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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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weshalb ihm ihre Funktion wieder entfallen war. Er erinnerte sich an das Chaos in den Schränken und verstand.
    »Und was macht sie, wenn sie keinen klaren Kopf hat?«, fragte er höhnisch.
    Tanja antwortete nicht, sondern befahl ihm, sich umzudrehen, um die Schwellung auf seinem Rücken zu untersuchen. Schmerzen spürte er dort nur noch bei großem Druck.
    »Sag, was tut sie dann?«, hakte er nach.
    »Dann kommuniziert sie mit allen möglichen Göttern«, sagte sie leise, während sie seine Muskulatur abtastete und Schrammen und Nähte begutachtete. »Bittet sie, sie zu sich zu holen.«
    »Na, das ist einfach. Abgesehen davon, dass es keine Götter gibt.« Aleksej lachte und deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger eine Pistole an. »Bumm.«
    Weder Tanja noch Pavel stimmten in das Lachen ein. Sie schwiegen, doch in ihrem Schweigen lag etwas, das Aleksej nicht gefiel. Und dann wurde ihm klar, was Tanja gerade gesagt hatte.
    »Die Drohne«, hauchte er entsetzt. »Die Botschaft galt keinem unserer Konkurrenten, sondern ihren eingebildeten Göttern. Wir werden gar nicht verfolgt. Und Aragorn saß unschuldig in Arrest.«
    Aleksej blickte über die Schulter zu Tanja hoch, sie nickte traurig.
    »Hätte er nicht in der Zelle gesessen, wäre er bei Howard oben gewesen und hätte ihm direkt sagen können, dass er den falschen Knopf gedrückt hatte. Howard hätte den Countdown abbrechen können.«
    »Vielleicht.« Mit schmalen Lippen erhob sich Tanja und versprach, am nächsten Morgen wiederzukommen. »Du gesundest schnell.«
    Aleksej setzte sich auf. Pavel nickte ihm durch das Glas kurz zu, als er die Zellentür verschloss. Das hatte er noch nie getan, doch er konnte sich nicht darüber freuen. Aragorn war gestorben, weil eine dämliche Maschinistin über ihre Sprünge falsch Buch geführt hatte. Es würde also nicht ausreichen, allein an Howard Rache zu üben.

26
    29. Dezember 3041 (Erdzeit)
    Planet: Deadwood
    Als Aleksej erwachte, stank es nach offenen Wunden. Für einen Augenblick glaubte er, der penetrante Geruch habe sich aus den blutigen Albträumen in seine Zelle hinübergerettet, doch dann bemerkte er den aufgeschlitzten Wurm auf seinem Zellenboden. Über zwei Meter lang, das Innere herausgequollen und als matschige Masse vor seiner Pritsche verteilt.
    Sergej , dachte Aleksej und atmete durch den Mund, um dem Gestank zu entgehen. All die Tage hatten sich keiner der Nashornbetas gezeigt, aber ihm nun unbemerkt den toten Wurm in die Zelle gelegt. Wieso war er nicht erwacht? Er fragte sich, was das für Medikamente waren, die Tanja ihm jeden Abend verabreichte.
    Während sein Magen eine Rebellion androhte, stieg er vorsichtig über den Wurm hinweg und stellte sich an die Tür. Dort drückte er den Notfall-Knopf und wartete.
    Eine Viertelstunde später wurde er von Pavel und einem unrasierten Mann mit grün gefärbten Augenbrauen in die Zelle gegenüber verfrachtet, damit seine in Ruhe gereinigt werden konnte.
    »Gib mir eine andere«, bat er.
    Pavel schüttelte den Kopf. »Howard hat es angeordnet. So und nicht anders.«
    »Bitte. Es ist doch vollkommen egal, wo ich sitze.«
    »Nein.«
    Also steckte er nun in der Zelle, in der Aragorn gestorben war. Auch wenn das drei Tage her war, vermeinte er noch immer den Geruch von Blut und scharfem Putzmittel zu atmen. Er hatte eine gute Nase.
    Während er mit jedem Atemzug an Aragorns Tod erinnert wurde, betrat eine Frau die Zelle gegenüber, aus der Pavel und der Mann den Wurm mit einer Plane herausgetragen hatten. Nach dem Hageren sollte also der nächste der Crew diszipliniert werden. Doch irgendetwas stimmte an ihr nicht, irgendetwas war anders an ihr, er wusste nur nicht, was. Dann bemerkte er, dass sie sich die Haare geschnitten hatte. Sie trug sie jetzt schulterlang und gelockt, so wie Doreen sie getragen hatte. Zwar war sie brünett, nicht schwarzhaarig, aber ansonsten …
    Er starrte hinüber, sie beugte sich möglichst lasziv zu den klebrigen, glibschigen Wurmsekretflecken hinab, sodass er ihr auf den Hintern starren konnte. Die Uniformhose saß knalleng, so als wäre sie zwei Nummern zu klein. Was ging da drüben vor? Wiegte sie beim Bodenwischen tatsächlich die Hüften?
    Langsam erhob sie sich wieder und wandte sich der Tür zu. Sie drückte den Notfallknopf und sah mit brennenden Augen zu ihm herüber. Die Lippen waren rot geschminkt, die obersten drei Knöpfe der Uniformjacke standen offen, sie trug nichts darunter. Bedächtig schloss sie den zweiten und dritten, bis

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