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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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überhaupt merkten, dass sie angegriffen wurden. Sie hatten ihr TransMatt-Portal und das Raumschiff erobert und hatten den Spieß umgedreht: Sie waren als Erster und Einziger zurückgekehrt. Um ein Drittel dezimiert, aber mit dem tollkühnen Aragorn als neuem Mitglied, der wie Aleksej bereit war, etwas zu riskieren, um etwas zu erreichen.
    »Das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft«, hatte Aleksej in den Trümmern des feindlichen Basislagers gesagt, und das war es gewesen.
    Natürlich hatte Hikma Corporation die Ansprüche Romanows sofort angefochten, und der Kampf der Juristen um den Mond hatte begonnen, während die Justifiers beider Konzerne alle Artefakte wegschafften, die nur irgendwie transportiert werden konnten. Es war vielleicht die erfolgreichste Mission gewesen, an der Aleksej bislang teilgenommen hatte, doch leider vor Einführung des Buyback-Systems, nicht ein C war ihm angerechnet worden.
    »Fünfzehn Millionen«, sagte Tymoshchuk in diesem Moment und hob den Arm mit der goldenen Uhr.
    »Na also, es geht doch«, sagte die rauchige Frauenstimme. »Höre ich …?«
    »Zwanzig Millionen.«
    »Fünfundzwanzig.«
    »Dreißig.«
    »Vierzig Millionen!« Tymoshchuk war rot geworden, aber sein Kiefer hatte aufgehört zu zittern.
    »Zum Ersten. Vierzig Millionen zum Zweiten und vierzig Millionen zum …«
    »Fünfzig Millionen.« Der Mann der Rosetti-Familie hatte sein spöttisches Lächeln aufgesetzt und lange gezögert, als spiele er nur mit den anderen.
    Die Journalisten sogen gierig jedes Wort auf, jeden Ton, jedes Bild.
    »Könnt ihr die Stimme endlich lokalisieren? Das kann doch nicht so schwierig sein, verdammt!«, knurrte der Doktor durch den Kommunikator. Er klang ernsthaft angefressen.
    »Nein«, sagte Aleksej verwirrt. »Wir sollten uns doch um die …«
    »Was machst du auf dem Kanal …? Ah, verdammt.« Der Doktor klickte sich weg.
    »Siebzig Millionen«, sagte Tymoshchuk, und er wirkte wie eine ausgehungerte Bulldogge, die sich in etwas verbissen hatte.
    Das ist doch vollkommen verrückt , dachte Aleksej. Kein Konzern steckte so viel Geld in einen normalen Mitarbeiter, es sei denn, er begriff das Ganze als Imagekampagne. Als richtig große Kampagne. Oder steckte hinter dem grenzenlosen Bieten etwa eine persönliche Geschichte, so wie Tymoshchuk die Frau angestarrt hatte? Aber was tat dann die Rosetti-Familie hier? Hatte etwa sie die ganze Entführung geplant durchgezogen?
    Unwahrscheinlich, Entführungen waren nicht ihr Gebiet. Sie machten das meiste Geld mit Insider-Handel, Glücksspiel und Drogen, und in allen Bereichen achteten sie auf Diskretion. Niemals würden sie dann noch einen ihrer Leute so offen herschicken, um den Preis in die Höhe zu treiben.
    Was war das Besondere an diesem Schmidt, dass solche Unsummen ins Spiel kamen? Aleksej dachte an das schmale, nervöse Gesicht, das er im Foyer gesehen hatte, und dann fiel ihm wieder der schwarzen Koffer ein, gesichert durch eine Kette und zwei Bodyguards.
    Was war in dem Koffer?
    Grübelnd ließ er den Blick über die Menge schweifen, beobachtete Gesichter und dachte an den Koffer. Die aufgerufenen Zahlen schwappten unbeachtet an ihm vorbei, bis sie irgendwann nur noch zögerlich in den Raum geworfen wurden.
    »Und zum Dritten«, sagte die rauchige Stimme irgendwann. »Die Koordinaten gehen für einhundertundzehn Millionen C an den verbiesterten Herrn im schwarzen Anzug.«
    Tymoshchuk erhob sich mit verbissenem Gesicht. Glücklich sah er nicht aus. »Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Sie treffen sich mit mir oder schicken mir einen Ihrer Männer mit einem Koffer voller Diamanten oder Gold im entsprechenden Wert. Im Austausch erhalten Sie die Koordinaten.«
    »Wo und wann soll dieses Treffen stattfinden?« Tymoshchuks Stimme hatte einen lauernden Unterton angenommen.
    »Das werden Sie dann sehen. Ich lasse Sie ausrufen, und Sie treten anschließend durch das TransMatt-Portal des Starluck, wenn ich es Ihnen sage. Weiter brauchen Sie sich nicht zu kümmern, Sie kommen dann schon am richtigen Ort heraus.« Mit einem Knacken verabschiedete sich der Lautsprecher.
    Voller Hass starrte Tymoshchuck die Wand an. Wahrscheinlich hatte noch niemand gewagt, ihn ausrufen zu lassen wie ein kleines Kind. Wenn der Entführer noch immer die Kontrolle über das Portal hatte, war es unmöglich, den Ort des geheimen Treffens zu umstellen oder zu stürmen. Tymoshchucks Kiefer mahlten, aber er sah nicht so aus, als würde er eine Lösung

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