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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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Manche Menschen wollen das, was sie doch angeblich hassen, am liebsten ficken. Und das ist nicht nur eine Metapher.«
    Pollock schwieg.
    »Die menschliche Geschichte ist voll davon«, fuhr Cleo fort. »Weiße Menschen ficken schwarze Menschen, die sie als Sklaven halten und die für sie wenig mehr sind als Tiere. Politiker verabschieden Gesetze, die Sex zwischen Männern unter Strafe stellen, und ficken insgeheim mit Strichern. Generäle ordnen ethnische Säuberungen an, um eine ihrer Ansicht nach minderwertige Rasse auszulöschen, und richten Lager ein, in denen sie die Frauen dieser Rasse vergewaltigen können. Muss ich weitermachen?«
    »Passt schon.« Hermes Christus, da ist was dran …
    »Und? Ist doch plötzlich gar nicht mehr so abwegig, dass du nach einer Beta-Escort suchen solltest, wenn du diese Spur weiter verfolgen möchtest, oder?« Cleo schnurrte zufrieden, streckte die Arme aus und fuhr zwei, drei Mal ihre Krallen aus und ein. »Ich kann dir glaubhaft versichern, dass die Beta-Escorts, die in At Lantis arbeiten, nicht nur Betas als Kunden haben. Ganz im Gegenteil. Ohne Menschen mit entsprechenden Vorlieben würde man als Beta-Escort am Hungertuch nagen.«
    Pollock wägte stumm die Chancen ab. Ein paar Zehntausend gegen was? Vier, fünf Dutzend Beta-Nutten, die ich mir näher anschauen müsste? Das könnte es durchaus wert sein. »Du kennst nicht zufällig die eine oder andere Beta-Escort persönlich?«
    »Ich muss doch sehr bitten.« Cleo zog einen Schmollmund. »Ich bin ein anständiges Mädchen. Aber du brauchst gar nicht so enttäuscht zu schauen. Ich kenne da jemanden, der dir sicher weiterhelfen kann.«

27
    29.09.3042 A.D., 19:03
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, Residenz von Cleo Purrtra
    »Erinnere mich daran, dass ich diese Schuhe nie wieder anziehe, ja?«
    Cleo lag langgestreckt auf ihrem frisch bezogenen Bett, versunken in die Wonnen einer Fußmassage, wie sie nur Kes ihr bescheren konnte.
    »Hat er sie denn wenigstens bemerkt und entsprechend gewürdigt?«, erkundigte sich der Falkenbeta.
    »Nicht, dass es mir aufgefallen wäre.«
    »Typisch.« Kes klackte mit dem Schnabel. »Ich befürchte, er ist ein Bauer. Und ich Idiot suche extra die ganz anschmiegsame Seide raus. Ich hätte Heu auslegen sollen.«
    »Unterschätz ihn nicht«, warnte Cleo ihren Vertrauten. »Pollock mag für manche Dinge blind sein, für andere hat er ein gutes Auge.«
    »Pollock, ja?« Kes verstärkte den Druck auf Cleos samtene Sohlen. »Nicht mehr Mister Shermar? Sind wir schon so weit? Umso erstaunlicher, dass ich dir jetzt die Füße kneten muss.«
    »Daran bin ich selbst schuld«, gestand Cleo. Sie drückte sich kurz ein Kissen ins Gesicht. »Wenn ich nicht angefangen hätte, von Beta-Escorts zu erzählen … das war ein ziemlicher Abturner. Schade. Jetzt könnte es doch tatsächlich sein, dass Pollock und ich nicht mehr dazu kommen, übereinander herzufallen.«
    Kes’ Hände erstarrten, und er schaute auf. »Was heißt das?«
    Cleo wackelte mit den Zehen, um ihn an seine Pflichten zu erinnern. »Das heißt, dass Pollock mit etwas Pech das Zeitliche segnet, wenn er sich mit den ungebetenen Gästen anlegt, die sich angeblich in At Lantis herumtreiben.«
    Kes massierte eifrig weiter. »Du willst ihn also nicht warnen?«
    »Wovor denn? Vor einem Gerücht?« Cleo fauchte verärgert. »Ich habe keine Angst vor denen. Sie sind in meinem Revier, und hier stelle ich die Regeln auf.«
    »Selbstverständlich.« Rasch suchte Kes nach dem nächsten Druckpunkt an Cleos Ferse. »Dann hast du ihm also einen Köder hingehalten, und er hat angebissen, was?«
    »Ich musste nicht mal richtig damit wackeln.« Sie stöhnte. »Er ist ein gieriger kleiner Kerl. Wir sind in dem, was Konzernschranzen am liebsten haben: in einer Win-Win-Situation.«
    »Die meinerseits einer gewissen Erklärung bedarf«, merkte Kes an.
    »Es ist doch simpel«, sagte Cleo und richtete sich halb auf. »Nehmen wir einmal an, ein radikaler Ableger von Pride Fur hat hier wirklich eine neue Zelle aufgebaut. Dann gibt es jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder Pollock lässt sie auffliegen und überlebt die Nummer. Oder er geht dabei drauf, Lantis wird richtig fuchtig und setzt seine ganzen Trooper auf den Fall an. So oder so sind wir die Zelle los.«
    »Weiß Pollock, worauf er sich da einlässt?«, fragte Kes.
    »Ich bin nicht seine Mutter«, antwortete Cleo barsch.
    »Natürlich nicht.« Er klopfte ihr sanft auf den Fußrücken.

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