Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
Vom Netzwerk:
nichts mit Hahnenkampf zu tun, sondern mit Buyback. Wenn sie den Planeten nicht erkundeten, konnten sie nichts finden, und wenn sie nichts fanden, konnten sie nichts dazuverdienen. Egal, was Tymoshchuk vor dem Abflug gesagt hatte, die Befreiung eines Angestellten von Schmidts Rang wurde einem mit etwa 5.000 C angerechnet, belanglos im Vergleich zur erforderlichen Buyback-Summe. Und im Vergleich zu einhundertzehn Millionen.
    »Ich hab nicht angefangen«, sagte er trotzdem.
    »Ich rede mit dir nicht über Howard!«
    »Ich will doch gar nicht über ihn reden. Der Kerl geht mir so was von …«, sagte er.
    »Vergiss es, Aleksej. Ich werde mich jetzt amüsieren«, sagte sie, ließ ihn stehen und schlenderte zu den Menschen hinüber.
    Vielleicht hatte sie ja Recht. Sie und Pavel und all die anderen, die hier im Frachtraum herumhingen und feierten, sogar die unsichtbare Grenze zwischen den Justifiers und der Schiffscrew schien sich aufzulösen. Sie tranken gemeinsam und lachten, und manche tanzten sogar zu schnellen elektronischen Klängen, während Gennaro den Oberkörper entblößt hatte und mit gesenktem Horn vor dem zur Musikanlage umfunktioniertem Kommunikator stand und schrie: »Lauter! Lauter! Ich hör nichts!«
    Einige lachten, da er eine beliebte Werbung parodierte, in der ein schmächtiger Junge vom Klang einer gigantischen schwarzen Box umgeblasen wurde. Der Sound für Starke , hieß der Slogan, oder so ähnlich.
    Keine der fünf menschlichen Frauen bewegte sich so geschmeidig wie eine geschickte Beta, doch er sah ihnen trotzdem beim Tanzen zu. Die Männer der Crew begaben sich auf die Tanzfläche, suchten die Nähe der Frauen, warfen sich unglaublich ins Zeug, wenn auch meist knapp neben dem Rhythmus.
    Keiner trug mehr eine Uniformjacke.
    Mit einem Zug leerte Aleksej das Bier und stapfte zum Fass, um sich Nachschub zu zapfen. Er würde sich zur Besinnungslosigkeit trinken, bis er nicht mehr an all den Unsinn dachte, den Howard fabrizierte, und vor allem nicht an Sex, der sich in dieser Situation automatisch in die Köpfe drängte. Die Luft im Frachtraum heizte sich immer mehr auf, das Bier floss in Strömen, und die Musik dröhnte.
    »Du hast das Portal gefunden, oder?«, sprach ihn da eine der Frauen an, die plötzlich mit ebenfalls leerem Becher neben ihm stand, um nach ihm zu zapfen. Es war die mit den schulterlangen schwarzen Locken, die ihm schon im Interim aufgefallen war. Sie hatte ein schönes schmales Gesicht mit spitzer Nase und die Lider smaragdgrün gefärbt. Das Glänzen in ihren großen eisblauen Augen verriet, dass es nicht ihr erstes Bier war, und höchstwahrscheinlich auch nicht das zweite.
    »Ja«, sagte Aleksej.
    »Ich bin Doreen.«
    »Aleksej.«
    Sie gaben sich nicht die Hand, das erschien in der momentanen Situation zu förmlich. Sie standen einander so nah gegenüber, dass sie sich fast berührten. Sie roch nach den süßen großblättrigen Fieberblumen vom Satyr und ein wenig nach frischem Schweiß.
    »Und was machst du so?«, fragte er, damit sich keine Gesprächspause ergab. Zu oft liefen Frauen in solchen Pausen davon.
    »Eigentlich bin ich Funkerin.«
    Aleksej lachte. »Das wird langweilig werden in nächster Zeit.«
    »Ich hoffe, ich finde eine andere Beschäftigung.«
    »Bestimmt«, sagte er und nahm ihr den Becher aus der Hand, um ihn mit Bier zu füllen.
    »Als Pilot dürftest du auch nicht allzu viel zu tun haben, oder?«
    »Wenn mich Howard nicht wieder auf einen Berg raufhetzt, nein.«
    Sie lachte, und er gab ihr das Bier.
    »Tanzt du?«, fragte sie.
    »Wenn ich das mit dir tu, steckt mich Howard sofort in Arrest.«
    »Ist inzwischen schon das Tanzen verboten?«, fragte sie spöttisch. »Ich dachte, dafür müssten wir weitergehen.«
    »Normalerweise schon. Aber in meinem Fall entscheidet Howard immer im Zweifelsfall gegen den Angeklagten. Tanzen läuft da wohl unter Vorspiel.«
    »Das ist schade.«
    »Aber wenn du magst, können wir draußen im Nebel tanzen, wo uns keiner sieht. So wie Gennaro die Anlage fordert, muss die Musik weit zu hören sein.«
    »Dann lass uns draußen tanzen. Ich geh zuerst raus, damit Howard nicht zu misstrauisch wird. Lass mich aber nicht zu lange warten.« Sie drehte sich um und ging davon. Aleksej schaute ihr nach. Für einen Menschen waren ihre Bewegungen ausgesprochen geschmeidig.
    Kurz stieß er mit Pavel an, klopfte Sergej auf die Schulter, dann wandte er sich dem Ausgang zu. Unterwegs tanzte die erkrankte Hoffmann auf ihn zu und warf sich ihm

Weitere Kostenlose Bücher