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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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eigens hierherbestellt, um die Hintergründe der Todesfälle aufzudecken. Würde er das tun, wenn er selbst hinter dieser Sache steckt?«
    »Ja, würde er«, sagte Pollock mit Nachdruck. »Und zwar deshalb, weil er bei seinen Untertanen den Eindruck erwecken muss, dass er etwas unternimmt, um sie zu beschützen. Die Todesfälle sind ja nicht lange geheim geblieben. Und er hat sich anscheinend auch nicht sonderlich darum bemüht, großartig zu verheimlichen, dass wir hier sind und was wir hier sollen. Einer der berühmtesten Ermittler der Galaxis und sein neuer Sidekick. Der beste Service für die allgemeine Gewissensberuhigung, den man sich wünschen könnte.«
    »Ach, Pollock …« Bruno wiegte den Kopf hin und her. »Ich widerspreche dir nur ungern, aber ich kann das nicht glauben. Wenn Mister Lantis die Morde angeordnet hätte, um Reibach bei der Rendite zu machen, hätte er dann nicht auch Anweisung an seine Killer gegeben, die Todesfälle ganz klar wie tragische Unfälle aussehen zu lassen? Oder besser noch: wie ein natürliches Ableben?« Brunos Stirn schlug Falten. »Es ist doch auch schlecht fürs Geschäft von At Lantis, wenn ständig zahlende Bewohner eines gewaltsamen Todes sterben.«
    Fuck! »Wieso?« Pollock überspielte die eigenen leisen Zweifel an seiner jüngsten Theorie, indem er den besten Werbespottonfall wählte, der ihm mit seiner schweren Zunge gelingen wollte. »›At Lantis – Man kommt allein und geht im Sarg!‹ Ist doch recht griffig, oder?«
    Sie schwiegen eine Weile. Der Barmann wischte in sicherer Distanz den Tresen, Pferdegesicht und die Rothaarige tauschten getuschelte Nichtigkeiten aus.
    »Vielleicht hat Lantis das inszeniert, weil er mir unbedingt persönlich begegnen wollte«, sagte Pollock schließlich in die Stille hinein. »Er ist ein Fan. Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte der Massenmedien, dass ein Fan so durchglüht. Ich habe mal eine Doku über ein gescheitertes Attentat auf einen amerikanischen Präsidenten gesehen. Der Täter war ein Spinner, der irgendeine Schauspielerin auf sich aufmerksam machen wollte.«
    Bruno würdigte diese Variante der neuesten Theorie seines Partners keines Kommentars. Stattdessen zupfte er sich versonnen an einem Tasthaar und sagte: »Es kostet mich einiges an Überwindung, das hier zur Sprache zu bringen, und ich möchte auch nicht den Eindruck erwecken, ich würde deine immense Berühmtheit schmälern wollen. Trotzdem: Es gibt eine einfache Möglichkeit, FullCorp aus der Rechnung zu nehmen, ohne damit gleich Mister Lantis als Drahtzieher hinzustellen.«
    »So?«
    »Was dir an meiner Idee unter Umständen gefallen wird, ist, dass sie von einem der Kunden Slims als Täter ausgeht.«
    Schau an … Pollock schürzte die Lippen. »Hast du vorhin nicht noch gesagt, das wären alles nur Mutmaßungen?«
    »Schon.« Bruno nickte und rutschte unruhig auf seinem Barhocker hin und her. »Aber da bin ich davon ausgegangen, dass der Kunde eine einzige Person ist. Aber was, wenn der Kunde keine Person, sondern eine Organisation ist?«
    »Und welche?«
    »Pride Fur.«
    »Ist das nicht viel zu speziesistisch gedacht, Mister Digger?« Pollock stieß ihm sachte den Ellbogen zwischen die Rippen. »Huch, Moment. Ich habe vergessen, dass du als Betroffener so was sagen darfst, ohne dass es ein Vorurteil wäre. Und da sag nochmal einer, es hätte keine Vorteile, ein Beta zu sein.«
    »Lass mich ausreden, ja? Und wenn es deinen Stolz rettet: Immerhin bist es du gewesen, der mich darauf gebracht hat. Vorhin, als du gemeint hast, Miss Purrtra hätte uns auf verschleierte Art zu verstehen geben wollen, dass in At Lantis eine Pride Fur-Zelle aktiv ist.«
    Hermes Christus! Pollock legte dem Beta eine Hand auf den Arm. »Darf ich selbst?«
    »Sei mein Gast.«
    »Die Zelle will Anschläge verüben und braucht dafür eine geeignete Waffe, mit der sie an ihre Ziele herankommt. Etwas Unauffälliges. Ein Virus zum Beispiel. Ein Virus, das für die Betas, die es übertragen, eher ungefährlich ist, für Menschen aber tödlich. Sie wissen – vielleicht sogar von Cleo –, dass man bei Slim allerlei spaßige Sachen zu kaufen kriegt. Er liefert ihnen das Virus, und sie sorgen mit genau dieser Ware dafür, dass er sie nicht verraten kann. Nach einem Testlauf an diesem Japan-Nerd, mit dem sie sich vergewissern, dass Slim sie nicht über den Tisch gezogen und ihnen irgendwas ganz anderes angedreht hat als das, was sie von ihm verlangt haben.« Pollock pfiff durch die

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