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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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bezahlte so viel Geld allein für die diffuse Möglichkeit, einen Angestellten zu retten.
    »Wer sagt denn überhaupt, dass die Koordinaten keine Lüge sind?«, rief jemand.
    »Ich«, antwortete die rauchige Frauenstimme. »Ein bisschen Vertrauen müssen Sie schon haben.«
    Niemand lachte.
    Niemand hob die Hand.
    Und Aleksej fragte sich völlig unpassend, warum er noch immer an einen Entführer dachte, obwohl die Stimme eindeutig weiblich war.
    »Zehn Millionen zum Ersten«, sagte sie ungerührt. »Ich darf Sie in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass es keine zweite Versteigerung geben wird, meine Damen und Herren. Und glauben Sie mir, ohne die Koordinaten finden Sie Herrn Schmidt bestimmt nicht wieder. Zehn Millionen zum Zweiten. Und …«
    Zähneknirschend hob Tymoshchuk die Hand. Ein Raunen ging durch die Menge.
    »Zehn Millionen von dem verkniffenen Herrn im schwarzen Traueranzug in der ersten Reihe. Sehe ich irgendwo elf Millionen?«
    Köpfe wurden ungläubig geschüttelt, Aragorn schnaubte vor Belustigung. Was dachte die Stimme, was nun geschehen würde? Dass sich Tymoshchuk selbst überbot? Schmidt hatte nur einen Arbeitgeber, und seiner Familie dürfte es egal sein, wer ihn zurückholte. Wieso sollte man sich überbieten, wenn man dasselbe wollte, nämlich eine sichere Heimkehr des Entführten?
    Langsam hob eine Frau im blau-kupfern geschuppten Kostüm die Hand. Von zwei großen menschlichen Leibwächtern flankiert stand sie rechts neben der dritten Stuhlreihe und lächelte kalt.
    »Sehr schön, danke«, sagte die Stimme. »Elf Millionen von der geschuppten Dame.«
    Tymoshchuk wirbelte herum und starrte sie an. Er erbleichte, sein Unterkiefer zitterte vor Wut. Wer war die Frau? Aleksej hatte wieder einmal keine Ahnung.
    »Zum Ersten.«
    »Zwölf Millionen«, knurrte Tymoshchuk ohne Zögern und schob den Kiefer herausfordernd vor.
    Aleksej beobachtete Pavel, der sich inzwischen auf den Weg zu ihr gemacht hatte und nun abrupt stehen blieb, so als habe ihn ein Befehl des Doktors über Funk zurückgehalten. Was war da los?
    »Dreizehn Millionen«, sagte eine schleppende Stimme, die Aleksej sofort erkannte, und einen Augenblick später hatte er auch den dazugehörigen Mann entdeckt, den Mann, der ihn beim Poker besiegt hatte. Aus welchem Grund er nun aber das gewonnene Geld und noch viel mehr hier herauswerfen sollte, konnte sich Aleksej nicht denken.
    »Verdammt«, stieß Aragorn hervor.
    »Was ist?«
    »Der Typ, der eben geboten hat, der gehört zur Rosetti-Familie.«
    »Dem Verbrechersyndikat? Bist du sicher?«
    »Ja.«
    »Und woher weißt du das?«
    »Glaub mir einfach. Ich kenne das Gesicht, mehr möchte ich dazu nicht sagen.« Aragorn aktivierte seinen Kommunikator und gab das Wissen auch an den Doktor weiter. Er klang angespannt.
    Aleksej wusste nicht, wofür Aragorn damals verurteilt worden war, was er draußen getan hatte und mit wem er sich im Knast angelegt haben mochte, er sprach nicht über seine Vergangenheit. Aber wer bereit war, sich seine Freiheit mit einer Minibombe im Kopf und dem Leben als Justifier zu erkaufen und darüber hinaus auch die dafür notwendigen Fähigkeiten besaß, der saß im seltensten Fall eine Strafe für mehrmaliges Falschparken ab. Aragorn wusste, wie eine Waffe zu bedienen war, und konnte sich fast lautlos bewegen. Bislang hatte er wenig Skrupel gezeigt, wenn es hart auf hart kam.
    »Die Bombe ersetzt meine Ethik«, hatte er bei seinem ersten Einsatz gesagt und sich seitdem danach verhalten. »Ich will leben. Und erst wenn ich das Ding in meinem Kopf losgeworden bin, mache ich mir wieder Gedanken, was richtig und falsch ist. Vorher entscheide eh nicht ich über meine Handlungen.«
    »Das tun wir alle nicht«, hatte Aleksej erwidert und gelacht. Dann hatten sie gemeinsam das kleine Basislager von Hikma Corporation gestürmt, die zwei Tage nach ihnen den kleinen Mond erreicht hatten und ihn wegen der Ancient-Artefakte für sich selbst hatten beanspruchen wollen. Bei der Hatz nach diesen Artefakten kümmerten sich die wenigsten um Legalität, und Hikma schon gar nicht. Wer zuerst zurückkehrte, konnte in einem solchen Fall den Besitz eintragen lassen, und Hikma hatte ein waffenstarrendes Team geschickt, das in erster Linie dafür sorgen sollte, dass kein Mitbewerber überhaupt zurückkehrte. Wissenschaftler würden sie dann später schicken.
    Doch dazu war es bis heute nicht gekommen. Lautlos und treffsicher hatte Aragorn die Hälfte der Angreifer erledigt, bevor sie

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