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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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egal, ob er dich für einen Verlierer hält, den Antichrist oder ein vergammeltes Stück Toastbrot. Tatsache ist, dass du der Beste für diesen Job bist, vielleicht abgesehen von Pavel.«
    »Und Tanja.« Aleksej grinste. Er wusste, wenn der Doktor sein Jackett auszog, nahm er sich Zeit. Wenn man allein mit ihm sprach, dann wollte er kein zackiges »Jawohl, Herr Doktor!« hören, dann hörte er einem zu.
    »Tanja.« Der Doktor lachte. »Bloß nicht! Die würde nur versuchen, den Preis zu drücken und neben Schmidt noch einen zweiten Gefangenen als Zugabe herauszuholen sowie neue Markenanzüge und je ein Antigrav-Bike für beide. Die könnte gar nicht anders als bei der Übergabe neu zu verhandeln, und auch wenn sie an guten Tagen sogar eine Chance hätte, dürfte das in dem Fall nach hinten losgehen.«
    »Dann glauben Sie nicht, dass das eine Falle für Tymoshchuk ist?«
    Der Doktor machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nein, so ein Unsinn, das habe ich nur wegen Tymoshchuk gesagt. Anders hätte ich ihn doch nie dazu bekommen, zurückzuziehen. Ich kann einem Höherrangigen ja schlecht erklären, dass er der falsche Mann für eine bestimmte Aufgabe ist, wenn er sich für den Größten hält und gerade vor versammelter Mannschaft auf dicke Eier und Ich-bin-der-Herr-der-Welt macht. Wir wissen so gut wie nichts über den oder die Entführer, nur dass er sich irgendwie Zugriff auf das TransMatt-Portal verschafft hat. Bestimmt hätte er jeden ohne Probleme herausfischen können, auch Tymoshchuk. Was sollte da der Umweg über Schmidt?«
    Aleksej zuckte mit den Schultern, doch dann kam ihm ein Gedanke. »Es sei denn, er will beide.«
    »Möglich. Aber glaubst du das?«
    »Nein.« Langsam schüttelte Aleksej den Kopf. Er vermutete sowieso, dass es hier um keinen von beiden ging. Kurz zögerte er, ob er erneut die Sprache darauf bringen sollte, doch er kannte den Doktor jetzt seit ein paar Jahren, und der hatte ihn immer fair behandelt, zumindest so fair man mit einem Sklaven umgehen konnte. Mehrmals hatten sie zu zweit geredet, weil Aleksej der Leutnant der Einheit war – oder gewesen war –, also fragte er: »Wissen Sie inzwischen, was in dem Koffer ist?«
    Der Doktor lächelte müde und schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich würde vermuten, dass eben die Koordinaten des Koffers versteigert wurden. Niemand interessiert sich ernsthaft für Herrn Schmidt.«
    »Wollen Sie nicht versuchen herauszufinden, was drin ist?«
    »Wollen? Ich habe es versucht, aber mir wurde gesagt, das ginge mich nichts an.« Der Doktor lachte bitter auf und nahm die Brille von der Nase, putzte sie an seinem Hemdärmel. »Ich soll diesen Einsatz leiten, aber es geht mich nichts an. Entweder haben die in der Entwicklung herausgefunden, wie man mit bloßen Händen aus Walnüssen haselnussgroße Diamanten presst, und sämtliche Forschungsergebnisse dazu stecken im Koffer und sollen bis zur Patentanmeldung geheim gehalten werden – oder sie wissen es selbst nicht genau.«
    »Sie wissen es selbst nicht?« Aleksej trommelte mit den Zehen unruhig auf den Boden, immer wieder verlor er dabei den Takt des Songs, den sowieso nur er hörte. Trotz allem schien der Doktor in redseliger Laune zu sein, er musste so viel wie möglich für Lydia herausfinden. Obwohl es Wahnsinn war, sich gegen Romanow zu stellen. Das wurde ihm immer deutlicher. Hoher Einsatz, geringe Erfolgsaussichten. »Warum sollten sie in einem solchen Fall auch nur hunderttausend C ausgeben, geschweige denn über hundert Millionen?«
    »Vielleicht hat Schmidt eine kurze Nachricht gesandt, so etwas wie: Phänomenale Entdeckung gemacht, bringe sie vorbei. Stellen Sie Champagner kalt, und zwar den besten. Und dann hat er sich für den kurzen Weg sogar zwei Leibwächter organisiert. Jetzt wollen sie ihn zurück, aus Angst, etwas zu verpassen.«
    »An was hat Schmidt denn gearbeitet?«
    » Top Secret .« Der Doktor betonte jede Silbe mit ausgesuchter Arroganz, das sollte wohl ein exaktes Zitat sein. Langsam setzte er die Brille wieder auf und schon sie auf die Nasenspitze.
    »Heißt das, ich darf es nicht wissen? Oder dass es niemand …?«
    »Richtig. Du nicht, ich nicht, niemand nicht. Das war die einsilbige Antwort, die ich auf meine Anfrage bekommen habe. Ich solle mir Gedanken um meine Aufgabe machen, nicht um Schmidts.«
    »Hilfreich. Zum Glück gibt es da ja keine signifikanten Überschneidungen.«
    Dr. Archavin lachte und schlug sich mit den Handflächen auf die Oberschenkel. »Aber genug

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