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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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sollten nicht so gleichgültig gegenüber Gewalt sein wie ein Justifier.
    »Wieso?«
    »Sonst würde ich mich mal im Starluck umhören, was mit den anderen Securityangestellten ist. Vielleicht kann ich sie ja befragen, ohne Eisenstange.«
    »Gute Idee, tu das.« Er strich sich mit der Hand über das Kinn. »Ich versuch mein Glück nochmal bei der Spurensicherung, möglicherweise kriege ich ja was raus, wenn ich ein wenig Geld springen lasse oder vorsichtig ein Fenster kippe. Oder bequatsche noch einen Nachbarn. Irgendwer von ihnen kennt mich ja vielleicht doch.«
    »Viel Glück.«
    »Halt mich auf dem Laufenden.«
    Langsam ging Lydia zurück auf die Straße und atmete im Treppenhaus tief durch. Im Eingangsbereich hörte sie, wie im Innenhof ein Ermittler zum anderen sagte: »Nicht ein einziger Zeuge.«
    Der andere schnaubte. »Ja, ein Haus voller tauber Blinder. Eine Schande, dass wir nicht die ganze Stadt mit Kameras überwachen.«
    Auf dem Heimweg rannte sie nicht, die Freude am Laufen war verschwunden. Sie dachte an Achill und an das zerschundene Gesicht der Securityfrau. Die toten grünen Augen, die das grelle Strahlerlicht reflektiert hatten, und das getrocknete Blut, das alles kannte sie von früheren Einsätzen. Doch die zahlreichen Fenster der umstehenden Gebäude, die alle nichts gesehen hatten, konnte sie nicht verstehen. Waren die Bewohner tatsächlich alle zu bequem für einen anonymen Anruf bei der Polizei? Oder war es Angst, weil sie die drei Männer kannten?
    Grübelnd ging sie unter einer flackernden Laterne durch, ein wilder Gossenhamster taperte den Rinnstein entlang. Sie hatte gelesen, dass es kaum Tiere auf Dolphin gab, doch einer der ersten Siedler war ein Hamsternarr gewesen und hatte jedes zweite Jungtier seiner Zucht gezielt ausgesetzt. Lächelnd starrte sie dem Tier nach.
    Was hatte die Frau überhaupt hier draußen gewollt? Soweit Lydia wusste, wohnten Securityangestellte in besseren Gegenden. Was hatten die drei Männer im schwarzen Anzug in Erfahrung bringen wollen?
    Wohin?
    Das konnte sich auf jeden und alles mögliche beziehen, Lydia durfte nicht zu früh irgendwelche Schlüsse ziehen, sie wusste zu wenig über die Frau, trotzdem dachte sie sofort an Dr. Schmidt und Aleksej. Jeder zweite im Starluck wollte wissen, wohin die beiden verschwunden waren, es war die wahrscheinlichste Deutung.
    Aleksej.
    Warum hatte der dämliche Mistkerl ihr keine Nachricht geschickt? Warum schickte er stattdessen seinen Vorgesetzten? Das ergab doch überhaupt keinen Sinn! Warum ließ dieser sich überhaupt schicken?
    Männer!
    Sie war so in Gedanken versunken, dass sie auf die Schritte vor und hinter sich nicht groß achtete. Plötzlich rempelte jemand sie an, ohne sich zu entschuldigen.
    »He!«, motzte sie und sah auf. Für einen kurzen Moment erwartete sie, einen schwarzen Anzug zu sehen oder gar drei, doch es waren nur zwei Idioten. Das Licht war schlecht, auch die nächsten beiden Lampen waren ausgefallen, doch dank ihrer Katzengene sah sie gut in der Nacht. Es schien, als grinsten die beiden. Waren das etwa …?
    Bevor sie den Gedanken zu Ende gebracht hatte, stießen die beiden sie in die dunkle Seitengasse, die genau hier abzweigte. Keine Laterne leuchtete, Glas knirschte unter den Schuhen. Sie taumelte, im Augenwinkel entdeckte sie zwei weitere Männer, die auf sie warteten. Einer trat ihr in die Kniekehle, und sie stürzte.
    »Hallo Kätzchen«, sagte eine gehässige Stimme.
    Reaktionsschnell sprang sie wieder auf die Beine und fuhr die Krallen aus. Es handelte sich tatsächlich um die vier Typen aus der Liga, die Aleksej im Starluck angemacht hatten.
    »Die Schlampe des Halbaffen, was für ein schöner Zufall«, sagte der Nächste und schlug ihr ins Kreuz, bevor sie die Situation völlig erfassen konnte. Wieder stürzte sie. Verdammte Absätze!
    Sie hatten sie umkreist, sie konnte nicht alle im Auge behalten. Noch bevor sie sich aufrappeln konnte, traten alle vier zugleich auf sie ein.
    »Kein Kavalier, der Herr Affe. Verpisst sich einfach und lässt das Mädchen die Suppe auslöffeln.«
    Sie war unbewaffnet, nicht im Training und am Boden, doch sie gab sich nicht geschlagen. Sie schlug ihre Krallen in Waden, warf sich hierhin und dorthin und zielte mit den Absätzen auf die Weichteile. Einer von ihnen jaulte, zwei andere packten ihr Bein und pressten es zu Boden, ein dritter stampfte mit dem Absatz auf ihren Unterschenkel.
    Etwas brach.
    Schmerz stach ihr den Knochen entlang bis zum Knie hoch,

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