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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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wegen ein wenig Alkohol ändern. Auch wenn er sich schon auf das erste Bier auf dem fremden Planeten freute. Vier Monate abwarten konnte lang werden, irgendwelche Erkundungen hin oder her.
    Schließlich wurden sie unter Kapuzen verdeckt und auf Schleichwegen zum Hangar gefahren. Zwei Stunden, nachdem sie auf Zenit eingetroffen waren, befanden sie sich bereits an Bord der Baba Yaga und hoben ab.
    Die Baba Yaga war ein Schiff der modernen Moskau- Klasse mit einem fast unzerstörbaren Diamandcore-Chassis von schimmernd eisblauer Farbe. Sie verfügte über kurze, breite Flügel und war relativ flach gebaut, alle Räume befanden sich auf einer Ebene, sah man von dem Maschinenraum ab, der bis zum tief liegenden Antrieb hinabführte. Deutlich größer als die Shuttles, mit denen sie meist ins All gejagt worden waren, verfügte sie entsprechend über eine Besatzung von sieben Mann und fünf Frauen, unabhängig von ihnen. Sie war für den Langstreckensprung ausgerüstet, und das bedeutete, dass sie bei einer solchen Entfernung viel schneller am Ziel ankommen würden als durch ein TransMatt-Portal, doch im Unterschied zum Schritt durch das Portal nahmen sie die unterwegs verrinnende Zeit normal wahr.
    Eine Woche lang würden sie im Interim herumdümpeln, wo sie nichts tun konnten, als dumm herumzusitzen und zu warten. Selbst Aleksej, der Pilot, war quasi beschäftigungslos, alles lief automatisch ab. Er hasste das, es war langweilig, ihm war langweilig, alles war langweilig.
    Draußen gab es nichts zu sehen, der Interim-Schleim klebte auf den verbarrikadierten Fenstern, und nichts geschah. Es gab keine neuen Eindrücke, und alle alten, die in Aleksejs Kopf steckten, gefielen ihm nicht, weder die verpasste Gelegenheit mit Lydia noch Tymoshchuks herablassende Kommentare noch Howards Beförderung, das ständige Mantra des Glatzkopfs, ihn Verlierer zu nennen.
    Dass Howard hierarchisch über ihm stand, das war nicht nur ein alter Eindruck, sondern einer, der durchaus immer wieder erneuert wurde, denn der Bisonbeta gab hier und da kleine harmlose Befehle, einfach, um jeden an die neue Hierarchie zu gewöhnen.
    Über vier Monate lang würden sie abgeschnitten sein und das ertragen müssen, und währenddessen konnte der Doktor die Hierarchie nicht wieder auf den alten Stand korrigieren. Das war zum Kotzen.
    Auf keinen Fall wollte sich Aleksej an die neue Rangfolge gewöhnen, auch nicht an die Langeweile, dieses Nichtstun machte ihn wahnsinnig. Oft genug lief er quer durchs Raumschiff, von einer Ecke zur nächsten und weiter und weiter und wieder zurück, bis er jeden Winkel der Baba Yaga kannte, von der üppig bestückten Waffenkammer über die enge Küche, die zahlreichen unbenutzten Quartiere und den stetig brummenden Maschinenraum bis zu der Schleuse, durch die der Müll, der auf keinen Fall recycelt werden konnte, ins All geschossen wurde. Er stiefelte durch die Flure mit den matt metallicblauen und metallicroten Wänden und den harten Kunststoffböden, die laute Schritte kaum dämpften und nach Trockeneis rochen, und ging den anderen damit gehörig auf den Geist.
    »Nimm das und spiel damit!« Mit einem Schulterklopfen drückte ihm Pavel einen abgegriffenen, faustgroßen Asphaltsquashball in die Hand. Keine Ahnung, wo er den aufgetrieben hatte.
    »Danke«, sagte Aleksej, weil er sein Gerenne selbst nicht mehr ertrug. Es war leichter, einer Forderung Pavels nachzukommen als Howards, und die dümmste Beschäftigung war immer noch besser als gar keine. Also setzte er sich auf den Boden im breiten Gang vor dem Lagerraum und warf den Ball gegen den Boden, von wo dieser an die Wand und zurück in seine Hand sprang.
    Pok, Pok, Pok.
    Pok, Pok, Pok.
    Pok, Pok, Pok.
    Erst versuchte er einen eingetrockneten Blutfleck auf dem Boden zu treffen und stellte sich vor, es wäre Tymoshchuks Gesicht, dann möglichst knapp über die feine Naht auf Hüfthöhe in der Wand. Schließlich steigerte er sein Tempo. Er stoppte die Zeit und jagte schon bald einen Rekord, den er selbst aufgestellt hatte: Wie viele Würfe schaffte man pro Minute?
    Pok, Pok, Pok.
    Immer schneller warf er, immer sicherer fing er. Immer fester hämmerte er den Ball auf Tymoshchuks Gesicht. Sein Grinsen war die verhasste Fresse des Konzerns, die Spitze, die Sklaventreiber, die anders als der Doktor ihre Betas als Besitz begriffen.
    Besitz, Besitz, Besitz.
    Egal wie sehr sich die Betamenschen in die Gesellschaft einfügten, sich menschlich verhielten, wie Menschen sprachen und für

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