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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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»Dann fällt er uns auch nicht in den Rücken. Ich kann uns ins Schiff bringen. Ich habe das neue Codewort.«
    Und so machten sie sich auf den Weg, es gab keinen Grund, länger zu warten, noch hatten sie die Überraschung auf ihrer Seite. Sie wollten sich über den Frachtraum reinschleichen und hofften, möglichst ungesehen zu Howard zu gelangen. Wenn sie ihn erledigt hatten, würde vielleicht der eine oder andere der Crew wieder zu Vernunft kommen. Immerhin wäre damit auch das Kopfgeld aus der Welt geschafft.
    Das reicht, um ihnen wieder zu trauen? Keine Bedenken, in ihrer Nähe zu schlafen? Wehrlos zu sein?
    Aleksej wusste es nicht. Er würde einfach abwarten, wie sie nach dem Coup reagierten, dann konnten Pavel und er immer noch entscheiden.
    Und was machst du, wenn du ihnen misstraust? Sie einfach abballern?
    Halt die Schnauze!
    Auf dem Weg zur Baba Yaga hielt er sich zwei Schritte hinter dem Wolfsbeta, damit bei einer zufälligen Begegnung erst dieser gesehen wurde, nicht er, der Gesuchte. Die Pistole hatte er wieder gezogen. Als das Raumschiff vor ihnen im Nebel auftauchte, waren seine Hände auch feucht von Schweiß. Jetzt würde es sich erweisen, ob er Pavel trauen konnte.
    Zumindest war das Wasser nicht vergiftet gewesen, und er hatte ihm ohne Bedenken den Rücken zugewandt, hatte ihm vertraut.
    Rasch öffnete der Wolfsbeta die schmale Seitentür und huschte hinein. Aleksej folgte ihm, den Finger am Abzug, die Augen überall. Beinahe sofort bemerkte er den einzigen weiteren Mann im Raum, doch der stellte keine Bedrohung dar. Er baumelte mit zerzaustem blonden Haar und entblößtem Oberkörper an einem weiß ummantelten Kabel, das an der Baggerschaufel befestigt war. Die blaue Zunge hing ihm aus dem Mund, die glasigen Augen quollen aus den Höhlen hervor.
    »Dean«, murmelte Pavel.
    »Macht nichts«, raunte Aleksej. Der Mann hatte wohl nicht mehr mit der Schande leben können, dass er seine Frau getötet hatte. Oder dass sie ihn mit einem Viertelschimpansen hatte betrügen wollen. Hätte er das doch besser gleich gemacht, dann lebte Elsa jetzt noch, er hätte sie nicht in seine verquere Todessehnsucht und dieses selbstzerstörerische Pathos von der angeblich untilgbaren Schande hineinziehen müssen.
    »Einer weniger«, sagte Pavel, er schien ähnlich zu empfinden.
    Deine Glückssträhne hält wohl tatsächlich an.
    In diesem Moment öffnete sich die Tür zum Inneren des Schiffs, und drei bewaffnete Männer kamen schwatzend herein. Von wegen Glückssträhne.
    »Verdammt!«, entfuhr es dem ersten, als er Deans Leiche entdeckte. Sie taten zwei, drei Schritte heran, erst dann bemerkten sie Pavel und Aleksej.
    »Ihr Schweine!«, schrie einer und zog seine Pistole. Sie alle rissen ihre Waffen heraus, scheinbar überzeugt, Aleksej und Pavel hätten Dean gehenkt, warum auch immer.
    Sofort drückte Aleksej ab, und auch Pavel feuerte, bevor die drei ihre Waffen im Anschlag hatten. Getroffen stürzten sie zu Boden, blutend und stöhnend. Trotzdem erklangen Schüsse, noch im Fallen ausgelöst. Kugeln prallten gegen die Titaniumwände, und Querschläger zischten durch den Frachtraum. Blut breitete sich aus, Hände wurden auf aufgeplatzte Bäuche gelegt, als würde das etwas ändern. Doch mindestens ein zitternder Lauf wurde noch vom Boden aus auf Aleksej gerichtet. Blitzschnell warf er sich zur Seite und schoss das halbe Magazin in die drei liegenden Körper. Auch Pavel gab eine ganze Salve ab, bis sich nichts mehr rührte.
    »Das war knapp.« Aleksej atmete durch.
    »So viel zum unbemerkten Eindringen«, keuchte Pavel. »Wir sollten hier verschwinden.«
    »Also los.«
    Sie eilten aus dem Frachtraum, bevor die Nächsten dort nach ihnen suchen würden; die Schüsse waren deutlich zu hören gewesen. An die Wände des Gangs hatte jemand mit Blut Elsa geschmiert, mehrmals. Daneben prangten große, rostrote Kreuze.
    Sie stürmten in Richtung Brücke, wo Howard seit dem Vortag residierte. Unterwegs schoben sie neue Munition in ihre Waffen. Wenn es nicht mit einer Überraschung ging, dann eben mit unkontrollierter Gewalt.
    Als sie sich der Brücke näherten, stand die Tür einen Spaltbreit offen. Waren die Schüsse etwa doch nicht bis hierher gedrungen? Noch bevor sich Aleksej über so viel Glück freuen konnte, dass der Weg frei war, wurden faustgroße Dinge herausgeworfen und gerollt, dann fiel die Tür ins Schloss.
    »Granaten!«, brüllte Pavel.
    Aleksej packte ihn an der Schulter und zerrte ihn in die nächste Tür, die

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