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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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sich auch schon mal auf eine gute Million C, Laborarbeit und gründliche Forschung sei schließlich sehr teuer. Die Konzerne würden auf diese Weise Betas verlieren, aber nicht allzu viele. Nicht so viele wie im Einsatz.
    Das Entscheidende an dem Kompromiss war eben, dass sie den Menschen weiterhin nicht gleichgestellt wurden und somit nicht als Mensch galten, egal, wie viel sie fühlten und dachten, egal, wie einzigartig sie waren, wie sehr sie Erleben und Erfahrungen als Individuum prägten. Denn wer als Mensch galt, konnte nicht im Besitz eines anderen sein, nicht offiziell.
    Was von den sogenannten Beta-Freunden als Grundsatzdiskussion begonnen worden war und als Auseinandersetzung nach ethischen Werten gesehen wurde, hatte in einem Kampf mit wirtschaftlichen Gesichtspunkten geendet.
    »Halbmenschlicher Status«, hatten die Konzerne mit einem Lächeln verkündet, und menschlich hatte im ersten Moment gut geklungen. Doch bald schon war klar gewesen, dass die Betonung auf dem halb- gelegen und sich nur wenig geändert hatte. Die Konzerne hatten ihre Züchtungen für die Drecksarbeit behalten dürfen. Es würde ein paar freie Betas geben, abgesehen davon waren Gewerkschaften und Aktivisten fürs Erste ruhiggestellt.
    Pok, Pok, Pok.
    Plötzlich hatte Aleksej das Bild im Kopf, wie Tymoshchuk Lydia bezirzte und mit ihr ins Bett stieg, nur um ihm bei seiner Rückkehr gehässig ins Gesicht zu schreien: »Rate mal, wo du noch gegen mich verloren hast?«
    Tymoshchuk war einer von diesen widerlichen, notorischen Gewinnern.
    Pok, Pok, Pok.
    So sehr sich Aleksej auch bemühte, er bekam das Bild von ihm auf Lydia nicht mehr aus seinem Kopf, es nagte an seinem Stolz.
    Drecksau.
    Pok, Pok, Pok.
    Und jetzt mit links.
    Die Crew der Baba Yaga , die nicht zu den Justifiers gehörte, sagte nichts, doch ihre Blicke zeigten, dass ihnen dieses ewige Pok, Pok, Pok auf die Nerven ging. Doch keiner provozierte einen nervösen Justifier, der einen harten Ball mit wutverzerrtem Gesicht gegen Titanium warf, schon gar nicht den Piloten der Mission.
    Engeren Kontakt gab es zwischen den Justifiers und einer regulären Schiffscrew üblicherweise nicht, sie kamen einfach aus unterschiedlichen Welten, und niemand wollte, dass sich diese Welten vermischten. Als der halbmenschliche Status der Betamenschen offiziell wurde, betonte Romanow, dass Geschlechtsverkehr zwischen Menschen und Betamenschen dennoch weiterhin als Sodomie angesehen und strafrechtlich verfolgt werden würde. Denn es gab kaum eine effektivere Methode, um deutlich zu machen, dass zwei Gruppen nicht gleichberechtigt waren, als ihnen eine private Partnerschaft zu verbieten. Bezahlte ein Angestellter für ein Bunny im Starluck, wurde meist ein Auge zugedrückt, denn die Bezahlung machte deutlich genug, dass es hier nicht um Gleichberechtigung ging. Auf Romanow- Planeten dagegen führte schon ein Kuss in der Öffentlichkeit auf die harte Anklagebank.
    Also hatte man untereinander so wenig Kontakt wie nötig, und auch die Crew der Baba Yaga blieb lieber unter sich. Wenn sie an Aleksej vorbeigingen, warfen sie ihm abschätzige oder gar misstrauische Blicke zu. Meist gab sich das irgendwann, doch Freund war er noch nie mit einem der Angestellten geworden. Schon lange machte er sich nicht mehr die Mühe, sich ihre Namen zu merken.
    Doch eine von ihnen, eine schöne Frau mit schulterlangen schwarzen Locken, sah ihn im Vorbeigehen anders an. Neugieriger als die anderen, und er hatte das Gefühl, als lächelte sie ihn sogar manchmal an, aber vielleicht tat sie das bei jedem. In seiner Nähe schienen ihre Schritte langsamer zu werden, doch blieb sie nie stehen und sprach ihn nie an. Wahrscheinlich bildete er sich das alles ein, doch er war froh, dass er öfter ihr im Weg saß als beispielsweise dem grimmigen Hageren. Er sah ihr gern nach, während er den Ball blind gegen die Wand warf und fing.
    »Ich wünschte, du würdest wieder rumlaufen oder dich einfach normal verhalten«, sagte Tanja am zweiten Tag. »So wie wir anderen auch.«
    Aragorn meditierte, Giselle las, sie selbst zockte irgendwelche Simulationen und erschoss Tausende, aber die anderen gingen sich spätestens am dritten Tag gehörig auf den Geist. Dagegen halfen nur Übungskämpfe, um sich abzureagieren und sich gegenseitig hochzunehmen.
    Zwischen den Kämpfen setzte sich Aleksej in seinen Gang und jagte seinen Rekord. Es mochte unsinnig sein, aber nur wenn er zählte, konnte er die Gedanken an Tymoshchuk und die letzten albernen

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