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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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sein, um mir meinen Teil dazu zu denken. Das riecht nach Pride Fur.«
    Cleo lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Und jetzt hoffst du, ich könnte dir etwas über Aktionen von Pride Fur hier in At Lantis verraten.«
    »Ja.«
    »Hast du meinen kleinen Souvenirbaum vergessen?«, fragte Cleo vorwurfsvoll. »Oder glaubst du, den habe ich da nur als falsche Fährte für aufdringliche Schnüffler wie dich stehen?«
    »Weder noch.« Spiel hier bitte nicht das beleidigte Kätzchen, ja? »Ich bin ein großer Junge, Cleo. Ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Pride Fur ist keine Armee mit einer festen Kommandostruktur. Pride Fur ist eine Idee, der sich jeder Beta verschreiben kann. Und nur weil manche der richtig durchgeknallten Zellen in dir eine Verräterin sehen, weil du etwas gegen wahllose Massenmorde hast, bedeutet das nicht, dass andere in dir nicht zumindest eine potenzielle Verbündete erkennen. Die Zellen, die eher auf gezielte Tötungen stehen. Und ich halte es für ausgesprochen wahrscheinlich, dass so eine Zelle im Moment in At Lantis aktiv ist.«
    »Ach, Pollock …« Cleo strich sich mit einer Hand mehrfach übers Ohr. »Selbst wenn – und ich betone: wenn – eine solche Zelle Kontakt zu mir aufgenommen hätte, gehst du doch hoffentlich nicht davon aus, dass da einfach eine Gruppe Betas an meiner Tür klopft und sich ordentlich mit Klarnamen vorstellt. Es ist sogar möglich, dass ich hier Leuten von Pride Fur begegnet bin, ohne es überhaupt zu merken. Zu mir kommt ständig irgendwer, der irgendwas von mir will. Einen hast du doch sogar persönlich getroffen. Kong. Und das war einer von …« Sie maunzte gequält. »Weißt du, wie viele Betas es in At Lantis gibt?«
    O nein … Pollock ließ die Schultern hängen. »Sag jetzt bitte nicht ein paar Zehntausend.«
    »Was?«, gab Cleo verblüfft zurück. »Es sind nur knapp unter tausend. Wie kommst du denn auf deine absurde Zahl?«
    »Nur so.« Knapp unter tausend? Na toll. »Ich hatte da eine andere Spur, die ins Nichts verlaufen ist.«
    Erwartungsvoll sah ihn die Beta an.
    Okay … Pollock wartete, bis ihm ein eilig heranstürmender Jüngling mit beachtlichem Gemächt Wein nachgeschenkt und sich wieder verzogen hatte. »Eines der Opfer hatte offenbar Besuch von einer Nutte – pardon, einer Escort –, unmittelbar bevor es einen spektakulären Abgang hingelegt hat. Stellt sich leider raus, dass Escorts nicht getaggt sind und es zu allem Übel eben ein paar Zehntausend Menschen in At Lantis gibt, die als Sexdienstleister arbeiten.«
    »Weißt du, wie diese Escort aussieht?«
    Warum? Hast du nebenbei ein paar Pferdchen laufen, Süße? »Nein. Ich weiß nur, was sie – oder vielleicht auch er – anhatte. Hohe Stiefel, Strumpfhosen, Kapuzenponcho, alles in Schwarz-weiß. Das Gesicht war auf dem Video, auf dem ich sie gesehen habe, nicht zu erkennen.«
    Cleo säuberte ihre Krallen am Rücken eines Messers, das sie von Pollocks Seite des Tischs stibitzte, von einigen Lachsresten. »Dann weißt du also nicht mal mit Sicherheit, ob sie ein Mensch gewesen ist?«
    Pollock runzelte die Stirn. »Was sonst? Eine Ahumane?«
    »Auch nicht schlecht«, murmelte Cleo. »Ich dachte eigentlich an eine Beta.«
    »Eine Beta? So, so. Gleiches Recht für alle«, verlangte Pollock überrascht. »Wenn du mich fragst, wie ich auf meine paar Zehntausend komme, würde ich gern wissen, wie du auf eine Beta kommst.«
    »Wegen der Opfer dieser unheimlichen Vorkommnisse, wegen denen du dich in At Lantis rumtreibst.« Erneut spürte Pollock Cleos Schwanz unruhig unter dem Tisch hin und her peitschen. »Dein Nacktmullfreund hat es mir doch erklärt. Die Opfer waren alle mehr oder wenige offene Betahasser.«
    »Aha. Und deshalb haben sie nichts Besseres zu tun, als mit Betas in die Kiste zu steigen?«, hakte Pollock nach. »Betas, die ihren Körper verkaufen, wohlgemerkt.«
    »Pollock, Pollock, Pollock …« Cleo schüttelte den Kopf, als wäre sie schwer enttäuscht von ihm. »Vergiss doch nicht die Grundregeln der Bigotterie.« Sie legte das Messer beiseite. »Schau, die meisten Betas sind damit zufrieden, sich als Angehörige einer unterdrückten Minderheit in ihrem Selbstmitleid zu suhlen. Sie gefallen sich in ihrer Opferrolle, die die Menschen für uns geschrieben haben. Ich nicht. Ich wollte schon immer verstehen, wie die Strukturen hinter dieser Unterdrückung aussehen. Und wenn man diesem Drang nachgeht, stößt man rasch auf etwas Erstaunliches:

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