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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Koch
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an den Hals, er war erregt und abgestoßen zugleich. Glücklich wisperte sie ihm ins Ohr: »Ich kann die Götter hören. Sie singen. Sie singen wie Kinder.«
    »Hoffentlich nicht so falsch.« Er zwinkerte.
    Empört stieß sie ihn von sich, dann breitete sie die Arme aus und drehte sich um die eigene Achse, schneller und schneller, quer durch den ganzen Raum. Aleksej beeilte sich, dass er rauskam.
    Trotz der nächtlichen Dunkelheit musste er Doreen nicht lange suchen, sie wiegte sich zur Musik vor dem JVTOL Luftfahrzeug, das nur wenige Meter von der Baba Yaga entfernt abgestellt worden war, noch unterhalb des Tarnschirms. Ohne zu zögern ging er auf sie zu und legte die Arme um ihre Schultern, während er sich ihrem Rhythmus anpasste, viel langsamer als die schnellen, harten Beats aus dem Frachtraum. Seinen Becher ließ er achtlos zu Boden fallen, und auch ihrer traf gedämpft auf das Moos, als sie die Arme um ihn schlang. Er vergrub die Hände in ihren Haaren, zog ihren Kopf in den Nacken und küsste sie. Ihre Zunge kam ihm gierig entgegen. Dann löste er die Hände aus ihrem Haar und strich über die glatte Haut auf ihren bloßen Armen. Sie krallte sich dafür in sein Fell.
    Wieder küssten sie sich.
    »Hast du den Schlüssel für den JVTOL ?«, fragte sie, als sich ihre Lippen voneinander lösten.
    »Warum?«
    »Hier draußen ist kalt.«
    »Ich bin der Pilot«, sagte er und nahm sie bei der Hand. Sie zitterte.
    Lachend rannten sie zum Cockpit des Luftfahrzeugs, und er gab die Kombination ein. »Den Schlüssel braucht man nur zum Fliegen.«
    Dann stiegen sie hinein und zwängten sich zwischen den beiden Pilotensitzen nach hinten, wo Platz für dreißig Passagiere war.
    »Hast du schon mit vielen Menschen?«, fragte sie und zog ihm das Shirt über den Kopf.
    »Ist verboten«, sagte er und fingerte ihren Gürtel auf.
    »Jetzt tust du es ja auch.«
    »Du auch.«
    »Mir ist das Verbot egal«, keuchte sie und schlüpfte aus der Hose, warf alle Kleidung von sich.
    »Dann hattest du schon viele Betas?«
    Sie lächelte und sah ihm in die Augen. »Nein, nicht einen einzigen. Aber es wird Zeit.«
    Er grinste.
    »Zeig mir das Tier in dir«, sagte sie und reckte ihm das Kinn entgegen.
    »Wie du willst«, knurrte er und drückte sie auf die erstbeste Sitzbank nieder. Sie war also eine von den Neugierigen, wie es sie in jeder Crew gab, die von Romanows strengen Sodomiegesetzen mehr angestachelt als abgeschreckt wurden.
    Ihm sollte es recht sein, dann würde sie bekommen, was sie wollte. Er zwang sie auf die Knie und nahm sie ohne große Raffinesse von hinten. Das wurde wohl von einem Tier erwartet.

18
    25. November 3041 (Erdzeit)
    Ort: Starluck
    Seit Tagen hatte Lydia keinen Brief mehr geöffnet, keine Praline angerührt und alle Blumen verweigert. Sie wollte keinen Besuch und nichts anderes als nachdenken und in Ruhe genesen. Auch wenn sie wusste, dass sie das nicht ewig tun konnte. Sie konnte weder die Ärzte noch die Pfleger oder den Kommissar aussperren, doch wenigstens kam Sörensen nicht vorbei. Mit der Aufnahme hatte er erst mal das, was er gewollt hatte, mehr interessierte ihn nicht.
    Sie verfluchte Aleksej, der ihr den Floh ins Ohr gesetzt hatte, zusammen mit ihm die große, alles verändernde Story an sich zu reißen, und dann irgendwo im All verschwunden war, während sich bei ihr tatsächlich alles verändert hatte, nur nichts zum Guten.
    Sie verfluchte sich selbst, weil sie ihm geglaubt und diesen Träumen von einer besseren Karriere schon zuvor und ganz allein nachgehangen hatte.
    Sie verfluchte Sörensen, weil er sie mit seinen Lügen noch weiter reingerissen hatte.
    Sie verfluchte all jene, die sie umzubringen versucht hatten.
    Sie verfluchte die vier Dreckschweine, die ihr in der Gasse aufgelauert hatten.
    Sie verfluchte Romanow , GalaxyStar, das Starluck und die ganze Welt.
    Sie verfluchte alle, weil sie in der Wut die Kraft zum Weiterleben zu finden hoffte, doch hier im bleichen Krankenhausbett, bandagiert, angeschlossen an ein ununterbrochen in ihre Adern tropfendes Schmerzmittel und von unsichtbaren bombensendenden Feinden umgeben, war es schwierig, diese Kraft aufzubringen. Mit jedem Tag wurde es schwieriger.
    Gestern hatte sie sich bei Sonnenuntergang aufgesetzt und war unter der Decke hervorgekrochen, um zum Fenster zu humpeln und sich in die Tiefe zu stürzen. Sie konnte einfach nicht mehr, wollte nicht mehr, sah nur noch Bedrohung und Tod um sich. Als Justifier hatte sie wenigstens immer Kameraden

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