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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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in ihnen geweckt wurde, wenigstens auf die, mit denen sie hier sind und von denen sie behaupten, sie wären ihnen in leidenschaftlicher Hingabe verbunden?«
    Pollock verlagerte sein Gewicht von einer Hinterbacke auf die andere, weil der Themenwechsel die Durchblutung seines Unterleibs anregte. »Fragst du mich gerade, warum die Leute hier nicht wild auf den Tischen vögeln?«
    Cleo grinste. »Hast du denn eine Antwort?«
    Ich laufe dir nicht ins offene Messer, Muschikatz, tut mir sehr leid. Er schob sich ein Sushiröllchen in den Mund und antwortete kauend: »Keine Antwort, bei der ich mich nicht auf Konzepte wie Sittsamkeit oder anerzogene Scham oder gesellschaftliche Konventionen zurückziehen müsste, die du mir dann sofort wieder als Auswüchse der Angst der Menschen vor ihren eigenen Trieben auslegen würdest.« Er spürte ihren aufgeregt unter dem Tisch peitschenden Schwanz sacht gegen sein linkes Schienbein stoßen. Hoppla! »Soll ich dir etwas verraten?«
    »Ist es ein Geheimnis?« Sie legte die Ohren ein winziges Stückchen an.
    »Ich denke nicht.« Er tupfte sich mit einer Serviette die Lippen sauber. »Mehr eine Einschätzung, wie ich unser kleines Spielchen hier beurteile.« Er zeigte auf ihren Lachs. »Du legst es darauf an, dass man dich so anschaut, wie man dich anschaut. Du isst rohen Fisch. Wie eine Katze.«
    »Er schmeckt mir eben«, sagte sie in offensichtlich gespielt-beleidigtem Tonfall und zog die Schultern hoch.
    »Glaube ich dir sofort. Das darf er auch.« Er lächelte. »Worauf ich hinauswill, ist, dass du diese besondere Form der Aufmerksamkeit, die man dir deswegen schenkt, auch ganz besonders genießt.«
    »Ertappt.« Sie legte sich eine Hand aufs Dekolleté. »Ist das ein Verbrechen?«
    »Nein. Es … es …« Die Art, wie ihre Klaue eine winzige Schneise in das Fell auf ihrer Brust zog, bannte seine Aufmerksamkeit. Wieder einmal schien es ihm, als würde sein Schädel zu eng für seine Gedanken. Das leise Klirren der Sektflöten von den Nebentischen steigerte sich zum Bersten von dickem Glas, gedämpftes Gemurmel und Gelächter zu panischen Schreien. Von einem Reiskorn, das sich ihm irgendwo hinten in seinem Mund zwischen zwei Backenzähnen festgesetzt hatte, breitete sich ein bitterer, öliger Geschmack aus.
    »Pollock?« Die Ozelotbeta fasste über den Tisch nach seiner Hand. »Habe ich was Falsches gesagt?«
    Ihre Berührung – warm, weich, zärtlich – ließ den Druck in Pollocks Kopf verfliegen. »Entschuldige.« Er spülte den bitteren Geschmack mit einem Schluck Weißwein herunter. »Ich war abgelenkt.«
    »Oh …« Sie zog ihre Hand zurück. »Da sitze ich und rede die ganze Zeit nur selbstverliebt von mir. Tut mir leid. Ich habe dieses Treffen mit einem richtigen Date verwechselt. Ich habe vergessen, warum du wirklich hier bist. Was macht dein Fall?«
    »Da läuft alles bestens.« Mit zwei Fingern massierte sich Pollock die linke Schläfe und seufzte. »Heute Morgen hat ein Beta mich angegriffen und versucht, mich umzubringen, als ich mich in der Wohnung eines der Opfer umgesehen habe.«
    »Wie unschön.« Cleo bleckte die Zähne. »Aber du hast es überlebt. Das ist doch das, was zählt. Ganz offensichtlich weißt du dich zu wehren.« Sie kniff die großen Augen mit den geschlitzten Pupillen zusammen. »Wo wir gerade beim Thema Selbstverteidigung sind … Hat Lantis dich tatsächlich mit den nötigen Befugnissen ausgestattet, um die Chips von Besuchern zu sprengen?«
    »Nein.« So verrückt ist er nun auch wieder nicht. »Dein wilder Affe ist nur auf einen Bluff reingefallen. Was treibt Kong? Hat er dich nochmal belästigt?«
    »Hat er nicht. Er ist ganz, ganz brav«, sagte Cleo heiter.
    »Was man anscheinend nicht von allen hiesigen Betas behaupten kann.« Pollock schob seinen Teller beiseite, um beide Ellbogen auf den Tisch stützen zu können. »Hör zu, Cleo, mein aufmüpfiger Sidekick hat mit seinem blöden Gelaber einen hässlichen Schatten über unser erstes Treffen geworfen. Er hat dir Dinge über mich gesagt, die so definitiv nicht zutreffen. Ich bin bestimmt kein Speziesist.«
    »Aber?«
    »Aber es ist auffällig, dass ich bei meinen Ermittlungen immer wieder auf Betas stoße«, versuchte Pollock, eine möglichst neutrale Formulierung zu wählen. »Eines der Opfer war PR-Mann für FullCorp, den Konzern, der als Erster überhaupt jemals Betas produziert hat. Und zufälligerweise hat mich genau in der Wohnung dieses Typs ein Beta angegriffen. Ich muss kein Speziesist

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