtlich ein wichtiges Teil des Puzzles, Bruno. Entweder wir haben es glatt übersehen, oder man enthält es uns irgendwie vor.« Sein Blick blieb an einem Rezept hängen, das auf dem Etikett als phänomenale Köstlichkeit angepriesen wurde, obwohl es Pollock eher wie eine echte Kopfschmerzgarantie vorkam. Space Trader’s Mouthwash. Ein Teil BRUGAL-BRUTAL Rum, ein Teil INFINITY Zero-G-Wodka, ein Teil COCKY LADY Kokaminzlikör. Rühren, nicht schütteln. »Drei Teile für die perfekte Katastrophe«, murmelte er vor sich hin. »Wie bei uns. FullCorp. Slim. Seine Kundschaft. Aber wer kommt zuerst ins Glas?« Er richtete sich auf, lächelnd, weil er überzeugt war, dass seine Gedanken endlich den Sprung vollzogen hatten, auf den all seine Hoffnungen gerichtet waren. »Vielleicht liegen wir falsch. Vielleicht betrachten wir diese Sache aus der falschen Richtung. Was, wenn FullCorp gar nichts von Slims Nebentätigkeit als Dealer weiß? Was, wenn sie nur die Lieferanten sind, ohne überhaupt zu wissen, dass sie etwas liefern? Wer könnte dann ein Interesse daran haben, dass Slim tot ist?«
    Bruno schaute nur verwirrt.
    »Einer seiner Kunden«, sagte Pollock restlos begeistert von seinem eigenen Einfall. »Slim hat etwas an jemanden verkauft, der nicht möchte, dass irgendwelche Dritte etwas von dieser Geschäftsbeziehung erfahren. Also nietet er den Verkäufer einfach um. Problem gelöst.« Pollock rieb sich die Hände. »So paranoid wie hier alle sind, schreckt der eine oder andere bestimmt nicht mal vor einem Mord zurück, um seine Privatsphäre zu schützen.«
    Brunos Miene nach zu urteilen, vermochte er die schlagartige Begeisterung seines Partners nicht zu teilen. »Es tut mir sehr leid, aber das, was du da vorbringst, sind doch auch nur Mutmaßungen. Wenn Slim von einem seiner Kunden ausgeschaltet wurde, warum gibt sich dieser Jemand dann damit nicht zufrieden? Warum sollte er anfangen, all diese anderen Menschen auch noch umzubringen oder umbringen zu lassen? Noch dazu ausgerechnet mit einer so komplizierten Methode wie diesem Virus. Das könnte er doch sicher einfacher haben.«
    »Okay, okay.« Pollock schaute auf das leere Glas, das ihm der Barkeeper nicht mehr hatte auffüllen wollen. »Gehen wir doch nochmal an die Situation heran, als wüssten wir rein gar nichts.« Was von unserer augenblicklichen Lage ja nicht sehr weit entfernt ist. »Was für Folgen hat es, dass diese Leute sterben?«
    »Es sorgt für Unruhe«, sagte Bruno. »Es werden Ermittlungen eingeleitet, und …«
    »Nein, nein«, ging Pollock dazwischen. »Abgesehen von diesem ganzen Kleinkram. Eine Ebene höher. Was

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